09.05.2006 17:24:00

DGAP-News: SCHWEIZER ELECTRONIC AG

DGAP-News: Schweizer Electronic AG: Bilanzpressekonferenz 2006

Schweizer Electronic AG / Jahresergebnis

09.05.2006

Corporate-Mitteilung übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich. ---------------------------------------------------------------------------



BILANZPRESSEKONFERENZ 2006

- Erfolgreiches Risiko- und Schadensmanagement

- Trotz Großbrand erzielt SCHWEIZER ein positives Ergebnis

- Wiederaufbau im Plan

- Positive Erwartungen für Folgejahre

Rainer Hartel

Vorsitzender des Vorstandes

Bilanzpressekonferenz, 9. Mai 2006 in Stuttgart

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir freuen uns, Sie heute zur Bilanzpressekonferenz des Geschäftsjahres 2005 der SCHWEIZER ELECTRONIC AG begrüßen zu dürfen.

Bevor ich mit dem Rückblick des vergangenen Jahres beginne, darf ich Ihnen noch meinen neuen Vorstandskollegen, Herrn Dr. Marc Schweizer vorstellen. Herr Schweizer ist ein Mitglied der Hauptaktionärsfamilien Schweizer, die unverändert 68 % der Gesellschaftsanteile halten, und ist seit dem 1. August 2005 im Unternehmen tätig. Er verantwortet heute den Geschäftsbereich Vertrieb.



Rückblick Geschäftsjahr 2005

Das Jahr 2005 ist wie kaum ein anderes zuvor in der 156-jährigen Geschichte des Unternehmens von einem außerordentlichen Ereignis bestimmt, über das wir im vergangenen Jahr bereits mehrfach berichtet haben.

Am 1. Juni zerstörte ein Großbrand große Teile des Gebäudes und der Fertigungseinrichtungen unseres Hauptwerkes in Schramberg. Nicht geschädigt wurden das benachbarte neue HDI-Werk und die Fertigungsstätten in der Nachbargemeinde Dunningen.

Unsere Lieferfähigkeit ist durch dieses Ereignis stark beeinflusst. Die Produktion war zunächst für mehrere Tage unterbrochen. In enger Abstimmung mit der Versicherung wurde unverzüglich eine Strategie erarbeitet, die Lieferfähigkeit so schnell als möglich wieder aufzunehmen.

Grundlage dieser Strategie ist, parallel zur Räumung, zum Abriss und Wiederaufbau der zerstörten Gebäudeteile, provisorische Lösungen zur schnellen Wiederaufnahme der Produktion zu schaffen. Freie Flächen in unseren nicht geschädigten Werken werden dabei als zum Teil auch provisorische Standorte für Fertigungsanlagen genutzt. Zwischenzeitlich wurden bereits eine Vielzahl von geschädigten Maschinen saniert und repariert, sowie Ersatzanlagen installiert.

Dank dieser Vorgehensweise und verstärktem Fremdbezug wurde bereits zwei Wochen nach dem Brand die Fertigung in geringem Umfang wieder aufgenommen. Bis zum Jahresende konnte wieder die Hälfte des vor dem Schadensereignis geplanten Produktionsausstoßes erreicht werden.

Die Brandfolgen und eine vorübergehende Abschwächung des europäischen Leiterplattenmarktes zu Beginn des Jahres 2005 hatten große Auswirkungen auf die Auftragslage des Geschäftsjahres. Die Umsatzerlöse gingen um 28 % auf 62,9 Mio. Euro zurück. Die Automobilindustrie ist mit einem Umsatzanteil von 43 % weiterhin die wichtigste Abnehmergruppe für unsere Produkte und Dienstleistungen. Die Exportquote liegt bei 22 % nach 24 % im Vorjahr.

Durch Verschiebungen des Portfolios zu hochwertigeren und margenträchtigeren Produkten konnten wir unsere Durchschnittserlöse, trotz des weiter anhaltenden Preissenkungsdrucks in unserer Branche, steigern. Der Umsatzanteil der HDI-Schaltungen - unseren technologischen Spitzenprodukten - stieg von 15 % auf 21 %.

Lassen Sie mich nun zu den Ertragszahlen kommen.

Die durch den Brand verursachten Sachschäden und die entstehenden Kosten für den Produktionsausfall sind durch Versicherungen abgedeckt. Die Sachanlagen sind zum Neuwert versichert. Zur Feststellung des Schadens haben wir uns für das Sachverständigenverfahren entschieden. Die Bewertung der Ansprüche an die Versicherungen aus dem Sachschaden und dem Betriebsunterbrechungsschaden zum Bilanzstichtag 31.12.2005 in Höhe von 85,7 Mio. Euro erfolgte anhand vorliegender Berechnungen der Sachverständigen, die auf vorsichtig ermittelten Wertgrundlagen basieren. Insgesamt haben wir im letzten Jahr Abschlagszahlungen der Versicherer in Höhe von 50,0 Mio. Euro erhalten.

Aus der Bewertung des Sachschadens resultieren keine Auswirkungen auf den Jahresüberschuss. Brandbedingte Erträge saldieren sich unter Einbeziehung der Einstellungen in einen Sonderposten mit Rücklageanteil sowie der bereits erfolgten Übertragung von stillen Reserven auf beschaffte Ersatzanlagegüter mit den brandbedingten Aufwendungen zu einem Ergebniseffekt von Null.

Die SCHWEIZER ELECTRONIC AG weist für das Geschäftsjahr 2005 einen Jahresüberschuss von 0,3 Mio. Euro nach 4,4 Mio. Euro im Vorjahr aus. Zur Erinnerung: Der positive Jahresüberschuss des Vorjahres wurde durch den Verkauf einer Beteiligung erzielt.

Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (EBIT) fiel von 6,0 Mio. Euro im Vorjahr auf 1,6 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Ertragssteuern und Abschreibungen (EBITDA) beläuft sich auf 8,8 Mio. Euro nach 16,2 Mio. Euro im Vorjahr.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit entwickelte sich positiv und stieg um 35 % auf 5,4 Mio. Euro.

Das Ergebnis nach DVFA/SG beträgt 0,19 Euro pro Aktie (Vorjahr minus 0,58 Euro).

Die Ausschüttung einer Dividende ist nicht vorgesehen.

Unsere Mitarbeiter haben mit sehr hoher Einsatzbereitschaft, sehr hoher Flexibilität und einem hohen Maß an Loyalität und Verantwortung auf die besondere Situation reagiert. Durch Nutzen der Fluktuation ist die Mitarbeiteranzahl zum Jahresende um 5 % auf 777 gesunken.

Wir, d.h. die Beschäftigten und der Vorstand der SCHWEIZER ELERCTRONIC AG, begreifen dieses Schadensereignis als Herausforderung und als Chance, in Zukunft eine noch bessere Leistungsfähigkeit zu erreichen. Lassen Sie mich damit den Rückblick auf das vergangene Jahr beenden und in die Gegenwart und Zukunft schauen.

Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr

Das Jahr 2006 steht ganz im Zeichen des Fertigungshochlaufs. In den nächsten Monaten werden weitere Produktionsanlagen installiert, qualifiziert und in Betrieb genommen und damit unsere Fertigungskapazitäten Schritt um Schritt weiter ausgebaut. Der Aufbau der zerstörten und abgerissenen Gebäudeteile ist voll im Gange. Die Bezugsfertigkeit des Gebäudes ist für Ende des Jahres geplant, so dass zu Beginn des nächsten Jahres weitere Produktionsanlagen installiert und die Provisorien zurückgebaut werden können. Wir gehen davon aus, den Wiederaufbau im ersten Halbjahr 2007 abzuschließen.

Unsere Belegschaft steht voll hinter dem Wiederaufbauprojekt. Während im letzten Jahr Teile der Belegschaft brandbedingt nicht voll beschäftigt werden konnten, sind heute wieder alle Mitarbeiter aktiv. In geringem Umfang verzeichnen wir noch brandbedingte Fehlzeiten, z.B. durch Ausfall von Schichten.

Zur Bewältigung der Anforderungen des Produktionshochlaufs, insbesondere der Qualifizierung der Anlagen und Prozesse und der Kundenfreigaben, verstärken wir uns zeitlich befristet mit hierfür qualifiziertem Personal. Gleichzeitig nutzen wir auch in diesem Jahr weiterhin die Mitarbeiterfluktuation. Wir erwarten daher einen weiteren leichten Rückgang der Beschäftigtenzahl.

Die aktuelle Marktentwicklung stimmt uns zuversichtlich. Seit Mitte des letzten Jahres verspüren wir eine deutliche und robuste Belebung der Nachfrage in unserer Branche. Unsere begrenzten Kapazitäten sind gegenwärtig voll ausgelastet. Beim Wiederaufbau liegen wir im Zeitplan. Die Rückmeldungen unserer Kunden in Bezug auf unsere Wiederaufbauaktivitäten sind ermutigend. Dank unseres professionellen Umgangs mit der eingetretenen Krisensituation haben die meisten Kunden ihre Bereitschaft zur Qualifizierung unserer neuen Anlagen und zum weiteren Ausbau der Geschäftsbeziehung geäußert.

Wir gehen davon aus, die im Jahr 2006 zur Verfügung stehenden Kapazitäten planmäßig auszulasten und eine Leistung auf dem Niveau des Vorjahres zu erreichen. Beim Vorjahresvergleich ist zu beachten, dass das Jahr 2005 in den ersten fünf Monaten keine brandbedingten Ausfälle zu verzeichnen hatte.

Kursentwicklung

Lassen Sie mich zum Schluss meiner Ausführungen noch kurz auf die Entwicklung unseres Aktienkurses eingehen. Gegenwärtig verzeichnen wir ein deutlich gestiegenes Interesse an unseren Aktien. Aktuelle Research-Studien, die nicht von uns in Auftrag gegeben und bezahlt wurden und deren Bewertungen auf eigenen Annahmen beruhen, stufen unsere Aktie zwischen "spekulativer Kauf" und "strong buy" ein und gehen von einem hohen Kurssteigerungspotenzial aus. Der Kurs, der vor einem Jahr ca. 6 Euro betrug, ist in den letzten Wochen stark gestiegen und hat mehrmals die 10 Euro Schwelle überschritten. Die Zahl der Aktionäre ist von rund 400 im Vorjahr auf jetzt über 700 angestiegen.

Wir werden das Unternehmen wie bereits erwähnt auf Wachstum und damit Wertsteigerung ausrichten. Mit dem Wiederaufbau unseres Werkes mit zum Teil völlig neuen Maschinen entsteht eine der modernsten Fertigungsstätten für komplexe Leiterplatten in Europa. Mit einer auch nach dem Brand unveränderten Strategie der Konzentration auf innovative kundenspezifische Produkte und als einer der führenden europäischen Leiterplattenhersteller sehen wir uns in einer guten Ausgangsposition, in den Folgejahren in diesem dynamischen Umfeld weiter zu wachsen.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.



Kontakt: Rainer Hartel (Vorstandsvorsitzender) Rigo Züfle (Leiter Investor Relations) Michael Nothdurft (Leiter Marketing) c/o SCHWEIZER ELECTRONIC AG Einsteinstraße 10, 78713 Schramberg Telefax: 07422/512-397; Telefon: 07422/512-0 ir@seag.de; www.seag.de







DGAP 09.05.2006 --------------------------------------------------------------------------- Sprache: Deutsch Emittent: Schweizer Electronic AG Einsteinstr. 10 78713 Schramberg Deutschland Telefon: 07422-512-363 Fax: 07422-512-414 Email: ir@seag.de WWW: www.seag.de ISIN: DE0005156236 WKN: 515623 Indizes: Börsen: Geregelter Markt in Frankfurt (General Standard), Stuttgart; Freiverkehr in Berlin-Bremen Ende der Mitteilung DGAP News-Service ---------------------------------------------------------------------------

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