Deutsche Börse zieht Schlussstrich unter Insider-Affäre

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Insider-Affäre rund um die Deutsche Börse und ihren ehemaligen Vorstandsvorsitzenden, Carsten Kengeter, hat ein Ende. Wie die Eschborner mitgeteilt haben, hat das Landgericht Frankfurt das Verfahren eingestellt. Ganz ungeschoren kommt die Deutsche Börse aber nicht davon. Wie es weiter heißt, habe das Gericht nach Einstellung des Ermittlungsverfahren gegen Kengeter einen Bußgeldbeschluss gegen die Deutsche Börse als Nebenbeteiligte erlassen.

Der entsprechende Beschluss sieht Geldbußen gegen den Börsenbetreiber in Höhe von 5 Millionen Euro und von 5,5 Millionen Euro wegen eines angeblichen Verstoßes gegen das Insiderhandelsverbot im Dezember 2015 sowie wegen einer angeblichen Unterlassung einer Ad-hoc-Mitteilung im Januar 2016 vor. Die Höhe der Strafzahlungen bewegen sich im Rahmen der Erwartungen.

Der Vorstand der Deutsche Börse hat nach eingehender Beratung mit dem Aufsichtsrat beschlossen, nicht gegen den Bußgeldbeschluss des Landgerichts vorzugehen. Und das obgleich das Unternehmen unverändert der festen Überzeugung ist, dass die Vorwürfe unbegründet waren. Wie die Deutsche Börse weiter erklärte, sei eine Beendigung des Verfahrens aber im besten Interesse des Unternehmens.

Mit der Einstellung des Verfahren geht eine schmerzhafte und langwährende Affäre für die Deutsche Börse zu Ende. Kengeter, der vor mehr als einem Jahr seinen Rücktritt als Börsenchef erklärte, wurde vorgeworfen, im Rahmen eines Bonusprogramms mit eigenen Mitteln Aktien erworben zu haben, als es bereits konkrete Pläne für einen Zusammenschluss zwischen Deutscher Börse und London Stock Exchange (LSE) gegeben habe.

Über mögliche Auflagen gegen Kengeter, der nicht mehr der Deutschen Börse angehört, machten die Eschborner keine Angaben. In den vergangenen Tagen wurde allerdings darüber spekuliert, dass Kengeter zur Beilegung des Verfahrens zu einer Zahlung von 5 Millionen Euro bereit sei. Beim Landgericht Frankfurt war kurzfristig niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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December 22, 2018 08:59 ET (13:59 GMT)