06.02.2012 18:00:14

DGAP-Ad hoc: Roth & Rau AG

DGAP-Adhoc: Roth & Rau AG: Vorläufige Geschäftszahlen 2011

Roth & Rau AG / Schlagwort(e): Vorläufiges Ergebnis



06.02.2012 18:00

Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

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Roth & Rau AG: - Vorläufige Geschäftszahlen 2011 - Weitere Maßnahmen des Kosten- und Strukturoptimierungsprogramms verabschiedet - Zukünftige Finanzierung sichergestellt

Hohenstein-Ernstthal, 6. Februar 2012 - Die schwierigen Marktbedingungen in der Solarindustrie haben sich im Geschäftsjahr 2011 spürbar auf die Umsatz- und Ertragslage der Roth & Rau AG ausgewirkt. Nach vorläufigen Zahlen fiel der Konzern-Umsatz im Vergleich zum Vorjahr von 285 Mio. EUR auf 208 Mio. EUR. Der um Stornierungen bereinigte Auftragseingang betrug 153 Mio. EUR (2010: 537 Mio. EUR). Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2011 belief sich auf 141 Mio. EUR (31.12.2010: 336,5 Mio. EUR). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit -107 Mio. EUR deutlich unter dem Vorjahreswert von -27,3 Mio. EUR. Hauptursache für das hohe negative Ergebnis im Geschäftsjahr 2011 waren Sondereffekte in Höhe von 93 Mio. EUR. Darin sind außerplanmäßige Abschreibungen auf den Goodwill von Tochtergesellschaften in Höhe von 18 Mio. EUR enthalten. Wertberichtungen auf Forderungen belasteten das Ergebnis mit 19 Mio. EUR. Darüber hinaus wurden Wertberichtigungen auf Vorräte sowie Sonderabschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 39 Mio. EUR vorgenommen. Ferner wurden aus Gründen der Risikovorsorge Rückstellungen für vertragliche Risiken in Höhe von 12 Mio. EUR bilanziert. Für das Kosten- und Strukturoptimierungsprogramm CRiSP und für die Rechtsberatung im Rahmen der Übernahme durch die Meyer Burger Technology AG fielen Einmalaufwendungen in Höhe von 5 Mio. EUR an. Auf entsprechend bereinigter Basis ergibt sich ein EBIT in Höhe von -14 Mio. EUR. Das Konzernergebnis ging auf -123 Mio. EUR zurück (2010: -25,8 Mio. EUR).


Aufgrund des negativen Ergebnisses reduzierte sich das Eigenkapital von 251 Mio. EUR auf 127 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote lag zum 31.12.2011 bei soliden 53% (31.12.2010: 58%) - auch weil die Bereinigung der Sondereffekte zu einer deutlichen Bilanzverkürzung geführt hat. Zum Bilanzstichtag verfügte der Konzern über liquide Mittel in Höhe von 30 Mio. EUR (31.12.2010: 108 Mio. EUR).

Weitere Zahlen und Details werden mit dem Geschäftsbericht 2011 am 22. März 2012 veröffentlicht.

Weitreichendes Restrukturierungsprogramm verabschiedet In seiner heutigen Sitzung hat der Aufsichtsrat der Roth & Rau AG dem Vorschlag des Vorstands zugestimmt, die im Rahmen des Kosten- und Strukturoptimierungsprogramms CRiSP bereits umgesetzten Aktionen um zusätzliche Maßnahmen zu erweitern. Ziel ist die kurzfristige Anpassung der Kostenstrukturen an die veränderte Marktlage, um eine schnelle und nachhaltige Verbesserung der Ertrags- und Finanzkraft des Unternehmens sicherzustellen. Geplant werden Standortschließungen und ein deutlicher Personalabbau. Nach Umsetzung aller Maßnahmen sollen von den derzeit 26 Tochtergesellschaften nur noch 12 Gesellschaften im Konzern verbleiben. Die Belegschaft soll von 1.350 Mitarbeiter auf unter 1.150 Mitarbeiter reduziert werden.

Vereinfachung der Konzernstruktur Durch die Zugehörigkeit zur Meyer Burger-Gruppe seit 2011 ergeben sich für Roth & Rau vor allem im asiatischen Markt Synergiepotentiale sowohl markt- also auch kostenseitig. Die lokale Kundenbetreuung in Asien soll zukünftig über die Vertriebs- und Servicegesellschaften von Meyer Burger erfolgen. Die Roth & Rau-Tochtergesellschaften und Niederlassungen in China, Taiwan, Indien, Korea und Singapur werden daher geschlossen. Zur Sicherstellung der Marktpräsenz werden die Vertriebs- und Service-Mitarbeiter von Meyer Burger übernommen. Durch die Zusammenführung der Vertriebsaktivitäten können Kompetenzen gebündelt und Personal- und Verwaltungskosten gespart werden. Zur weiteren Stärkung der Ertragskraft des Konzerns sollen defizitäre Tochtergesellschaften stillgelegt werden. Betroffen davon sind die Produktionsgesellschaft in Italien sowie die Vertriebsgesellschaften in Australien und den USA. Im Inland soll die Komplexität der Konzernstruktur durch Unternehmensverschmelzungen weiter vereinfacht werden.

Schaffung wettbewerbsfähiger Kostenstrukturen Dem Ziel, die Kosten im Roth & Rau-Konzern wieder auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu bringen, dienen weitere Bestandteile des Restrukturierungspakets. Am Standort Hohenstein-Ernstthal, wo heute ca. 420 Mitarbeiter beschäftigt werden, sollen aufgrund der andauernden Krise in der Solarindustrie ca. 15% der Stellen gestrichen werden. Der Vorstand bedauert diese Maßnahmen außerordentlich, hält diese aber für unausweichlich, um die Wettbewerbsfähigkeit in einem immer härteren Marktumfeld sicherzustellen. Darüber hinaus werden in allen Produktionsgesellschaften die Material- und Sachkosten auf den Prüfstand gestellt, um daraus weitere Kosteneinsparungen zu realisieren.

Die vollständige Umsetzung aller Maßnahmen ist bis zum Ende des ersten Halbjahres 2012 geplant. Ab 2013 werden jährliche Einsparungen in Höhe von 18 Mio. EUR erwartet. Die einmaligen Restrukturierungskosten werden das Ergebnis 2012 voraussichtlich mit 3 Mio. EUR belasten. Vorausgesetzt, dass sich die Rahmenbedingungen nicht noch weiter verschlechtern, sind mit den initiierten Maßnahmen die notwendigen Bedingungen geschaffen, um die Gewinnschwelle der Gruppe deutlich herabzusetzen und zu einem nachhaltigen, profitablen Ergebnis zurückkehren zu können.

Finanzierung Auf Grund des Change of Controls bedingt durch die Mehrheitsübernahme durch die Meyer Burger Technology AG wurde eine bedarfsgerechte Neustrukturierung der vorhandenen Avalkreditlinien notwendig. Dementsprechend wurde die bestehende Konsortialkreditvereinbarung über 75 Mio. EUR mit Wirkung zum 22. Dezember 2011 durch die Roth & Rau AG fristgerecht gekündigt. Seit dem 23. Dezember 2011 verfügt der Roth & Rau-Konzern über bilaterale Avalkreditlinien in Höhe von 42 Mio. EUR, welche durch die Meyer Burger Technology AG über deutsche Banken zu attraktiven Konditionen zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus hat die Meyer Burger Technology AG mit Wirkung zum 10. Januar 2012 eine harte Patronatserklärung zu Gunsten des Roth & Rau-Konzerns ausgestellt, mittels derer eine Liquiditätszuführung seitens der Meyer Burger Technology AG bis zu einem Höchstbetrag von 50 Mio. EUR im Bedarfsfall entsprechend sichergestellt ist.

Kontakt: Roth & Rau AG Mario Schubert Head of PR & Communications Telefon: 03723/671-3340 E-Mail: mario.schubert@roth-rau.de

Better Orange IR & HV AG Linh Chung Telefon: 0211/17804720 E-Mail: Linh.Chung@better-orange.de

06.02.2012 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de

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