02.06.2014 17:13:48

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 02.06.2014 - 17.00 Uhr

USA: ISM-Einkaufsmanagerindex fällt überraschend

WASHINGTON - Der Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie ist im Mai überraschend gefallen. Der Frühindikator fiel von 54,9 Punkten im Vormonat auf 53,2 Zähler, wie das Institute for Supply Management (ISM) am Montag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten hingegen einen Anstieg auf 55,5 Punkte erwartet. Wichtige Unterindikatoren wie der zur Beschäftigung und der zu den Auftragseingänge gaben merklich nach.

EU-Kommission: Frankreich muss seinen Haushalt schneller sanieren

BRÜSSEL - Frankreich muss nach Einschätzung der EU-Kommission mehr zur Sanierung seines Haushalts tun. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sagte am Montag bei Vorlage der länderspezifischen Empfehlungen in Brüssel an die Adresse der Pariser Regierung: "Wir meinen, dass noch mehr machbar ist." Frankreich laufe nach wie vor Gefahr, trotz milliardenschwerer Sparprogramme sein Haushaltsdefizit nicht wie versprochen 2015 wieder unter die entsprechende Marke von drei Prozent der Wirtschaftsleistung zu bringen. "Wenn die Politik nicht geändert wird, sind diese Ziele in Gefahr", mahnte Barroso.

WM 2014/Laut DIW: Brasilianische Wirtschaft profitiert nicht von WM

BERLIN - Die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 hat für die brasilianische Wirtschaft nach Ansicht von Experten keine positiven Effekte. Zu diesem Ergebnis kommt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einem Beitrag für den "Tagesspiegel" (Dienstag). "Die Durchführung eines relativ teuren Sportspektakels wie der Fußball-WM ist für ein Schwellenland angesichts erheblicher infrastruktureller Rückstände ein volkswirtschaftlicher Luxus", lautet die Einschätzung von DIW-Vorstandsmitglied Gert G. Wagner und DIW-Konjunkturexperte Karl Brenke.

EU-Kommission hält an Budgetsanierung fest

BRÜSSEL - Auch nach dem Erfolg von Protestparteien bei der Europawahl hält die EU-Kommission an der Notwendigkeit von gesunden Staatsfinanzen fest. "Wenn wir die öffentlichen Finanzen auf der Spur halten, ist auch Platz für Wachstum", sagte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso am Montag in Brüssel. Anlass waren Empfehlungen der Behörde für die Haushaltspolitik der Mitgliedstaaten im Rahmen der verschärften Budget- und Wirtschaftsüberwachung. Barroso sagte, der Aufschwung in Europa sei immer noch anfällig. Die Arbeitslosigkeit sei auf einem zu hohen Niveau. Bei der Europawahl war die EU-Sparpolitik in vielen Ländern ins Visier von Kritikern geraten. In der Eurozone beträgt der staatliche Schuldenberg im Schnitt 96 Prozent der Wirtschaftsleistung, erlaubt sind Ländern höchstens 60 Prozent.

Merkel mahnt G20 zu Regulierung von Schattenbanken

BERLIN - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht akuten Handlungsbedarf bei der Regulierung von Schattenbanken wie Hedge-Fonds, Private-Equity-Firmen oder Spezialfonds. Das müsse das zentrale Thema beim G20-Gipfel im Herbst in Australien werden, sagte Merkel am Montag bei der Jahreskonferenz des Rates für nachhaltige Entwicklung in Berlin. "Die Gefahr, dass bei einer verbesserten Regulierung der Banken, alle Risiken in die Schattenbanken auswandern, ist nicht nur theoretisch, sondern sie wird mir von Experten auch als ganz praktisch beschrieben."

USA: Bauausgaben steigen im April überraschend schwach

WASHINGTON - In den USA sind die Bauausgaben im April überraschend schwach gestiegen. Im Monatsvergleich kletterten sie um 0,2 Prozent, wie das US-Handelsministerium am Montag mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,6 Prozent gerechnet. Der Anstieg im Vormonat wurde allerdings nach oben revidiert. Im März waren die Bauausgaben demnach um 0,6 (zunächst: 0,2) Prozent gestiegen.

Banken reduzieren Kreditvergabe im Ausland weiter

BASEL - Das Bankgeschäft macht zunehmend an nationalen Grenzen halt. Im Schlussquartal 2013 ging die grenzüberschreitende Kreditvergabe weiter zurück, wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) am Montag in Basel mitteilte. Es war der siebte Quartalsrückgang hintereinander. Allerdings schwächte sich der Trend etwas ab. Insgesamt hatten die Banken noch internationale Kredite in Höhe von 28,6 Billionen US-Dollar vergeben und damit 0,4 Prozent weniger als im dritten Quartal 2013. Seit dem Frühjahr 2012 ging die grenzüberschreitende Kreditvergabe damit schrittweise um 2,4 Billionen US-Dollar zurück.

Rund 40 Milliarden Euro für neuen Pflegevorsorgefonds

BERLIN - Im geplanten Vorsorgefonds der Pflegeversicherung werden nach Angaben der Bundesregierung maximal 37 bis 42 Milliarden Euro auf der hohen Kante liegen. Das geht aus einer am Montag in Berlin veröffentlichten Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor. Die Mittel aus 0,1 Beitragssatzpunkten sollen ab dem kommenden Jahr in den Fonds fließen. Damit will die Koalition den Beitragssatz im Griff behalten, auch wenn ab 2035 die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer-Generation ins Pflegealter kommen.

EU-Risikorat fordert weitere Reformen auf Bankensektor

FRANKFURT - Der EU-Risikorat ESRB warnt vor nachlassendem Reformeifer auf dem europäischen Bankensektor. Europa habe zwar in den vergangenen Jahren einige wichtige Schritte zu einem gesünderen Bankensystem gemacht, doch das reiche nicht aus, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Studie der Behörde. Der Bankensektor sei weiter zu groß und zu bedeutend für die Wirtschaft in der EU. Die von vielen geforderte Atempause bei den Reformen missachte das wirkliche Ausmaß der Überversorgung im Bankensystem.

Deutsche Inflation sinkt überraschend auf niedrigsten Stand seit 2010

WIESBADEN - Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Mai schwächer als erwartet gestiegen und haben die Erwartung einer weiteren geldpolitischen Lockerung in der Eurozone untermauert. Die Jahresinflationsrate lag bei 0,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Dies ist der niedrigste Stand seit Juni 2010. Im April hatte die Rate noch bei 1,3 Prozent gelegen. Volkswirte hatten für Mai einen Rückgang auf 1,1 Prozent erwartet.

Finanzbranche wettert gegen mögliche EZB-Zinssenkung - 'Enteignung'

FRANKFURT - Vor der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag hat die deutsche Finanzbranche vor den möglichen Folgen einer weiteren Leitzinssenkung gewarnt. In einem am Montag vorab in der "Bild"-Zeitung veröffentlichten gemeinsamen Appell betonen die Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) und des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV): "Niedrigzinsen enteignen Sparer."

Deutschland: Inflationsrate fällt stärker als erwartet

WIESBADEN - Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Mai schwächer als erwartet gestiegen und haben die Erwartung einer weiteren geldpolitischen Lockerung in der Eurozone untermauert. Die Jahresinflationsrate lag bei 0,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im April hatte die Rate noch bei 1,3 Prozent gelegen, Volkswirte hatten für Mai einen Rückgang auf 1,1 Prozent erwartet.

Umfrage: Mittelstand weitgehend auf Sepa-Umstellung vorbereitet

FRANKFURT - Der deutsche Mittelstand ist nach einer Umfrage größtenteils auf das neue europäische Zahlungssystem Sepa vorbereitet. Inzwischen hätten 91,6 Prozent der Betriebe ihre Umstellung von Lastschriften und Überweisungen auf das Sepa-Format mit der internationalen Kontonummer IBAN abgeschlossen, berichtete die Commerzbank am Montag in Frankfurt. Weitere acht Prozent gingen davon aus, ihre Systeme fristgerecht zum 1. August umstellen zu können.

Studie: Jeder Fünfte nimmt nicht die volle Pause im Job

BERLIN - Jeder fünfte Arbeitnehmer schöpft einer Studie zufolge seine Pausenzeiten im Job nicht voll aus. Jeder zehnte unterbricht die Arbeit sogar an vielen Tagen überhaupt nicht, wie aus einer am Montag vorgestellten Befragung von TNS Infratest im Auftrag der Gewerkschaft Verdi hervorgeht. Gründe dafür seien zu viel Arbeit, aber auch Verantwortung gegenüber Kollegen, die sonst übermäßig belastet würden. 13 Prozent der Befragten gaben an, der Arbeitgeber lasse Ruhepausen nicht immer zu. Zwei Drittel werden in der Pause oft durch E-Mails oder Telefonate unterbrochen. TNS Infratest befragte in repräsentativer Auswahl 493 Arbeitnehmer.

Großbritannien: Industriestimmung trübt sich wie erwartet etwas ein

LONDON - Die britische Industrie verliert offenbar etwas von ihrer starken Wachstumsdynamik. Der am Montag veröffentlichte Einkaufsmanagerindex des Forschungsunternehmens Markit zeigt, dass sich die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe im Mai leicht eingetrübt hat. Der Indikator fiel von 57,3 Punkten im Vormonat auf 57,0 Zähler. Volkswirte hatten dies erwartet.

Kreise: EZB wird negativen Einlagenzins einführen - MNI

FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich laut Kreisen bereits zur Einführung eines negativen Einlagenzinses entschlossen. Für die Gebühr auf überschüssige Mittel, die Geschäftsbanken bei der Notenbank parken, seien alle Vorbereitungen getroffen worden, berichtet der Finanzdienst Market News International (MNI) am Montag mit Bezug auf eine hochrangige Quelle aus einer Notenbank des Eurosystems. Bei der Zinsentscheidung am kommenden Donnerstag werde die EZB ein Gesamtpaket präsentieren, mit dem Kreditvergabe angekurbelt werden soll. /rob/jsl

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