21.11.2014 21:55:31

Deutsche Bahn nennt Details zu Angebotspaketen für EVG und GDL

   Die Bahn hat im Tarifstreit mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) Details zu den beiden Gewerkschaften vorgelegten Angeboten mitgeteilt. Zuvor am Freitag waren getrennt geführte Gespräche mit der EVG und der GDL ohne Einigung vertagt worden. Beide Angebotspakete seien umfassend; materiell und inhaltlich seien sie gleich, teilte die Deutsche Bahn AG (DB) am Freitagabend mit. Die DB bleibe damit bei ihrem Ziel, die Verhandlungen so zu führen, dass am Ende identische Regelungen für eine Berufsgruppe stünden.

   Die vertagten Verhandlungen sollen am 28. November mit der GDL und am 12. Dezember mit der EVG weitergeführt werden. Die Forderungen für zusätzliche Mitarbeitergruppen und das Ziel, konkurrierende Regelungen für eine Berufsgruppe zu vermeiden, machten eine grundlegende Umgestaltung des DB-Tarifwerks notwendig, heißt es in der Mitteilung. Daher müssten zahlreiche Tarifverträge neu zusammengestellt und umgearbeitet werden.

   Im einzelnen biete die DB neben den bisherigen Tarifverträgen der EVG Tarifregelungen für Lokführer, der GDL Tarifregelungen für Zugbegleiter an, die jeweils inhaltlich und materiell identisch seien. Damit solle eine einheitliche Ausgangsbasis für die Verhandlungen mit beiden Gewerkschaften geschaffen werden. Die Löhne sollen insgesamt um 5 Prozent steigen - in drei Stufen bis Ende 2016: 2,1 Prozent zum 1. Januar 2015, weitere 1,5 Prozent zum 1.Juli 2015 und weitere 1,4 Prozent zum 1. Juli 2016. Für die unteren Einkommensgruppen soll es eine Erhöhung der jährlichen Zuwendung (Weihnachtsgeld) geben.

   An Einmalzahlungen bietet die Bahn durchschnittlich 65 Euro pro Monat bis zum 31. Dezember 2014 unter Berücksichtigung einer sozialen Komponente. Bei der Altersvorsorge soll künftig jeweils die eine Gewerkschaft das bekommen, was die andere bereits vereinbart hat. Um Mehrarbeit abzubauen soll es außerdem eine zusätzliche Aufstockung des Personals geben. 200 Lokführer sollen zusätzlich eingestellt werden.

   Desweiteren bietet die DB an, die Angebote zum Gesundheitsschutz oder für altere Mitarbeiter auf alle Mitarbeitergruppen anzuwenden. Außerdem erklärt sich die Bahn bereit, gemeinsam mit beiden Gewerkschaften über eine Mitarbeiterbeteiligung für die gesamte Belegschaft zu verhandeln.

   EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba hatte nach der Vertagung der Gespräche kritisiert, dass die Bahn am Donnerstagabend ein neues Angebot unterbreitet habe, bei dem es sich um ein tausendseitiges Dokument handele. Das Angebot sei "zu kurzfristig" gekommen, so dass die EVG es nun erst einmal prüfen will.

   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   November 21, 2014 15:24 ET (20:24 GMT)

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