Faule Kredite abstoßen |
20.03.2017 09:07:00
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Deutsche Bank will sich offenbar aus Hypothekenschlamassel befreien
Das noch in den Kinderschuhen steckende Manöver der Frankfurter ist ein weiteres bizarres Echo der Finanzkrise und der aus ihr resultierenden Vergleiche. Großbanken verglichen sich auf Milliardenstrafen und Zugeständnisse an die Häuserbesitzer, um Anschuldigungen zu begegnen, sie hätten mit ihrem Hypothekenpapier-Handel die Immobilienkrise überhaupt erst angefacht.
Goldman greift bei den Papieren gerne zu
Nach Angaben des Wall Street Journal hat Goldman Sachs seine Vergleichsbedingungen erfüllt, indem sie Tausende fauler Kredite kaufte, die letztlich gütlich abgewickelt werden sollen. Goldman hofft, sich mit der Aktion bei der Strafzahlung von 1,8 Milliarden Dollar an Schuldner besserzustellen. Diese Zahlungsverpflichtung hatte sich aus einer Einigung im Vorjahr mit dem Weißen Haus und Bundesstaaten ergeben. Goldman war aber gar nicht besonders stark bei Hypothekengeschäften aktiv. Insofern fehlt den Investmentbankern ein Vorrat an faulen Krediten, den sie abarbeiten können. Von daher treten sie auf dem Markt als Käufer auf.
Die Deutsche Bank ist mit ähnlich gelagerten Problemen konfrontiert. Sie engagierte sich in den Vorkrisenjahren kräftig im Kauf von Hypothekenpapieren und schnürte daraus Anleihepakete, die am Markt verkauft wurden. Das wiederum verstärkte die Immobilienblase, die im Endeffekt das gesamte Finanzsystem ins Wanken brachte. Allerdings hatte die Deutsche Bank immer relativ wenige solcher Papiere in ihren Büchern.
US-Behörden belohnen Milde für Schuldner mit Zahlungsproblemen
Im Gegensatz zu Goldman, die solcherlei faule Hypothekenpapiere erwirbt, um die Vergleiche abzumildern, will die Deutsche Bank eine ganz einmalige Klausel in den Vereinbarungen für ihren eigenen Vorteil nutzen. Aus einer Fußnote zum Dokument ergibt sich, dass die Frankfurter dafür belohnt werden, wenn sie an andere Institute Gelder verleihen, damit diese Papiere von Schuldnern mit Zahlungsproblemen erwerben. Diese Chance bietet sich zumindest solange, wie die Rückzahlungsmodalitäten später abgemildert werden.
Gehebelte und strukturierte Finanzprodukte sind eigentlich starke Standbeine für die Deutsche Bank. Insofern kann sie auf die beschriebene Art und Weise sehr vorteilhaft, ihren Verpflichtungen nachkommen. Damit vermeidet sie es auch, faule Kredite zu halten, die gerade abgewickelt werden, wofür historisch betrachtet meist ein Jahr ins Land zieht.
Deutsche Bank lockt mit attraktiven Konditionen
Banken müssen für faule Kredite Extrakapital vorhalten, was auf die Gewinne drückt. Das sorgt bereits jetzt für Probleme bei den Frankfurtern. Gerade deswegen auch bietet die Deutsche Bank solch vorteilhafte Kaufkonditionen, wie Insider erläutern. So kann für 75 Prozent des gesamten erworbenen Kreditportfolios ein Kredit aufgenommen werden, für den gerade einmal 2 Prozentpunkte mehr als der Libor an Zinsen fällig sind.
Trotzdem bleibt unklar, ob die Deutsche Bank viele Käufer findet. Die Investoren stoßen schon jetzt auf ein großes Angebot von Kreditportfolios. Konkurrenten wie Credit Suisse, Nomura oder auch Wells Fargo sorgen für einen ausgesprochenen Wettbewerb.
Mancher Investor scheut Preisgabe sensibler Informationen
Zudem scheuen manche Investoren davor zurück, eine Finanzierung von der Deutschen Bank einzugehen. Das Problem: Wahrscheinlich müssten sie Dokumente über die abgeschwächten Auflagen bei den Hypothekenkrediten bei einem Finanzaufseher einreichen, der den Vergleich mit der Deutschen Bank überwacht. Solcherlei Informationen will so mancher Privatinvestor lieber für sich selbst behalten.
Allein deshalb schon könnte die Deutsche Bank sich zu solch attraktiven Finanzierungsbedingungen entschlossen haben. Sofern sie relativ billige Kredite anbietet, könnten die Investoren bereit sein, mehr für die Kredite zu zahlen oder aber mehr Schuldenerleichterungen zu gewähren. Davon wiederum würden die Hausbesitzer ebenso profitieren wie die Hypothekenspezialisten Fannie Mae und Freddie Mac, die die meisten solcher Kredite verkauft hatten.
DJG/DJN/axw/cbr Dow Jones Newswires
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Fannie Mae 5.10 % Pfd Shs (E) | 14,65 | -2,27% | |
Freddie Mac Variable Rate Preferred Shs | 14,50 | 0,69% | |
Goldman Sachs | 568,40 | -0,26% | |
NOMURA Co Ltd | 780,00 | 1,30% | |
Wells Fargo & Co. | 71,27 | -0,52% |