Das Orakel von Omaha |
23.11.2024 09:51:00
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Der Werdegang des Startinvestors Warren Buffett - So erlangte er seinen Reichtum
• Er studierte unter Benjamin Graham an der Columbia University und arbeitete als Wertpapieranalyst
• Später machte Buffett sich selbstständig und wurde mit 30 Jahren Millionär und mit 55 Jahren Milliardär
Starinvestor Warren Buffett gehört zu den reichsten Menschen der Welt. Die Top-Position kann er nicht mehr für sich verbuchen, vor ihm reihen sich aktuell Elon Musk, Amazon-Gründer Jeff Bezos, Bernard Arnault und Microsoft-Gründer Bill Gates ein. Letztendlich wird es Warren Buffett vermutlich egal sein, ob er sich unter den Top-Drei oder Top-Fünf der Welt befindet. Mit seinem immensen Reichtum hat der Kopf des Investment-Unternehmens Berkshire Hathaway nämlich noch nie geprahlt. Dennoch interessieren sich viele Leute dafür, wie er sein Vermögen aufgebaut hat. Hierfür lohnt es sich, einen Blick in seinen Lebenslauf zu werfen.
Ein Kind mit Geschäftssinn
Warren Edward Buffett wurde am 30. August 1930 in Omaha geboren. Er ist das zweite Kind von Leila und Howard Buffett. Sein Vater war von Beruf Broker und wurde später Kongressabgeordneter.
Schon in sehr jungen Jahren bewies Buffett den Willen, Geld zu verdienen. Im Alter von sechs soll er im Supermarkt Coca-Cola-Sixpacks für 25 Cent gekauft und die einzelnen Flaschen wieder für je fünf Cent veräußert haben. Später hat er als Zeitungsbote gejobbt, gebrauchte Golfbälle verkauft und Flipperautomaten vermietet. Seine ersten Wertpapiere erwarb Buffett mit elf Jahren. Dabei handelte es sich um drei Vorzugsaktien des Unternehmens "Cities Service", die er für 38 US-Dollar kaufte und anschließend für 40 US-Dollar wieder veräußerte. Zwischenzeitlich sank der Kurs auf 27 US-Dollar, sodass der junge Investor wahrscheinlich froh war, als er die Anteile ohne Verlust loswerden konnte. Drei Jahre darauf kaufte Buffett eine 16 Hektar große Farm in Omaha für 1.200 US-Dollar und verpachtete diese. Mit Freunden legte er sich im Alter von 17 außerdem einen ziemlich heruntergekommenen Rolls-Royce zu, für den sie 350 US-Dollar bezahlten. Nachdem sie das Auto instand gesetzt hatte, vermieteten sie ihn für 35 US-Dollar pro Tag.
Ausbildung unter Benjamin Graham
Nach der High School studierte Buffett an der Wharton School der University of Pennsylvania und an der University of Nebraska. Anschließend erwarb er an der Columbia University in New York den Master of Economics. Einer seiner Lehrer war der berühmte Benjamin Graham. Er gilt als "Vater der fundamentalen Wertpapieranalyse". Außerdem war er zu seiner Zeit ein einflussreicher Wirtschaftswissenschaftler und Investor. Nachdem Buffett zuerst im Unternehmen seines Vaters Howard arbeitete, nahm er im Jahr 1954 ein Angebot seines Mentors Graham an und wechselte als Wertpapieranalyst zum Brokerhaus Graham-Newman. Nach Angaben der Seite "GOBankingRates" soll Buffett ein Jahresgehalt von 12.000 US-Dollar erhalten haben. Für heutige Verhältnisse hört sich das erstaunlich wenig an. Doch 1950 lag das durchschnittliche Einkommen eines amerikanischen Staatsbürgers bei rund 3.180 US-Dollar im Jahr. Demnach sackte Warren Buffett fast das Vierfache ein.
Der Weg in die Selbstständigkeit
Als sich Graham 1956 aus dem Geschäftsbetrieb zurückzog, traf Buffett die Entscheidung, seine eigene Kommanditgesellschaft mit dem Namen "Buffett Partnership" zu gründen. Insgesamt 105.000 US-Dollar sammelte er von Freunden und Verwandten dafür ein. Seine eigene Einlage betrug lediglich 100 US-Dollar. Der Investmentpool wuchs in der folgenden Zeit kontinuierlich an und erzielte bis 1969 eine überdurchschnittliche Rendite von jährlich 29,5 Prozent. Im Alter von 30 war es dann für Warren Buffett endlich so weit. Er knackte die magische Grenze und soll ein Vermögen von über einer Millionen US-Dollar besessen haben.
Seit 1962 investierte Buffett in das Textilunternehmen Berkshire Hathaway. Mit der Zeit bemerkte er, dass die Textilwirtschaft nachließ und sich die finanzielle Situation der Gesellschaft zunehmend verschlechterte. Nach einem mündlichen Angebot des Geschäftsführers Seabury Stanton war Buffett gewillt, seine Anteile für einen Preis von 11,50 US-Dollar pro Aktie an ihn zurück zu verkaufen. Wenige Wochen später betrug der Preis der schriftlichen Offerte allerdings nur noch 11,38 US-Dollar. Das gebrochene Versprechen veranlasste den Investor dazu, die Firma Berkshire Hathaway stattdessen aufzukaufen und Stanton zu entlassen. Daraufhin löste er im Jahr 1969 seine Buffett Partnership auf und bot den Anlegern an, ihre Anteile in Berkshire-Aktien zu tauschen.
Die emotionale Entscheidung entpuppte sich für den sonst eher rational handelnden Buffett zunächst als Fehler. Die wirtschaftliche Schieflage des Unternehmens war mit dem bisherigen Geschäftskonzept nicht mehr zu beheben. Deshalb nahm Buffett eine große Umstrukturierung von Berkshire Hathaway vor. Das noch vorhandene Kapital wurde in andere Unternehmen investiert. Hierdurch gab man nach und nach die Tätigkeiten im Textilgeschäft auf und baute die Anzahl der Beteiligungen aus. Das Unternehmen wandelte sich zu der heutigen Holdinggesellschaft. Im Alter von 55 Jahren stieg Warren Buffett mit seiner Strategie schließlich zum Milliardär auf.
Der Starinvestor heute
Heute ist die A-Aktie von Berkshire Hathaway die teuerste Stückaktie der Welt. Ihr aktueller Kurs liegt bei mehr als 600.000 US-Dollar. Sie wurde nie gesplittet. Buffett ist der größte Anteilseigner des Unternehmens.
Mittlerweile besitzt der Starinvestor, der aufgrund seines goldenen Händchens bei der Aktienauswahl auch "Orakel von Omaha" genannt wird, ein Vermögen von ca. 134 Milliarden US-Dollar (Stand: März 2024). Einen luxuriösen und ausschweifenden Lebensstil führt er trotzdem nicht. Noch immer wohnt er im gleichen Haus, das er im Jahr 1958 für 31.500 US-Dollar gekauft hat. Mit seinem guten Freund Bill Gates widmet er sich vor allem der Philanthropie. Im Jahr 2006 entschied sich Buffett, einen Großteil seinen Vermögens der gemeinnützigen "Bill and Melinda Gates Foundation" zu übertragen. Sein Geschenk an die Stiftung waren 10 Millionen seiner Berkshire-Aktien, die in jährlichen Raten ausgezahlt werden. 2006 belief sich deren Wert auf rund 31 Milliarden US-Dollar. Darüber hinaus hat er ebenfalls wohltätige Projekte seiner Familienmitglieder unterstützt.
Im Jahr 2010 starteten die Freunde Buffett und Gates die Kampagne "The Giving Pledge". Dahinter steht ein Versprechen der Superreichen, große Teile ihrer immensen Vermögen über Spenden wieder an die Gesellschaft zurückzugeben. Bis heute haben sich über 200 der wohlhabendsten Menschen der Welt diesem Versprechen angeschlossen.
Redaktion finanzen.at
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