Schwacher Ausblick |
06.03.2019 20:06:00
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Dialog Semiconductor erwartet Umsatzrückgang aber stabile Marge - MDAX-Aufstieg treibt Aktie
Marktbeobachter lobten dabei den Margenausblick, sowie die gute Profitabilität im vergangenen Geschäftsjahr. Zudem deckten sich die etwas schwächeren Umsatzerwartungen in etwa mit denen des Marktes. Dialog ist darüber hinaus auf dem Sprung in das Mittelwertesegment MDAX. Das bisher im SDAX notierte Unternehmen soll zum 18. März aufsteigen.
Für das erste Quartal erwartet das Unternehmen eine schwächere Entwicklung als saisonal üblich, hieß es weiter. Der Umsatz dürfte daher bei 270 bis 310 Millionen Dollar liegen. Das zweite Halbjahr dürfte dabei stärker ausfallen als die ersten sechs Monate. Die Umsätze mit Stromsteuerchips für den Großkunden Apple sieht Dialog Semi dabei wie bereits bekannt im Laufe der nächsten Jahre sinken.
Der Spezialist für Schaltkreise in Mobilgeräten hatte Mitte Oktober angekündigt, sein Zuliefergeschäft mit Stromsteuerungschips in großen Teilen an Apple zu verkaufen. Für die anderen Bereiche erwartet Dialog ein starkes Wachstum 2019.
Im vergangene Geschäftsjahr konnte das Unternehmen Umsatz und Betriebsergebnis steigern. Die Erlöse stiegen um 7 Prozent auf 1,44 Milliarden US-Dollar. Dabei profitierte Dialog auch von der Übernahme von Silego. Das Schlussquartal fiel dabei schwächer aus - hier machte sich eine nachlassende Nachfrage bei Chips für mobile Endgeräte sowie die Automobilbranche negativ bemerkbar - dazu kam ein sinkendes Volumen durch Apple.
Das Betriebsergebnis stieg 2018 um 7 Prozent auf knapp 200 Millionen Dollar. Sinkende Herstellungs- und Verwaltungskosten waren der Grund dafür. Bereinigt erreichte das Betriebsergebnis knapp 282 Millionen Dollar und lag leicht über den Erwartungen der von Bloomberg befragten Analysten. Auch die viel beachtete Bruttomarge konnte Dialog Semiconductor verbessern: Sie stieg von 47,7 Prozent auf 47,9 Prozent, bereinigt waren es 48,3 Prozent.
Netto verdiente Dialog mit knapp 140 Millionen Dollar 17 Prozent weniger als im Vorjahr. Grund war ein höherer Steuersatz, im Vorjahr hatte das Unternehmen auch von positiven Effekten im Zusammenhang mit der US-Steuerreform profitiert.
Dialog-Aktie mit Ausbruch nach oben
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich am Mittwoch am Aufstieg des Chipentwicklers Dialog Semiconductor in den MDAX erfreut. Die Aktien schossen anfangs in der Spitze um gut 9 Prozent in die Höhe, bevor der Schwung dann aber stetig nachließ. Am Ende stand noch ein Gewinn von 2,17 Prozent auf 26,88 Euro zu Buche, auch wenn das Unternehmen seinen Umsatzausblick kappte. Börsianer zeigten sich gleichwohl erleichtert über die Ziele des Managements für 2019, denn sie hatten mit Schlimmerem gerechnet.
Die Dialog-Papiere sollen zum 18. März vom Kleinwerte-Index SDAX in den Index der mittelgroßen Unternehmen aufrücken, wie die Deutsche Börse am Vorabend bekannt gab. Für die Aktien ist dies eine willkommene Krönung: Im vergangenen Jahr hatte der Kurs unter der Ankündigung seines wichtigsten Abnehmers Apple gelitten, eigene Chips zu produzieren. Vom Zwischentief Ende Juni bei 12,44 Euro geht es für die Aktie nun aber bereits seit Monaten wieder nahezu ungebremst nach oben.
Apple steht für den größten Teil der Umsätze bei Dialog, doch will sich der Spezialist für Schaltkreise in Mobilgeräten in Zukunft unabhängiger vom iPhone-Hersteller machen: Im Oktober hatte Dialog angekündigt, sein Zuliefergeschäft mit Stromsteuerungschips in großen Teilen an Apple zu verkaufen.
Dass das vergangene Jahr zwar einen Umsatz- und Ergebniszuwachs brachte, zum Abschluss aber schwächer verlief, hatten Börsianer nach den im Januar veröffentlichten Eckdaten bereits erwartet. Im Fokus stand deshalb nun vor allem der Ausblick auf das neue Jahr. Dialog ruderte in seinen Umsatzerwartungen zurück. Anstatt der bisher prognostizierten stabilen Erlöse stellt das Unternehmen nun einen Rückgang in Aussicht - die Marge soll aber zur Freude von Beobachtern stabil bleiben.
Auch Analyst Achal Sultania von der Credit Suisse zeigte sich zufrieden. Zwar hätten die Umsatzziele für das erste Jahresviertel leicht enttäuscht, schrieb der Branchenkenner, doch hätten der Markt und auch er selbst einen stärkeren Rückgang erwartet als nun vom Unternehmen prognostiziert. Der Experte hält es deshalb sogar für möglich, dass die Erwartungen für das operative Ergebnis (Ebit) nun steigen könnten.
LONDON (dpa-AFX), dpa-AFX Broker
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