Jahresziele bestätigt |
25.07.2019 18:01:00
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Deutsche Börse-Aktie fester: Erwartungen erfüllt - Nichts Neues zu FXall-Gesprächen
Wenig Neues gab es zu den Gesprächen über eine mögliche Übernahme der Devisenhandelsplattform FXall oder Teilen davon. Im April hatte der Konzern bestätigt, dass es Verhandlungen mit dem Finanzkonzern Refinitiv über einige Bereiche des Devisenhandels gibt. Seitdem zeigt sich Unternehmenschef Theodor Weimer wortkarg bei dem Thema. Bei der Analystenkonferenz zu den Zahlen des zweiten Quartals sagte er lediglich, dass die Gespräche andauern und er keine Angaben zum Zeitplan machen kann. Der seit Anfang 2018 an der Spitze des Konzerns stehende frühere HVB-Chef will den Börsenbetreiber mit Übernahmen unabhängiger vom Aktien- und Derivategeschäft machen.
Nach einigen kleineren Übernahmen im Währungs- und Indexbereich wäre FXall ein größerer Fisch. Im April hatte die Börse allerdings auch mitgeteilt, dass der in Marktgerüchten genannte Kaufpreis von 3,5 Milliarden Dollar jeder Grundlage entbehrt. Denkbar wäre daher auch die Übernahme von Teilen des Geschäfts - aktuell hat die Deutsche Börse rund 1,5 Milliarden Euro für Zukäufe in der Kasse. Möglich wäre aber auch eine Kapitalerhöhung zur Finanzierung, die Spielraum für mehr böte.
Das Vertrauen der Investoren hat Weimer - die Aktie der Deutschen Börse legte seit seinem Amtsantritt um rund ein Drittel und damit so viel wie kaum ein anderer DAX-Wert zu.
Die Erträge seien um sechs Prozent auf 725 Millionen Euro geklettert. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um neun Prozent auf knapp 466 Millionen Euro zu. Unter dem Strich verdiente der Konzern mit 267 Millionen Euro 27 Prozent mehr als vor einem Jahr. Grund für den im Vergleich zu den Erträgen und zum operativen Ergebnis überproportionalen Anstieg beim Überschuss ist der Rückgang bei den Sonderkosten für den Abbau von Stellen sowie Übernahmen.
Finanzvorstand Gregor Pottmeyer bestätigte zudem die Jahresziele. Demnach sollen die Erträge um fünf Prozent und der um Sondereffekte bereinigte Gewinn um zehn Prozent steigen. Mögliche Sondereffekte wie Kosten für den Stellenabbau werden bei den Prognosen ausgeklammert. Wachsen will die Deutsche Börse vor allem in fünf Bereichen: festverzinsliche Wertpapiere, Energieprodukte, Währungen, Dienste für Investmentfonds sowie Daten und Indizes.
Zudem sollen die jährlichen Fixkosten bis Ende 2020 um rund 100 Millionen Euro sinken. Die Hälfte dieser Einsparungen soll aus dem Personalbereich kommen. Dazu sollen Stellen in Frankfurt wegfallen und an Billigstandorten wie Cork (Irland) oder Prag entstehen. Am Ende soll das Unternehmen größer sein als zuletzt. "Bis Ende 2020 wollen wir nicht nur ein effizienteres Unternehmen sein, sondern auch ein größeres mit mehr Mitarbeitern als heute", hatte Weimer bei der Bekanntgabe des Sparprogramms 2018 gesagt.
Auch hier liegt Weimer im Plan. Zwischen April und Ende Juni habe die Zahl der Mitarbeiter bereinigt um die Effekte von Teilzeitbeschäftigung im Schnitt bei 5650 gelegen - dieser Wert zog damit im Vergleich zum Vorjahresquartal um rund 300 an und liegt jetzt wieder leicht über dem Niveau von Ende 2017.
Die Reaktion der Deutsche Börse-Aktie
Positiv haben Anleger am Donnerstag die am Vorabend veröffentlichten Ergebnisse aufgenommen. Am Donnerstag legte das Papier weiter zu - zeitweise gewann die Aktie über zwei Prozent auf 129,75 Euro zuletzt blieb ein Plus von 0,20 Prozent auf 126,95 Euro im Xetra-Handel. Damit sind die Anteile des Börsenbetreibers wieder fast so teuer wie Anfang Juli, als der Aktienkurs mit 130,70 Euro den höchsten Stand seit der Finanzkrise erreicht hatte. Auch das Rekordhoch von 136,32 Euro aus dem Jahr 2007 rückt wieder in greifbare Nähe.
"Überzeugend" nannte Bondanalyst Jürgen Graf von der Landesbank Baden-Württemberg das Nettogewinnplus von 6 Prozent im zweiten Quartal. Der Börsenbetreiber habe die Markterwartungen leicht übertroffen. "Wir gehen davon aus, dass sich das Erlöswachstum auch in den nächsten Jahren in ähnlicher Größenordnung fortsetzen kann", sagte der Experte.
/zb/fba
FRANKFURT (dpa-AFX)
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