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09.04.2016 13:28:46

DIW-Chef Fratzscher kritisiert wachsende Chancenungleichheit

   WIEN (Dow Jones)--Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, prangert die wachsende Ungleichheit in Österreich und Deutschland an. Es sei "überheblich", noch an "Chancengleichheit" zu glauben. "Die Ungleichheit in Deutschland und auch Österreich ist hoch und hat zugenommen", sagte Fratzscher im Gespräch mit dem österreichischen Nachrichtenmagazins "Profil" (Montagsausgabe). Das Bild von den reichen Deutschen und Österreichern stimme nicht mehr. Der Staat beraube Menschen der Chance, ihre Fähigkeiten zu nutzen und versuche dann, "diesen Schaden durch Sozialleistungen" wieder gut zu machen. Zu hohe Sozialleistungen würden freilich "Abhängigkeit" vom Staat erzeugen.

   Noch mehr Umverteilung lehnt er allerdings ab, da es "bereits vergleichsweise viel" davon gebe, die "meist nicht effizient" sei. Der Staat hole der Mittelschicht "aus der rechten Tasche etwas raus" und tue "links wieder etwas rein". Stattdessen solle die Politik durch Investitionen in Bildung wieder Chancengleichheit herstellen. Steuerliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Ungleichheit sieht der DIW-Präsident kritisch: "Ich halte nichts davon, Vermögensteuern wieder einzuführen. Wir brauchen nicht mehr Steuereinnahmen, wir liegen auf einem Rekordniveau."

   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   April 09, 2016 06:57 ET (10:57 GMT)

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