21.10.2018 23:59:45
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Deutsche Steuereinnahmen setzen Höhenflug im September fort
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Die deutschen Steuereinnahmen sind auch im September deutlich gestiegen und haben damit ihre seit Monaten bestehende Aufwärtstendenz fortgesetzt. Sie legten ohne reine Gemeindesteuern gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,8 Prozent zu, wie das Bundesfinanzministerium bekanntgab. Signifikante Zuwächse wiesen demnach besonders das Lohnsteuer- sowie das Körperschaftssteueraufkommen auf.
Der Bund verzeichnete 4,3 Prozent mehr und kam auf Steuereinnahmen von 31,3 Milliarden Euro. Die Länder nahmen mit 30,1 Milliarden Euro um 6,6 Prozent mehr an Steuern ein als im Vorjahresmonat. Der Gemeindeanteil an der Einkommens- und Umsatzsteuer erhöhte sich im September um 6,8 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Auf EU-Eigenmittel entfielen 2,5 Milliarden Euro, ein Plus von 13,8 Prozent. Insgesamt belief sich das Steueraufkommen im September auf knapp 69,0 Milliarden Euro.
In den ersten neun Monaten des Jahres legten die Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden um 6,3 Prozent auf 523,4 Milliarden Euro zu. Der Bund verbuchte eine Zunahme um 5,8 Prozent, und die Länder kamen auf ein Plus von 4,7 Prozent. Die prozentuale Zuwachsrate bis September liegt damit insgesamt über der bisherigen Erwartung der Steuerschätzer für das Gesamtjahr von 5,3 Prozent.
Für die neue Steuerschätzung, die vom Dienstag bis Donnerstag in Hamburg stattfindet, könnten sich damit weitere Spielräume im Haushalt von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) zumindest im laufenden Jahr abzeichnen. Allerdings könnte ein inzwischen durch Handelskonflikte und Brexit-Sorgen gedrücktes Wachstum die weiteren Aussichten auch dämpfen. Darauf deutet auch die jüngste Analyse der Ökonomen des Ministeriums zur weiteren Konjunkturentwicklung hin. "Der konjunkturelle Aufschwung setzt sich fort, aber mit etwas verminderter Dynamik", erklärten sie in dem Bericht.
Das Bruttoinlandsprodukt werde laut der Herbstprojektion der Regierung dieses und nächstes Jahr um jeweils 1,8 Prozent expandieren, erinnerten sie. Das Wachstum werde weiter in starkem Maße von der Binnenwirtschaft getragen, aber auch die Investitionen in Ausrüstungen trügen dazu bei. "Allerdings wird die Entwicklung etwas schwächer sein als im Frühjahr erwartet", konstatierten die Experten. Vor allem handelspolitische Unsicherheiten und damit verbundene Unwägbarkeiten der außenwirtschaftlichen Entwicklung dämpften offenbar die Investitionsdynamik.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/apo
(END) Dow Jones Newswires
October 21, 2018 18:00 ET (22:00 GMT)
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