15.11.2013 11:20:46
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DGAP-Zwischenmitteilung: NESCHEN AG
DGAP-IRE: NESCHEN AG: Zwischenmitteilung nach § 37 WpHG
15.11.2013 11:20
Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EQS Group AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Zwischenmitteilung nach § 37 WpHG
Konzern-Kennzahlen per 30.09.2013 1):
Bilanz ( in Tsd. EUR ) 30.09.2013 30.09.2012
Gezeichnetes Kapital 13.125 13.125
Eigenkapital -2.808 4.611
Investitionen in das Anlagevermögen 135 536
Bilanzsumme 39.678 57.848
Ergebnisrechnung ( in Tsd. EUR ) 30.09.2013 30.09.2012
Konsolidierter Umsatz 57.514 67.134
Rohertrag 25.101 30.048
Rohertragsquote 43,6% 44,5%
EBITDA -529 1.418
EBIT -2.963 -313
Ergebnis vor Steuern 2.594 3.615
Ergebnis aus fortzuführenden
Geschäftsbereichen 2.547 3.512
Ergebnis nach Steuern aus
aufgegebenen Geschäftsbereichen -141 160
Ergebnis nach Steuern 2.406 3.672
Ergebnis nach Minderheitenanteilen 2.475 3.593
Ergebnis je Aktie in EUR 0,18 0,28
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00
Mitarbeiter zum Stichtag 30.09.2013 30.09.2012
Mitarbeiter gesamt per 30.09. 359 405
Umsatz pro Mitarbeiter ( in Tsd. EUR ) 160 166
1) angepasst um aufgegebenen Geschäftsbereich (HSW Signall s.r.o.)
Zur Lage der Unternehmensgruppe:
Das 3. Quartal 2013 schloss mit einem wesentlichen Restrukturierungsschritt ab: Das Restrukturierungsprogramm der Neschen AG, mit dem Ziel die Kapitaldienstfähigkeit des Neschen-Konzerns wieder herzustellen, konnte mit dem Verkauf wesentlicher Vermögensgegenstände der Neschen Corp. / Neschen Americas Corp. zum 01.10.2013 einen entscheidenden Schritt nach vorne gebracht werden. Nach der Schließung des Produktions-Standorts Basildon (Großbritannien) sowie der ebenfalls dort ansässigen England-Vertriebstochter in 2012 und dem Verkauf von HSW (Tschechien) in 2013 konnte mit der Aufgabe wesentlicher Teile des US-Geschäftes der in der Vergangenheit größte Verlustbringer im Neschen-Konzern abgestoßen werden. Die Nachlaufkosten aus dem Verkauf und der geplanten Liquidierung der US-Gesellschaften Neschen Corp. / Neschen Americas Corp. (im wesentlichen Beratungskosten und Abfindungen) werden das Ergebnis der Neschen AG in 2013 mit mindestens 1 Mio. US-Dollar belasten. Die Neschen AG wird aber mit der Unterstützung von J.P. Morgan, die auch für die ersten drei Quartale 2013 Zinsstundungen ausgesprochen hat, in die Lage versetzt, diese finanziellen Belastungen in den nächsten Monaten ohne Einschränkungen des Geschäftsbetriebes abzufangen und aus dem erwirtschafteten laufenden Cash-Flow abzudecken.
Die positiven Ergebniseffekte aus dieser organisatorischen Maßnahme werden in vollem Umfang erst im Geschäftsjahr 2014 sichtbar werden und gleichzeitig den notwendigen Freiraum schaffen für Investitionen in Rationalisierungs- und Qualitätsmaßnahmen der Produktion und den geplanten Ausbau des Industrie- und Handelsgeschäfts.
Das Geschäft der Neschen AG entwickelte sich auch im dritten Quartal 2013 in den verschiedenen Produktsparten uneinheitlich. Das betrifft sowohl das Geschäft im Inland als auch im Ausland.
Im Inlandsgeschäft fallen in den ersten neun Monaten des Jahres die Umsatzrückgänge in den Produktsparten 'Displaysysteme' und 'XXL-Textilien' am meisten ins Gewicht. Die Neschen AG hat dieser Entwicklung durch ein neu aufgelegtes Produktprogramm für Displayprodukte unter dem Markennamen 'Titanium' und eine gezieltere Ansprache von XXL-Kunden entgegengesteuert. Zugleich hat sich die Neschen AG dem Bereich der Sieb- und Offsetdrucker geöffnet, was zu signifikanten Umsatzzuwächsen im Bereich der Bogenware geführt hat. Im Exportgeschäft, eine wesentliche Stütze der Neschen AG, hat sich die Gesellschaft bewusst aus dem Marketing und Vertrieb der teilweise recht margenschwachen 'easyprint'-Produkten zurückgezogen. Dazu kommen die technologisch bedingten Umsatzrückgänge bei den Schutz- und Aufziehfolien (protection films).
Dahingegen ist die strategische Neuausrichtung der Organisation auf innovative Neuprodukte aufgegangen: In der Zeit von Januar bis Oktober 2013 konnten bereits zahlreiche Neuprodukte mit umfangreichen Werbemaßnahmen in den Markt gebracht werden. Damit wurde die auf der Hauptversammlung versprochene Neuproduktoffensive von 'mindestens zwölf neuen Produkten noch dieses Jahr' bereits erfüllt. Weitere Produkte sind in der Entwicklung, sodass wir derzeit davon ausgehen, die Geschwindigkeit bei den Markteinführungen beibehalten zu können.
Mit den allein in 2013 in den Markt gebrachten Neuprodukten konnte die Neschen AG bereits rund eine halbe Mio. EUR Umsatz bis Ende Q3 erzielen.
Jedoch ist es der Neschen AG nur zum Teil gelungen, ihre Umsatzrückgänge durch zusätzliche Umsätze mit den zuvor genannten Neuprodukten und Produktanwendungen zu kompensieren.
Demgegenüber kommen erste Erfolge in dem neu positionierten Bereich 'Industriebeschichtung' durch die Ausweitung der Fertigungstechnologien auf thermisch aktivierbaren Kleber, Trockenkleber sowie der Formatbeschichtung ('Pattern Coating') dem Umsatz bereits zugute. Die Auftragseingänge sind gegenüber Vorjahr bereits leicht angestiegen und könnten noch 2013 zu einem Anstieg der Umsätze aus diesem Produktbereich um rund 15% führen.
Erläuterung ausgewählter GuV- und Bilanzpositionen
Die Umsatzerlöse liegen im Konzern mit EUR 57,5 Mio. rund EUR 9,6 Mio. unterhalb des Vorjahres. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass in 2012 die beiden Gesellschaften in Großbritannien noch mit einem Umsatz von EUR 4,2 Mio. zum Gesamtumsatz beigetragen haben. Bereinigt um diese beiden Gesellschaften beträgt der Umsatzrückgang EUR 5,4 Mio. (-8,0%).
Positiv bleibt zu vermerken, dass der negative Umsatztrend der letzten Monate im September erstmals in diesem Jahr bei der Neschen AG in Bückeburg durchbrochen werden konnte. Mit EUR 4,0 Mio. im September ist gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von 3,3% erzielt worden.
Die Rohertragsquote ist auf Konzernebene im Geschäftsjahr 2013 leicht rückläufig (43,6%; 2012: 44,4%). Auch hier sind auf der Ebene der Einzelgesellschaften unterschiedliche Entwicklungen festzustellen. Während die Neschen AG durch den bewussten Verzicht auf margenschwache Produkte die Rohertragsquote steigern konnte (+3,2%-Punkte), wurden von anderen Tochtergesellschaften die Rohertragserwartungen aufgrund notwendiger Preisanpassungen teilweise nicht erfüllt. Das Bild wird jedoch durch die besonders hohe Rohertragsquote 2012 im Rahmen der Schließungsaufträge in Großbritannien verfälscht.
Auf der Kostenseite lag der Personalaufwand, bereinigt um die im Rahmen der Restrukturierung entfallenen Gesellschaften, auf dem Niveau des Vorjahres. Der Sachaufwand reduzierte sich trotz der im Zusammenhang mit dem Verkauf USA angefallenen zusätzlichen Beratungskosten um EUR 1,7 Mio. auf EUR 12,5 Mio., wobei die wesentliche Ursache der Wegfall der Kosten für die Schließung des Standortes in England war.
Die Neschen-Gruppe schloss die ersten neun Monate 2013 mit einem Ergebnis nach Steuern von EUR 2,4 Mio. ab (Vorjahr: EUR +3,7 Mio.). Hierin enthalten ist der im April gebuchte Verzicht der J.P. Morgan Bank plc. in Höhe von EUR 6,8 Mio. (Teilbetrag des Darlehens und Zinsen 2012) und eine Sonderabschreibung von EUR 1,2 Mio. auf die Vermögenswerte USA als Impairment aus dem Verkauf.
Entwicklung der Einzelgesellschaften
(a) Neschen AG
Die Neschen AG verzeichnete in den Monaten Januar bis September 2013 im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Umsatzrückgang von EUR 36,1 Mio. auf EUR 35,1 Mio.
Die Ursachen für diesen Umsatzrückgang sind vielfältiger Natur. Im Wesentlichen wurden zur Verbesserung der Rohertragsmarge ertragsschwache Produkte aus dem Sortiment genommen bzw. der Fokus auf die margenstärkeren Produkte gerichtet.
Positiv zu erwähnen ist der Anstieg der Rohertragsquote um 3,2%-Punkte von 37,9% in 2012 auf 41,1%. Damit konnte der Umsatzrückgang auf der Ergebnisseite zum Teil kompensiert werden.
Die aus steuerlichen Gründen notwendige Umstellung der Transferpreis-regelungen und der Konzernumlagen (EUR 0,6 Mio.) haben ebenso wie die Auflösung einer Rückstellung im Zusammenhang mit der Schließung der Gesellschaften in Großbritannien (EUR 0,8 Mio.) das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit EUR 1,4 Mio. negativ beeinflusst.
Das EBITDA ist nach EUR 2,6 Mio. im Vorjahr nun mit EUR 0,6 Mio. (1,7% EBITDA-Marge) leicht positiv. Das EBIT liegt mit EUR -0,3 Mio. (-0,9% EBIT-Marge) hinter dem Vorjahresergebnis von EUR 1,2 Mio. zurück. Insgesamt bleibt festzustellen, dass die mit dem Umsatzrückgang verbundene Minderung des Rohertrags und die geringeren betrieblichen Erträge aus Konzernumlagen und Rückstellungsauflösungen (wie oben schon beschrieben), sowie die zusätzlichen Unterstützungsleistungen in Höhe von ca. 1 Mio. Euro im Zusammenhang mit dem Verkauf der USA trotz Profitabilitätssteigerungen und Kosteneinsparungen in verschiedenen Bereichen mit Blick auf das Unternehmensergebnis nicht kompensiert werden konnten.
Das Ergebnis nach Steuern beträgt EUR 6,0 Mio. (Vorjahr: EUR 5,9 Mio.). Bereinigt um den Verzicht von J.P. Morgan auf Zinsen und einen Teil des Darlehens in Höhe von EUR 6,8 Mio. liegt es bei EUR -0,8 Mio. (Vorjahr: EUR +0,4 Mio.).
Die Neschen AG weist per 30. September 2013 nach HGB ein Eigenkapital in Höhe von EUR 6,7 Mio. aus. Damit liegt die Eigenkapitalquote bei 25,6%.
(b) US - Gesellschaften
Die Bemühungen der Restrukturierung bei der Neschen Corp. mit ihrer Tochter Neschen Americas Corp. waren von Erfolg gekrönt. Mit Wirkung zum 1. Oktober 2013 sind wesentliche Teile der Vermögensgegenstände der US-Töchter verkauft worden. In diesem Zusammenhang wurden auch die Anteile an dem Joint Venture Neschen GBC Graphic Films LLC veräußert.
Die Neschen AG hatte 2001 von dem Wettbewerber Hunt Corporation (USA) nicht nur den Markennamen SEAL, sondern auch mehrere Vertriebs- und Produktionsstandorte weltweit erworben. 2012 trugen die US-Töchter rund 20% zum Konzernumsatz bei.
Durch den Verkauf entfallen künftig Unterstützungsleistungen in Höhe von EUR 1,5 - 2,0 Mio. pro Jahr. Die dadurch frei gewordenen Mittel sollen in das Kerngeschäft der Neschen AG investiert werden.
Die Neschen AG wird in den USA nur noch das Documents-Geschäft in eigener Regie weiterführen. Das Geschäft mit Graphics-Produkten wird über eine Kooperationsvereinbarung auch in Zukunft im US-Markt mit Neschen und 'private label'-Produkten vertreten sein. Gleichzeitig wird Neschen auch weiterhin die in den USA gefertigten Laminatoren unter dem Markennamen SEAL in Europa vertreiben.
(c) Filmolux S.a.r.l., Frankreich
Die französische Gesellschaft Filmolux S.a.r.l. sieht sich bereits seit Mitte 2012 einer Wirtschaftskrise ähnlich der in Deutschland 2009 und dadurch einem starken Preisdruck von Seiten der Konkurrenz ausgesetzt. Aufgrund besonderer Anstrengungen im Vertriebsbereich konnte der Umsatzrückgang in den ersten neun Monaten 2013 um 3,1% auf EUR 11,3 Mio. begrenzt werden.
Diese negative Umsatzentwicklung war schon seit längerer Zeit absehbar und so wurden schon 2012 Kostensenkungsmaßnahmen im Personalbereich eingeleitet, die sich positiv auf das Ergebnis in 2013 ausgewirkt haben. Die Gesellschaft schloss somit trotz des Umsatzrückgangs die ersten neun Monate 2013 mit einem positiven operativen Ergebnis ab.
(d) Neschen Italia s.r.l.
Die italienische Tochtergesellschaft liegt 2013 sowohl im Umsatz als auch im Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres. In einem schwierigen Marktumfeld hat die Gesellschaft ein positives operatives Ergebnis erzielt.
Auch diese Gesellschaft wurde personell umstrukturiert, was im Bereich der Kosten eine Erhöhung der Personalkosten, im Gegenzug aber auch eine Verringerung der Provisionsaufwendungen nach sich zog. Insgesamt konnte diese organisatorische Maßnahme ergebnisneutral gestaltet werden. Mit der Neubesetzung der Geschäftsführung wird im kommenden Jahr eine signifikante Verbesserung des Umsatzes und des Ergebnisses erwartet. Dies ist bereits durch ein Anwachsen der Intercompany-Umsätze in Q3/2013 sichtbar.
(e) Neschen Benelux B.V.
In der Vertriebsgesellschaft Neschen Benelux B.V. gab es schon 2012 große personelle Veränderungen. Der administrative Bereich ist wesentlich verkleinert und in neue Büroräume verlegt worden. Auch der Vertrieb bekam über neue Mitarbeiter ein neues Gesicht.
Es konnten mit diesen Maßnahmen deutliche Einsparungen im Bereich der Personal- und Sachaufwand erzielt werden, die das Ergebnis nach einem Verlust von EUR -0,5 Mio. in 2012 auf EUR +0,1 Mio. in 2013 verbessert haben.
(e) Neschen Austria GmbH
Auch die Vertriebsgesellschaft in Österreich musste sich in 2012 einer organisatorischen Restrukturierung unterziehen, die sich im Umsatz, aber auch in den Kostenstrukturen widerspiegelt. Die Insolvenz eines Großkunden hat das Ergebnis 2013 jedoch einmalig belastet und ist Ursache für die derzeitig noch mit Verlust in Höhe von EUR -0,1 Mio. arbeitende Tochter.
(f) HSW Signall s.r.o.
Das 50%-Joint Venture wurde mit Wirkung zum 17. April 2013 veräußert. Die Käuferin war ein in Prag ansässiger Finanzinvestor unter Beteiligung eines der ehemaligen Gründer von HSW.
Der Verkauf war das Ergebnis einer umfassenden Analyse der ausländischen Geschäftsaktivitäten der Neschen AG. Beide Unternehmen haben vereinbart, das gemeinsame Geschäft mit Digitaldruckmedien weiter auszubauen. Dies konnte in der Zeit seit Verkauf bis heute durch steigende Abnahmemengen bestätigt werden.
Ausblick
Mit dem Verkauf der US-Aktivitäten Anfang Oktober wurde ein wichtiger Zwischenschritt in dem vor zwei Jahren ins Leben gerufenen 'cut & grow-Programm, ausführlich beschrieben im Geschäftsbericht 2011, erreicht.
Die Investitionen in Qualitätsverbesserung und mehr Neuprodukte pro Jahr haben sich bereits als fruchtbar erwiesen. Die Vertriebsorganisation ist durch die Aufhebung der Produktsparten effizienter geworden. Hinzu kommt eine internationale Task Force, welche sich um internationale Key Accounts kümmert und derzeit aufgebaut wird.
Das alles wird sich aber erst im Geschäftsjahr 2014 nachhaltig in der Umsatz- und Ergebnisentwicklung niederschlagen.
Rechtliche und wirtschaftliche Risiken
Das operative Geschäft der Neschen AG birgt wie jedes industrielle Geschäft rechtliche Risiken. Diese können sich insbesondere in Folge vertraglicher oder gesetzlicher Gewährleistungen oder Garantien auswirken. Dem begegnet die Neschen AG zum einen durch eine intensive Qualitätskontrolle, zum anderen (sofern rechtlich zulässig) durch die Limitierung der Gewährleistungs- und Haftungsansprüche. Darüber hinaus werden produktspezifische Regelungen getroffen.
In der Vergangenheit gab es zahlreiche zivilrechtliche Rechtstreitigkeiten, die fast alle im Geschäftsjahr 2012 zum Abschluss gebracht werden konnten. Ausführliche Erläuterungen dazu findet man im Geschäftsbericht 2012 der Neschen AG (Internet: www.neschen.de unter 'Investor Relations', 'Finanzberichte' und '2012').
In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2013 sind keine größeren Rechtsstreitigkeiten hinzugekommen. Die Gesellschaft geht nach wie vor davon aus, für rechtliche Auseinandersetzungen ausreichend Vorsorge in Form von Rückstellungen getroffen zu haben.
Bückeburg, im November 2013
15.11.2013 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de
--------------------------------------------------------------------------- Sprache: Deutsch Unternehmen: Neschen AG Hans-Neschen-Str. 1 31675 Bückeburg Deutschland Internet: www.neschen.de Ende der Mitteilung DGAP News-Service ---------------------------------------------------------------------------
Neschen AG / Veröffentlichung einer Mitteilung nach § 37x WpHG
15.11.2013 11:20
Zwischenmitteilung nach § 37x WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EQS Group AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Zwischenmitteilung nach § 37 WpHG
Konzern-Kennzahlen per 30.09.2013 1):
Zur Lage der Unternehmensgruppe:
Das 3. Quartal 2013 schloss mit einem wesentlichen Restrukturierungsschritt ab: Das Restrukturierungsprogramm der Neschen AG, mit dem Ziel die Kapitaldienstfähigkeit des Neschen-Konzerns wieder herzustellen, konnte mit dem Verkauf wesentlicher Vermögensgegenstände der Neschen Corp. / Neschen Americas Corp. zum 01.10.2013 einen entscheidenden Schritt nach vorne gebracht werden. Nach der Schließung des Produktions-Standorts Basildon (Großbritannien) sowie der ebenfalls dort ansässigen England-Vertriebstochter in 2012 und dem Verkauf von HSW (Tschechien) in 2013 konnte mit der Aufgabe wesentlicher Teile des US-Geschäftes der in der Vergangenheit größte Verlustbringer im Neschen-Konzern abgestoßen werden. Die Nachlaufkosten aus dem Verkauf und der geplanten Liquidierung der US-Gesellschaften Neschen Corp. / Neschen Americas Corp. (im wesentlichen Beratungskosten und Abfindungen) werden das Ergebnis der Neschen AG in 2013 mit mindestens 1 Mio. US-Dollar belasten. Die Neschen AG wird aber mit der Unterstützung von J.P. Morgan, die auch für die ersten drei Quartale 2013 Zinsstundungen ausgesprochen hat, in die Lage versetzt, diese finanziellen Belastungen in den nächsten Monaten ohne Einschränkungen des Geschäftsbetriebes abzufangen und aus dem erwirtschafteten laufenden Cash-Flow abzudecken.
Die positiven Ergebniseffekte aus dieser organisatorischen Maßnahme werden in vollem Umfang erst im Geschäftsjahr 2014 sichtbar werden und gleichzeitig den notwendigen Freiraum schaffen für Investitionen in Rationalisierungs- und Qualitätsmaßnahmen der Produktion und den geplanten Ausbau des Industrie- und Handelsgeschäfts.
Das Geschäft der Neschen AG entwickelte sich auch im dritten Quartal 2013 in den verschiedenen Produktsparten uneinheitlich. Das betrifft sowohl das Geschäft im Inland als auch im Ausland.
Im Inlandsgeschäft fallen in den ersten neun Monaten des Jahres die Umsatzrückgänge in den Produktsparten 'Displaysysteme' und 'XXL-Textilien' am meisten ins Gewicht. Die Neschen AG hat dieser Entwicklung durch ein neu aufgelegtes Produktprogramm für Displayprodukte unter dem Markennamen 'Titanium' und eine gezieltere Ansprache von XXL-Kunden entgegengesteuert. Zugleich hat sich die Neschen AG dem Bereich der Sieb- und Offsetdrucker geöffnet, was zu signifikanten Umsatzzuwächsen im Bereich der Bogenware geführt hat. Im Exportgeschäft, eine wesentliche Stütze der Neschen AG, hat sich die Gesellschaft bewusst aus dem Marketing und Vertrieb der teilweise recht margenschwachen 'easyprint'-Produkten zurückgezogen. Dazu kommen die technologisch bedingten Umsatzrückgänge bei den Schutz- und Aufziehfolien (protection films).
Dahingegen ist die strategische Neuausrichtung der Organisation auf innovative Neuprodukte aufgegangen: In der Zeit von Januar bis Oktober 2013 konnten bereits zahlreiche Neuprodukte mit umfangreichen Werbemaßnahmen in den Markt gebracht werden. Damit wurde die auf der Hauptversammlung versprochene Neuproduktoffensive von 'mindestens zwölf neuen Produkten noch dieses Jahr' bereits erfüllt. Weitere Produkte sind in der Entwicklung, sodass wir derzeit davon ausgehen, die Geschwindigkeit bei den Markteinführungen beibehalten zu können.
Mit den allein in 2013 in den Markt gebrachten Neuprodukten konnte die Neschen AG bereits rund eine halbe Mio. EUR Umsatz bis Ende Q3 erzielen.
Jedoch ist es der Neschen AG nur zum Teil gelungen, ihre Umsatzrückgänge durch zusätzliche Umsätze mit den zuvor genannten Neuprodukten und Produktanwendungen zu kompensieren.
Demgegenüber kommen erste Erfolge in dem neu positionierten Bereich 'Industriebeschichtung' durch die Ausweitung der Fertigungstechnologien auf thermisch aktivierbaren Kleber, Trockenkleber sowie der Formatbeschichtung ('Pattern Coating') dem Umsatz bereits zugute. Die Auftragseingänge sind gegenüber Vorjahr bereits leicht angestiegen und könnten noch 2013 zu einem Anstieg der Umsätze aus diesem Produktbereich um rund 15% führen.
Erläuterung ausgewählter GuV- und Bilanzpositionen
Die Umsatzerlöse liegen im Konzern mit EUR 57,5 Mio. rund EUR 9,6 Mio. unterhalb des Vorjahres. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass in 2012 die beiden Gesellschaften in Großbritannien noch mit einem Umsatz von EUR 4,2 Mio. zum Gesamtumsatz beigetragen haben. Bereinigt um diese beiden Gesellschaften beträgt der Umsatzrückgang EUR 5,4 Mio. (-8,0%).
Positiv bleibt zu vermerken, dass der negative Umsatztrend der letzten Monate im September erstmals in diesem Jahr bei der Neschen AG in Bückeburg durchbrochen werden konnte. Mit EUR 4,0 Mio. im September ist gegenüber dem Vorjahr ein Wachstum von 3,3% erzielt worden.
Die Rohertragsquote ist auf Konzernebene im Geschäftsjahr 2013 leicht rückläufig (43,6%; 2012: 44,4%). Auch hier sind auf der Ebene der Einzelgesellschaften unterschiedliche Entwicklungen festzustellen. Während die Neschen AG durch den bewussten Verzicht auf margenschwache Produkte die Rohertragsquote steigern konnte (+3,2%-Punkte), wurden von anderen Tochtergesellschaften die Rohertragserwartungen aufgrund notwendiger Preisanpassungen teilweise nicht erfüllt. Das Bild wird jedoch durch die besonders hohe Rohertragsquote 2012 im Rahmen der Schließungsaufträge in Großbritannien verfälscht.
Auf der Kostenseite lag der Personalaufwand, bereinigt um die im Rahmen der Restrukturierung entfallenen Gesellschaften, auf dem Niveau des Vorjahres. Der Sachaufwand reduzierte sich trotz der im Zusammenhang mit dem Verkauf USA angefallenen zusätzlichen Beratungskosten um EUR 1,7 Mio. auf EUR 12,5 Mio., wobei die wesentliche Ursache der Wegfall der Kosten für die Schließung des Standortes in England war.
Die Neschen-Gruppe schloss die ersten neun Monate 2013 mit einem Ergebnis nach Steuern von EUR 2,4 Mio. ab (Vorjahr: EUR +3,7 Mio.). Hierin enthalten ist der im April gebuchte Verzicht der J.P. Morgan Bank plc. in Höhe von EUR 6,8 Mio. (Teilbetrag des Darlehens und Zinsen 2012) und eine Sonderabschreibung von EUR 1,2 Mio. auf die Vermögenswerte USA als Impairment aus dem Verkauf.
Entwicklung der Einzelgesellschaften
(a) Neschen AG
Die Neschen AG verzeichnete in den Monaten Januar bis September 2013 im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Umsatzrückgang von EUR 36,1 Mio. auf EUR 35,1 Mio.
Die Ursachen für diesen Umsatzrückgang sind vielfältiger Natur. Im Wesentlichen wurden zur Verbesserung der Rohertragsmarge ertragsschwache Produkte aus dem Sortiment genommen bzw. der Fokus auf die margenstärkeren Produkte gerichtet.
Positiv zu erwähnen ist der Anstieg der Rohertragsquote um 3,2%-Punkte von 37,9% in 2012 auf 41,1%. Damit konnte der Umsatzrückgang auf der Ergebnisseite zum Teil kompensiert werden.
Die aus steuerlichen Gründen notwendige Umstellung der Transferpreis-regelungen und der Konzernumlagen (EUR 0,6 Mio.) haben ebenso wie die Auflösung einer Rückstellung im Zusammenhang mit der Schließung der Gesellschaften in Großbritannien (EUR 0,8 Mio.) das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit EUR 1,4 Mio. negativ beeinflusst.
Das EBITDA ist nach EUR 2,6 Mio. im Vorjahr nun mit EUR 0,6 Mio. (1,7% EBITDA-Marge) leicht positiv. Das EBIT liegt mit EUR -0,3 Mio. (-0,9% EBIT-Marge) hinter dem Vorjahresergebnis von EUR 1,2 Mio. zurück. Insgesamt bleibt festzustellen, dass die mit dem Umsatzrückgang verbundene Minderung des Rohertrags und die geringeren betrieblichen Erträge aus Konzernumlagen und Rückstellungsauflösungen (wie oben schon beschrieben), sowie die zusätzlichen Unterstützungsleistungen in Höhe von ca. 1 Mio. Euro im Zusammenhang mit dem Verkauf der USA trotz Profitabilitätssteigerungen und Kosteneinsparungen in verschiedenen Bereichen mit Blick auf das Unternehmensergebnis nicht kompensiert werden konnten.
Das Ergebnis nach Steuern beträgt EUR 6,0 Mio. (Vorjahr: EUR 5,9 Mio.). Bereinigt um den Verzicht von J.P. Morgan auf Zinsen und einen Teil des Darlehens in Höhe von EUR 6,8 Mio. liegt es bei EUR -0,8 Mio. (Vorjahr: EUR +0,4 Mio.).
Die Neschen AG weist per 30. September 2013 nach HGB ein Eigenkapital in Höhe von EUR 6,7 Mio. aus. Damit liegt die Eigenkapitalquote bei 25,6%.
(b) US - Gesellschaften
Die Bemühungen der Restrukturierung bei der Neschen Corp. mit ihrer Tochter Neschen Americas Corp. waren von Erfolg gekrönt. Mit Wirkung zum 1. Oktober 2013 sind wesentliche Teile der Vermögensgegenstände der US-Töchter verkauft worden. In diesem Zusammenhang wurden auch die Anteile an dem Joint Venture Neschen GBC Graphic Films LLC veräußert.
Die Neschen AG hatte 2001 von dem Wettbewerber Hunt Corporation (USA) nicht nur den Markennamen SEAL, sondern auch mehrere Vertriebs- und Produktionsstandorte weltweit erworben. 2012 trugen die US-Töchter rund 20% zum Konzernumsatz bei.
Durch den Verkauf entfallen künftig Unterstützungsleistungen in Höhe von EUR 1,5 - 2,0 Mio. pro Jahr. Die dadurch frei gewordenen Mittel sollen in das Kerngeschäft der Neschen AG investiert werden.
Die Neschen AG wird in den USA nur noch das Documents-Geschäft in eigener Regie weiterführen. Das Geschäft mit Graphics-Produkten wird über eine Kooperationsvereinbarung auch in Zukunft im US-Markt mit Neschen und 'private label'-Produkten vertreten sein. Gleichzeitig wird Neschen auch weiterhin die in den USA gefertigten Laminatoren unter dem Markennamen SEAL in Europa vertreiben.
(c) Filmolux S.a.r.l., Frankreich
Die französische Gesellschaft Filmolux S.a.r.l. sieht sich bereits seit Mitte 2012 einer Wirtschaftskrise ähnlich der in Deutschland 2009 und dadurch einem starken Preisdruck von Seiten der Konkurrenz ausgesetzt. Aufgrund besonderer Anstrengungen im Vertriebsbereich konnte der Umsatzrückgang in den ersten neun Monaten 2013 um 3,1% auf EUR 11,3 Mio. begrenzt werden.
Diese negative Umsatzentwicklung war schon seit längerer Zeit absehbar und so wurden schon 2012 Kostensenkungsmaßnahmen im Personalbereich eingeleitet, die sich positiv auf das Ergebnis in 2013 ausgewirkt haben. Die Gesellschaft schloss somit trotz des Umsatzrückgangs die ersten neun Monate 2013 mit einem positiven operativen Ergebnis ab.
(d) Neschen Italia s.r.l.
Die italienische Tochtergesellschaft liegt 2013 sowohl im Umsatz als auch im Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres. In einem schwierigen Marktumfeld hat die Gesellschaft ein positives operatives Ergebnis erzielt.
Auch diese Gesellschaft wurde personell umstrukturiert, was im Bereich der Kosten eine Erhöhung der Personalkosten, im Gegenzug aber auch eine Verringerung der Provisionsaufwendungen nach sich zog. Insgesamt konnte diese organisatorische Maßnahme ergebnisneutral gestaltet werden. Mit der Neubesetzung der Geschäftsführung wird im kommenden Jahr eine signifikante Verbesserung des Umsatzes und des Ergebnisses erwartet. Dies ist bereits durch ein Anwachsen der Intercompany-Umsätze in Q3/2013 sichtbar.
(e) Neschen Benelux B.V.
In der Vertriebsgesellschaft Neschen Benelux B.V. gab es schon 2012 große personelle Veränderungen. Der administrative Bereich ist wesentlich verkleinert und in neue Büroräume verlegt worden. Auch der Vertrieb bekam über neue Mitarbeiter ein neues Gesicht.
Es konnten mit diesen Maßnahmen deutliche Einsparungen im Bereich der Personal- und Sachaufwand erzielt werden, die das Ergebnis nach einem Verlust von EUR -0,5 Mio. in 2012 auf EUR +0,1 Mio. in 2013 verbessert haben.
(e) Neschen Austria GmbH
Auch die Vertriebsgesellschaft in Österreich musste sich in 2012 einer organisatorischen Restrukturierung unterziehen, die sich im Umsatz, aber auch in den Kostenstrukturen widerspiegelt. Die Insolvenz eines Großkunden hat das Ergebnis 2013 jedoch einmalig belastet und ist Ursache für die derzeitig noch mit Verlust in Höhe von EUR -0,1 Mio. arbeitende Tochter.
(f) HSW Signall s.r.o.
Das 50%-Joint Venture wurde mit Wirkung zum 17. April 2013 veräußert. Die Käuferin war ein in Prag ansässiger Finanzinvestor unter Beteiligung eines der ehemaligen Gründer von HSW.
Der Verkauf war das Ergebnis einer umfassenden Analyse der ausländischen Geschäftsaktivitäten der Neschen AG. Beide Unternehmen haben vereinbart, das gemeinsame Geschäft mit Digitaldruckmedien weiter auszubauen. Dies konnte in der Zeit seit Verkauf bis heute durch steigende Abnahmemengen bestätigt werden.
Ausblick
Mit dem Verkauf der US-Aktivitäten Anfang Oktober wurde ein wichtiger Zwischenschritt in dem vor zwei Jahren ins Leben gerufenen 'cut & grow-Programm, ausführlich beschrieben im Geschäftsbericht 2011, erreicht.
Die Investitionen in Qualitätsverbesserung und mehr Neuprodukte pro Jahr haben sich bereits als fruchtbar erwiesen. Die Vertriebsorganisation ist durch die Aufhebung der Produktsparten effizienter geworden. Hinzu kommt eine internationale Task Force, welche sich um internationale Key Accounts kümmert und derzeit aufgebaut wird.
Das alles wird sich aber erst im Geschäftsjahr 2014 nachhaltig in der Umsatz- und Ergebnisentwicklung niederschlagen.
Rechtliche und wirtschaftliche Risiken
Das operative Geschäft der Neschen AG birgt wie jedes industrielle Geschäft rechtliche Risiken. Diese können sich insbesondere in Folge vertraglicher oder gesetzlicher Gewährleistungen oder Garantien auswirken. Dem begegnet die Neschen AG zum einen durch eine intensive Qualitätskontrolle, zum anderen (sofern rechtlich zulässig) durch die Limitierung der Gewährleistungs- und Haftungsansprüche. Darüber hinaus werden produktspezifische Regelungen getroffen.
In der Vergangenheit gab es zahlreiche zivilrechtliche Rechtstreitigkeiten, die fast alle im Geschäftsjahr 2012 zum Abschluss gebracht werden konnten. Ausführliche Erläuterungen dazu findet man im Geschäftsbericht 2012 der Neschen AG (Internet: www.neschen.de unter 'Investor Relations', 'Finanzberichte' und '2012').
In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2013 sind keine größeren Rechtsstreitigkeiten hinzugekommen. Die Gesellschaft geht nach wie vor davon aus, für rechtliche Auseinandersetzungen ausreichend Vorsorge in Form von Rückstellungen getroffen zu haben.
Bückeburg, im November 2013
15.11.2013 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de
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