Deutsche Börse-Aktie kaum verändert - Bericht zu Interesse an Euronext

    Mindestens drei Börsenunternehmen prüfen die Übernahme des europäischen Börsenbetreibers NYSE Euronext, wie das das "Wall Street Journal" (WSJ) unter Berufung auf Kreise berichtet. Neben der London Stock Exchange (LSE) und der Nasdaq OMX erwäge auch die Deutsche Börse ein Gebot für den Konkurrenten. Die Überlegungen befänden sich aber noch in einem frühen Stadium.

    Ein Börsianer sah den Bericht leicht negativ, da Anleger einen möglicherweise entbrennenden Bieterstreit fürchten könnten. Im vergangenen Jahr war der Versuch einer Fusion mit der NYSE Euronext bereits einmal geplatzt.

    Analyst Christian Hamann von der Hamburger Sparkasse bezeichnete die Kursreaktion der Aktien auf den Medienbericht als recht moderat. Wenn die Anleger tatsächlich mit einem Gebot der Deutschen Börse für die Euronext rechnen würden, wären die Titel des deutschen Börsenbetreibers deutlicher unter Druck geraten. Das Kassageschäft der Euronext sei für die Deutschen relativ uninteressant, da es recht niedrige Margen biete.

    Bislang gehört Euronext zum New Yorker Börsenbetreiber NYSE, muss aber nach dessen in der vergangenen Woche abgeschlossenen Übernahme durch den US-Rivalen Intercontinental Exchange (ICE) abgespalten werden. ICE will nach eigenen Angaben die Euronext an die Börse bringen. Das Unternehmen dürfte aber auch versuchen, einen Käufer zu finden, heißt es in der Zeitung./la/ag