Geschäftsmodell verteidigt |
18.11.2013 17:30:34
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Deutsche-Bank-Co-Chef Fitschen warnt vor weiteren politischen Eingriffen
Fitschen verteidigte das Geschäftsmodell der Deutschen Bank mit einem starken Privatkundengeschäft auf der einen Seite und dem Investmentbanking auf der anderen Seite. Wenn das getrennt werde, müssten die Kunden die Zeche etwa in Form höherer Zinsen zahlen. "Es wird immer so getan, als ob alles Übel vom Investmentbanking kommt", bedauerte Fitschen. Die Institute hätten aber aus den Exzessen vor der Finanzkrise gelernt und etwa den Eigenhandel eingestellt. Nun sei es an der Zeit, die Bedeutung des Investmentbanking als Voraussetzung für mehr Wirtschaftswachstum zu betonen. "Es wird nicht allein über Einlagen- und Kreditgeschäft funktionieren."
Fitschen warnte davor, die Banken zu einem weiteren Schrumpfkurs zu drängen. Dies werde nicht zu mehr Stabilität führen. Im Gegenteil schütze Größe vor Krisen. Die US-Großbank JPMorgan habe zuletzt gezeigt, dass sie auch erhebliche Rückschläge wie einen milliardenschweren Spekulationsverlust sowie Rekordzahlungen für rechtliche Vergleiche wegstecken kann, ohne ins Wanken zu geraten.In Europa sei eine Konsolidierung des Bankensektors überfällig. Bislang aber würden schwache Banken in Europa von der Politik am Leben erhalten, sagte Fitschen. Der Manager schloss sich damit der Forderung der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA an, deren Chef Andrea Enria sich am Montag in einem Interview für das vermehrte Ausscheiden von schwachen Instituten ausgesprochen hatte.
Fünf Jahre nach der Finanzkrise sei das System durch verschärfte Kapitalvorschriften bereits deutlich stabiler geworden, erklärte Fitschen. "Wenn wir auch noch die europäische Bankenunion vernünftig umsetzen, dann möchte ich den hören, der sagt, dass das immer noch nicht genug ist", sagte Fitschen.
So weit ist das System nach Ansicht von Bundesbank-Vizechefin Sabine Lautenschläger nicht: "Bei der Regulierung haben wir noch ein weites Stück vor uns." Noch sei nicht einmal die Hälfte geschafft. Das System, die Banken weitgehend sich selbst zu überlassen, sei gescheitert. "Jetzt schlägt das Pendel in die andere Richtung." Dabei sei es besonders schwierig, dass eine nationale Regulierung nicht mehr ausreiche./enl/jha/he
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