31.08.2017 10:35:42

DGAP-News: DVB Bank SE: DVB Bank Konzern legt Halbjahresergebnisse 2017 vor

DVB Bank SE: DVB Bank Konzern legt Halbjahresergebnisse 2017 vor

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DVB Bank SE: DVB Bank Konzern legt Halbjahresergebnisse 2017 vor

31.08.2017 / 10:35

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

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* Risikovorsorge deutlich erhöht

* Volatile Effekte aus IAS 39-Ergebnis

Frankfurt am Main, 31. August 2017 - Die auf internationale

Verkehrsfinanzierungen spezialisierte DVB verzeichnete im ersten Halbjahr

2017 ein Konzernergebnis vor Steuern von -506,3 Mio EUR (Vorjahr: 14,1 Mio

EUR). Dieses wurde durch die marktbedingt sehr deutlich erhöhte

Risikovorsorge im Kreditgeschäft in Höhe von 445,3 Mio EUR geprägt (Vorjahr:

83,4 Mio EUR). Darüber hinaus ging das Ergebnis aus Finanzinstrumenten gemäß

IAS 39 auf -67,9 Mio EUR zurück (Vorjahr: 10,0 Mio EUR) - bedingt durch

einen weiter verengten Basisspread für Euro/US-Dollar Cross-Currency-Swaps.

Ralf Bedranowsky, Vorsitzender des Vorstands der DVB Bank SE, nimmt zu den

Konzernergebnissen der Bank wie folgt Stellung:

"Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft stieg im Wesentlichen für Engagements

im Altbestand des Shipping Finance-Portfolios und für Finanzierungen im

Offshore Finance-Portfolio. Dieser Entwicklung lagen die folgenden

Rahmenbedingungen zugrunde:

* Angesichts der weiterhin unsicheren Entwicklung des Ölpreises

reduzierten die Öl- und Gasunternehmen weiterhin ihre Ausgaben für

Erschließung und Förderung, was sich in einer begrenzten Nachfrage nach

Offshore-Schiffen und -Anlagen niederschlug. Niedrige Charterraten und

der Wettbewerb um neue Aufträge setzten Schiffseigner unter Druck. Die

Schiffseigner und Eigentümer von Bohrplattformen passten vor diesem

Hintergrund ihre Kapazitäten durch Stilllegungen, Restrukturierungen und

Konsolidierungen an.

* Überkapazitäten blieben auch im ersten Halbjahr 2017 in den

Schifffahrtsmärkten eine große Herausforderung. Gemessen an

Transportmengen und Leistungsumfang sind die Container-, die Massengut-

und die Tankerschifffahrt die drei wichtigsten Sektoren der

Seeschifffahrt.

Insbesondere in der Containerschifffahrt beeinträchtigten die fortgesetzt

schwierigen Marktbedingungen die Leistungsfähigkeit der Reeder. So wird die

zunehmende Konsolidierung bei den Liniengesellschaften zu einem verschärften

Wettbewerb unter den Schiffseignern führen, die ihre Schiffe an

Liniengesellschaften verchartern. Im ersten Halbjahr 2017 haben sich die

Charterraten in der Containerschifffahrt zwar tendenziell verbessert. Die

Nachhaltigkeit dieser Entwicklung ist indes aus zwei Gründen fraglich: Zum

einen erleben wir eine beschleunigte Konsolidierung bei den

Liniengesellschaften und zum anderen werden die Charterraten zusätzlich

belastet, weil auch weiterhin noch eine hohe Anzahl von 20.000 TEU

Containerschiffen ausgeliefert wird. Mithin haben sich auch die Marktwerte

der Containerschiffe bisher nicht erholen können. Der durch die hohe

Auslieferung von Großcontainerschiffen einsetzende Kaskadeneffekt dürfte die

weitere Entwicklung der Charterraten und Marktwerte in den übrigen

Größenklassen überwiegend negativ beeinflussen.

Bei den Massengutfrachtern war im ersten Halbjahr 2017 ein starker

Ertragsanstieg zu beobachten. Der Baltic Dry Index (BDI) notierte im ersten

Halbjahr 2017 im Durchschnitt bei 976 Punkten und somit um 101 % über dem im

vergleichbaren Vorjahreszeitraum verzeichneten Niveau. Die anhaltende

chinesische Nachfrage nach Eisenerz und Kohle unterstützte die Frachtraten.

Der BDI erzielte im April seinen bisherigen Jahreshöchststand, blieb jedoch

von dem historischen Höchststand der Jahre 2007/2008 mit mehr als 10.000

Punkten weit entfernt. Im mehrjährigen Vergleich sind die Charterraten bei

den Massengutfrachtern unverändert nicht auskömmlich, weil eine große Anzahl

der Schiffe zu Höchstpreisen gekauft und finanziert wurden.

Nach einer saisonal bedingten Verbesserung im ersten Quartal 2017

entwickelten sich die Tankermärkte im zweiten Quartal erneut rückläufig und

die Erträge der Reeder sanken. Die Verlängerung der Fördermengendrosselung

der OPEC wirkte sich im Segment Rohöltanker negativ auf die Nachfrage nach

Tonnenmeilen aus. Gleichzeitig vergrößerte sich die Rohöltankerflotte im

Jahresvergleich um 5,5 %. Belastend wirkten sich ebenfalls die hohen

Bestellungen neuer Tonnage aus, die im bisherigen Jahresverlauf weiter

anstiegen.

* Die Überkapazitäten gingen mit sich verschärfenden Liquiditätsproblemen

der Reeder einher. Die geschilderten herausfordernden Marktbedingungen

lösten eine Vielzahl neuer Restrukturierungen aus und beeinflussten so

die Leistungsfähigkeit vieler Marktteilnehmer.

Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten gemäß IAS 39 belief sich, wie erwähnt,

auf -67,9 Mio EUR (Vorjahr: 10,0 Mio EUR) und wurde maßgeblich bestimmt

durch die Bewertung von Cross-Currency-Swaps, die die Bank nicht in das

Hedge-Accounting einbeziehen darf. Basierend auf umsichtigem Management

ökonomischer Risiken, bilden diese Derivate Sicherungsbeziehungen mit den

Grundgeschäften, wobei sich stichtagsbezogene Bewertungsgewinne und

-verluste über die Gesamtlaufzeit der herausgelegten Finanzierungen

ausgleichen.

Die Bank erhielt Anfang August 2017 einen Ertragszuschuss von unserer

Muttergesellschaft DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank,

Frankfurt am Main, in Höhe von 500 Mio EUR, der im dritten Quartal 2017

erfolgswirksam berücksichtigt wird. Dieser Zuschuss wird sowohl die harte

Kernkapitalquote - zum 30. Juni 2017 betrug diese 8,9 % - als auch die sich

verschlechternden finanziellen Steuerungsgrößen Return on Equity,

Cost-Income-Ratio und den Economic Value Added stabilisieren. Mit dieser

Maßnahme unterstreicht die DZ BANK AG sehr entschlossen und deutlich ihre

Unterstützung für die DVB."

Im Detail betrachtet, stellt sich der Zwischenabschluss wie folgt dar:

Die Erträge (vor IAS 39) - bestehend aus Zinsüberschuss nach Risikovorsorge,

Provisionsüberschuss, Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen und

Sonstigem betrieblichen Ergebnis - beliefen sich auf -335,2 Mio EUR

(Vorjahr: 106,5 Mio EUR).

Der Zinsüberschuss sank um 13,2 % von 124,5 Mio EUR auf 108,1 Mio EUR - im

Wesentlichen bedingt durch zurückhaltendes Neugeschäft im Transport

Finance-Geschäft, durch gesunkene Zinserträge aus

Operating-Leasing-Verhältnissen sowie durch gestiegene Zinsaufwendungen aus

Einlagen und Nachrangkapital.

Während sich viele international tätige Schiffsfinanzierer aus dem Markt

zurückzogen haben, schloss die DVB mit ausgewählten Schifffahrtskunden in

einem von geringer Liquidität gekennzeichneten Marktumfeld selektiv

Neugeschäft ab - mithin auf deutlich reduziertem Niveau gegenüber dem

Vorjahreszeitraum. Das Neugeschäft im Aviation Finance mit

Flugzeugfinanzierungen und im Land Transport Finance mit Finanzierungen von

rollendem Eisenbahnmaterial und von schienennahen Fahrzeugen entwickelte

sich wegen hoher Liquidität und steigendem Wettbewerb stabil, wenn auch

zurückhaltend. Insgesamt schloss die Bank im ersten Halbjahr 2017

Neugeschäft in Höhe von 1,8 Mrd EUR ab - dies entsprach einer Reduzierung

von 1,0 Mrd EUR gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft lag bei 445,3 Mio EUR (Vorjahr: 83,4

Mio EUR). Dabei wurde insgesamt Risikovorsorge in Höhe von 519,7 Mio EUR

(Vorjahr: 196,4 Mio EUR) zugeführt, davon 497,0 Mio EUR (Vorjahr: 167,0 Mio

EUR) in Shipping Finance und Offshore Finance - bedingt durch die

geschilderten schwierigen Rahmenbedingungen an den internationalen

Schifffahrts- und Offshore-Märkten. Im Gegenzug konnten insgesamt 74,3 Mio

EUR (Vorjahr: 112,2 Mio EUR) an Risikovorsorge aufgelöst werden, davon 61,2

Mio EUR (Vorjahr: 95,8 Mio EUR) im Shipping Finance und Offshore Finance.

Mithin lag der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge bei -337,2 Mio EUR

(Vorjahr: 41,1 Mio EUR).

Gegenüber dem Jahresende 2016 stieg der Bestand an Risikovorsorge bestehend

aus Einzelwertberichtigungen, Portfoliowertberichtigungen und Rückstellungen

von 633,1 Mio EUR um 56,5 % auf 990,9 Mio EUR.

Der Provisionsüberschuss, der im Wesentlichen Provisionen aus dem

Neugeschäft des Transport Finance, aus dem Asset Management und Corporate

Finance-Beratungsmandaten enthält, sank um 8,3 % von 56,5 Mio EUR auf 51,8

Mio EUR. Die Provisionserträge reduzierten sich dabei um 5,4 % auf 56,5 Mio

EUR (Vorjahr: 59,7 Mio EUR) und der Provisionsaufwand stieg um 46,9 % von

3,2 Mio EUR auf 4,7 Mio EUR.

Das Ergebnis aus at Equity bewerteten Unternehmen lag bei -7,2 Mio EUR

(Vorjahr: 4,1 Mio EUR).

Das Sonstige betriebliche Ergebnis belief sich auf -42,6 Mio EUR (Vorjahr:

4,8 Mio EUR). Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthielten im

Wesentlichen Abschreibungen auf einen Geschäfts- und Firmenwert im Shipping

Finance in Höhe von 59,2 Mio EUR.

Die Verwaltungsaufwendungen konnten trotz der weiterhin hohen Aufwendungen

für regulatorisch bedingte Projekte um 1,0 % auf 90,4 Mio EUR (Vorjahr: 91,3

Mio EUR) gesenkt werden. Dabei stiegen die Personalaufwendungen leicht um

0,9 % auf 55,7 Mio EUR (Vorjahr: 55,2 Mio EUR). Die Sachaufwendungen

(inklusive Abschreibungen) sanken hingegen von 36,1 Mio EUR um 3,9 % auf

34,7 Mio EUR.

Das Ergebnis aus Finanzinstrumenten gemäß IAS 39 (Handelsergebnis, Ergebnis

aus Sicherungsbeziehungen, Ergebnis aus ohne Handelsabsicht abgeschlossenen

Derivaten und Ergebnis aus Finanzanlagen) lag bei -67,9 Mio EUR (Vorjahr:

10,0 Mio EUR).

Das Konzernergebnis vor Bankenabgabe, Sicherungseinrichtung BVR und Steuern

sank auf -493,5 Mio EUR (Vorjahr: 25,2 Mio EUR).

Das Konzernergebnis vor Steuern belief sich danach auf -506,3 Mio EUR

(Vorjahr: 14,1 Mio EUR). Das Konzernergebnis (nach Steuern) lag bei -547,1

Mio EUR (Vorjahr: 10,6 Mio EUR) im Wesentlichen bedingt durch

Wertberichtigungen auf aktive latente Steuern in Höhe von 40,8 Mio EUR.

Im Vergleich zum Jahresende 2016 sank die Bilanzsumme der DVB zum Stichtag

30. Juni 2017 um

10,0 % von 27,7 Mrd EUR auf 24,9 Mrd EUR.

Das nominale Kundenkreditvolumen (Forderungen an Kunden, Garantien und

Bürgschaften, unwiderrufliche Kreditzusagen sowie Derivate) verringerte sich

um 13,1 % auf 22,5 Mrd EUR (auf US-Dollar-Basis: Rückgang um 5,9 % von 27,3

Mrd USD auf 25,7 Mrd USD).

Die finanziellen Steuerungsgrößen entwickelten sich wie folgt:

Der Return on Equity (vor Steuern) ging auf -73,4 % (Vorjahr: 0,6 %) zurück.

Die Cost-Income-Ratio lag bei 91,2 % (Vorjahr: 52,6 %). Der

risikoadjustierte Economic Value Added belief sich auf -496,0 Mio EUR

(Vorjahr: -47,2 Mio EUR).

Die DVB berichtet Kapitalquoten, die nach den Basel-III-Grundsätzen

(Advanced Approach) ermittelt werden. Danach belief sich die harte

Kernkapitalquote zum 30. Juni 2017 auf 8,9 % (31. Dezember 2016: 13,2 %),

während die Gesamtkapitalquote 16,8 % (31. Dezember 2016: 20,7 %) betrug.

Darüber hinaus veröffentlicht die DVB den folgenden Ausblick:

Die DVB plant, die gute Geschäftsentwicklung in den Bereichen Aviation

Finance und Land Transport Finance fortzuschreiben und die Ertragskraft in

diesen Bereichen weiter zu stärken.

Angesichts der anhaltenden Krise in der Schifffahrt und im Offshore-Bereich

erwartet die DVB eine weiterhin hohe Risikokostenentwicklung in ihrem

Schiffs- und Offshorefinanzierungsportfolio im Geschäftsjahr 2017. Mithin

erfordert das Risikomanagement in diesen beiden Bereichen weiterhin

besondere Aufmerksamkeit und proaktive Restrukturierungsmaßnahmen.

Die Bank geht daher davon aus, dass sie ihren prognostizierten Return on

Equity (vor Steuern und vor IAS 39) deutlich unterschreiten und

voraussichtlich auch die prognostizierten weiteren finanziellen

Konzernsteuerungsgrößen - Cost-Income-Ratio und Economic Value Added - nicht

erreichen wird.

Die DVB strebt eine unverändert gute operative Ertragssituation im

Kerngeschäft vor Risikokosten und vor IAS 39 an. Neben der Kreditvergabe in

ihrem Transportfinanzierungsgeschäft richtet die Bank ihre Aktivitäten

insbesondere auf wertschöpfende Angebote für ihre Kunden, wie zum Beispiel

Kapitalmarktprodukte und Beratungsdienstleistungen.

Die Bank steht ihren Schifffahrtskunden in einem von geringerer Liquidität

gekennzeichneten Marktumfeld selektiv zur Verfügung - indes mit deutlich

geringerem Neugeschäftsvolumen.

In den Teilmärkten der globalen Verkehrswirtschaft sind unterschiedlich

ausgeprägte strukturelle Veränderungen zu beobachten - während die

Luftverkehrs- und die Landtransportmärkte maßgeblich von hoher

überschüssiger Liquidität und einem hohen Druck auf Margen sowie Wettbewerb

gekennzeichnet sind, ist das Ende der in der Schifffahrts- und

Offshore-Branche anhaltenden Konsolidierungsphase noch nicht erreicht.

Die DVB wird die genannten Rahmenbedingungen ihrer Märkte unverändert

intensiv analysieren und sich auf die Geschäftsmöglichkeiten konzentrieren,

die es ermöglichen, die Bank zu einer angemessenen Profitabilität

zurückzuführen und für die Zukunft nachhaltig zu stabilisieren.

Über die DVB Bank SE:

Die DVB Bank SE, mit Sitz in Frankfurt am Main, ist spezialisiert auf das

internationale Transport Finance-Geschäft. Die Bank bietet ihren Kunden

integrierte Finanz- und Beratungsdienstleistungen in den Segmenten Shipping

Finance, Aviation Finance, Offshore Finance und Land Transport Finance an.

Die DVB ist an wesentlichen internationalen Finanz- und Verkehrszentren

vertreten: am Firmensitz in Frankfurt am Main, an weiteren europäischen

Standorten (Amsterdam, Athen, Hamburg, London und Oslo), in Amerika (New

York und Curaçao) und in Asien (Singapur und Tokio). Weitere Informationen

erhalten Sie unter www.dvbbank.com.

Ansprechpartnerin:

Elisabeth Winter

Head of Group Corporate Communications

Managing Director

Telefon: +49 69 9750 4329

E-Mail: elisabeth.winter@dvbbank.com

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