25.01.2019 15:31:52
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DGAP-News: Gerry Weber International AG: GERRY WEBER International AG tritt in vorläufiges Eigenverwaltungsverfahren ein
DGAP-News: GERRY WEBER International AG / Schlagwort(e): Insolvenz Corporate News GERRY WEBER International AG tritt in vorläufiges Eigenverwaltungsverfahren ein (Halle/Westfalen, 25. Januar 2019) Die GERRY WEBER International AG hat heute beim zuständigen Amtsgericht Bielefeld die Anordnung des vorläufigen Eigenverwaltungsverfahrens gemäß § 270 a InsO mit dem Ziel beantragt, das Unternehmen im Zuge der laufenden Restrukturierung zu sanieren. Das Amtsgericht Bielefeld hat diesem Antrag stattgegeben. Das vorläufige Eigenverwaltungsverfahren bezieht sich ausschließlich auf die Muttergesellschaft GERRY WEBER International AG mit rund 580 Mitarbeitern; für die Tochtergesellschaften inklusive HALLHUBER wurden keine Anträge gestellt. Im Rahmen der vorläufigen Eigenverwaltung wird der Geschäftsbetrieb der GERRY WEBER International AG in vollem Umfang fortgeführt. Nach derzeitigem Stand ist die Finanzierung des Geschäftsbetriebs bis ins Jahr 2020 gesichert. Der Vorstand bleibt mit sämtlichen Befugnissen und Pflichten im Amt und stellt die Fortführung des Geschäftsbetriebs sicher. Zur Unterstützung hat der Vorstand den insolvenzrechtlich erfahrenen und in der Modebranche sehr versierten Eigenverwalter und Sanierungsexperten Rechtsanwalt Dr. Christian Gerloff, Gerloff ⋅ Liebler Rechtsanwälte, hinzugezogen. In der Funktion eines Generalbevollmächtigten wird er insbesondere in verfahrens- und insolvenzrechtlichen Fragestellungen koordinieren. Zum vorläufigen Sachwalter hat das zuständige Gericht Rechtsanwalt Stefan Meyer, PLUTA Rechtsanwalts GmbH, einen ebenso branchen- wie insolvenzrechtlich erfahrenen Sanierungsexperten, bestellt. Die Belegschaft wird unmittelbar von dem Verfahren informiert. Die Lohn- und Gehaltsansprüche der Mitarbeiter sind über das Instrument des Insolvenzgeldes sichergestellt. Nachhaltiges Finanzierungskonzept gescheitert Ausgelöst wurde der Antrag auf Anordnung des vorläufigen Eigenverwaltungsverfahrens durch das Scheitern der Gespräche der GERRY WEBER Gruppe mit ihren Finanzierungspartnern. Die Verhandlungen sind mit dem Ziel geführt worden, die Finanzierung des Konzerns dauerhaft zu sichern und auf ein nachhaltig tragfähiges Fundament zu stellen. Nach dem Scheitern der Verhandlungen war der Antrag unvermeidlich geworden. "Der Antrag auf Anordnung des vorläufigen Eigenverwaltungsverfahrens ist leider unvermeidlich geworden", sagt Johannes Ehling, Vorstandssprecher der GERRY WEBER International AG. "Es hat bis zuletzt große Anstrengungen gegeben, das Verfahren abzuwenden. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir nach erfolgreicher Sanierung aus dem Verfahren wieder in die Erfolgsspur zurückkehren werden. Dafür sind wir mit unserem Kerngeschäftsmodell, unseren starken Marken und vor allem mit unserer hervorragenden Mannschaft bestens positioniert. Trotz der ersten Enttäuschung, die das eingeleitete Eigenverwaltungsverfahren mit sich bringt, ist vielerorts zu spüren, dass unsere Restrukturierungsmaßnahmen mit dem Performance Programm bei Kundinnen, Geschäftspartnern und Mitarbeitern ankommen. Das macht Mut und dafür werden wir weiter täglich hart arbeiten", so Ehling weiter. "Mit der Einleitung des vorläufigen Eigenverwaltungsverfahrens gewinnen wir jetzt die Freiräume, um die eingeleiteten Maßnahmen der Sanierung mit aller Konsequenz voranzutreiben", kommentiert Florian Frank, Mitglied des Vorstands der GERRY WEBER International AG und Chief Restructuring Officer. "Dabei kommt es uns zu Gute, dass wir in den vergangenen Monaten die notwenigen Strukturen im Finanzbereich vorbereiten konnten, um eine erfolgreiche Steuerung des Unternehmens mit größtmöglicher Transparenz zu gewährleisten. Daran werden wir weiter mit Hochdruck arbeiten", so Frank weiter. Fortführung des Geschäftsbetriebs Das Verfahren in Eigenverwaltung erlaubt die Fortsetzung des Geschäftsbetriebs unter Wahrung der Interessen der Gläubiger, auf die der Sachwalter achtet. Das bedeutet, dass die bestehenden Kunden- und Lieferantenbeziehungen sowie die gegenseitigen Verpflichtungen unter Beachtung des Insolvenzrechts bestehen bleiben. Parallel dazu wird die Sanierung forciert vorangetrieben. Zu den Kernmaßnahmen des Zukunftskonzepts zählen unter anderem: - Die Schließung von rund 230 Verkaufsflächen sowie - der Abbau von bis zu 900 Arbeitsplätzen im In- und Ausland. Dies betrifft Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Stores und auf den Verkaufsflächen sowie in den Zentralfunktionen inklusive der Logistik. Die von GERRY WEBER vorgeschlagenen sowie von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz bestätigten umfangreichen Maßnahmen zur Restrukturierung knüpfen an das bereits in der Umsetzung vorangetriebene Performance Programm an. Unmittelbar nach Vorlage des Sanierungsgutachtens wurden jüngst die notwendigen operativen und strukturellen Maßnahmen zur Restrukturierung bereits auf den Weg gebracht. "Die Einleitung des vorläufigen Eigenverwaltungsverfahrens gibt uns die Möglichkeit, den Sanierungsprozess und das Zukunftskonzept der Gesellschaft zu forcieren", sagt Dr. Christian Gerloff, Generalbevollmächtigter der GERRY WEBER International AG. "Der Vorstand hat ein klares Konzept erarbeitet und verfügt über eine Vision für die Zukunft des Unternehmens. Darüber hinaus verfügen wir nach derzeitigem Stand über hinreichend Liquidität bis in das Jahr 2020, um den laufenden Geschäftsbetrieb voranzutreiben", kommentiert Gerloff weiter. Auch Stefan Meyer, vorläufiger Sachwalter, äußert sich zuversichtlich: "Anders als in vielen anderen Fällen ist hier schon sehr viel wertvolle Vorarbeit geleistet worden. Es muss nicht erst ein Restrukturierungsprogramm unter zeitlichem Druck erarbeitet werden. Wir können vielmehr sofort weitermachen, die Maßnahmen des Sanierungsgutachtens umzusetzen, so dass ich sehr optimistisch bin, dass wir schnell zu einer guten und belastbaren Lösung für das Traditionsunternehmen GERRY WEBER kommen werden." Die GERRY WEBER International AG wird auch künftig über den Fortgang der laufenden Restrukturierung und das eingeleitete Eigenverwaltungsverfahren zeitnah alle Beteiligten informiert halten. Die GERRY WEBER Gruppe Im Geschäftsjahr 2016/17 (1. November 2016 bis 31. Oktober 2017) erzielte die GERRY WEBER Gruppe einen Konzernumsatz von EUR 880,9 Mio. und ein operatives Ergebnis (EBIT) in Höhe von EUR 10,3 Mio. Das im Februar 2015 erworbene Tochterunternehmen HALLHUBER trug dabei EUR 194,3 Mio. zum GERRY WEBER Konzern-Umsatz bei.
Zusatzmaterial zur Meldung: Dokument: http://n.eqs.com/c/fncls.ssp?u=UMMWTUVGDJ Dokumenttitel: Insolvenz
25.01.2019 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG. |
Sprache: | Deutsch |
Unternehmen: | Gerry Weber International AG |
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33790 Halle/Westfalen | |
Deutschland | |
Telefon: | +49 (0)5201 185-0 |
Fax: | +49 (0)5201 5857 |
E-Mail: | info@gerryweber.com |
Internet: | www.gerryweber-ag.de |
ISIN: | DE0003304101 |
WKN: | 330410 |
Börsen: | Regulierter Markt in Düsseldorf, Frankfurt (Prime Standard); Freiverkehr in Berlin, Hamburg, Hannover, München, Stuttgart, Tradegate Exchange; SIX, Wiener Börse |
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769685 25.01.2019
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