Schwache Zahlen voraus 26.12.2018 22:28:00

Darum ist ein Apple-Staranalyst pessimistisch für Apple im neuen Jahr 2019

Darum ist ein Apple-Staranalyst pessimistisch für Apple im neuen Jahr 2019

3,2 Prozent hat die Apple-Aktie am Freitag an der Nasdaq verloren. Mit einem Schlusskurs von 165,48 US-Dollar notierte der Anteilsschein weit unterhalb des Anfang Oktober erzielten Allzeithochs von 233,47 US-Dollar. Und auch am Montag setzt sich die Tendenz weiter fort, erneut ging es um 0,93 Prozent auf 163,94 Dollar abwärts. Schuld ist einer der bekanntesten Apple-Analysten, der für 2019 eine der pessimistischsten Prognosen für den iKonzern im Gepäck hatte. Am Montag zieht das Apple-Papier zwar im frühen Handel um 1,1 Prozent an, es kann damit aber nur einen kleinen Teil der zuvor verbuchten Verluste wieder aufholen.

Absatzprognose um 20 Prozent gesenkt

Ming-Chi Kuo, für gewöhnlich gut informierter Apple-Analyst, hat wenig ermutigende Aussichten für die Geschäftsentwicklung im derzeit noch wichtigsten Apple-Segment, dem Verkauf von iPhones. Für das erste Jahresviertel traut der Experte dem US-Konzern nun noch Verkaufszahlen zwischen 38 und 42 Millionen Einheiten zu. Damit hat der Analyst seine eigene, bislang gültige Prognose um satte 20 Prozent reduziert. Behält Ming-Chi Kuo recht, würde Apple im ersten Quartal 2019 massiv unter den Verkaufszahlen des Vorjahres liegen, als 52,22 Millionen iPhones unters Volk gebracht wurden.

Die erwartete schwache Entwicklung in den ersten drei Monaten 2019 dürfte sich seiner Einschätzung nach auch in einem deutlichen Rückgang der Verkaufszahlen für das Gesamtjahr niederschlagen: Nach voraussichtlich verkauften 205 bis 210 Millionen iPhones in 2018 rechnet der Analyst 2019 mit einem Rückgang um rund zehn Prozent auf 199 bis 194 Millionen verkaufte Einheiten.

iPhone XR kann Erwartungen nicht erfüllen

In einer Mitteilung für TF International Securities, auf die sich "MacRumors" beruft, verweist der Analyst bei seiner gekappten Prognose auf die zu erwartende schwache Verkaufsentwicklung beim iPhone XR. Statt 20 Millionen werden im ersten Quartal wohl nur 15 Millionen Einheiten von Apples neuem Hoffnungsbringer über die Ladentheke gehen. Selbst wenn ältere iPhone-Modelle stärker nachgefragt würden, könnte dies "den Rückgang der Lieferungen der Serien XR und XS aufgrund der Auswirkungen der Nebensaison nicht ausgleichen", so der Analyst weiter.

Höhere Preise könnten Apple retten

Dennoch dürfte sich der Rückgang der Verkaufszahlen nicht 1:1 in geringeren Umsätzen und Gewinnen niederschlagen. Denn Kuo erwartet einen weiteren Anstieg des Durchschnittspreises für die iPhone-Produktpalette, angesichts der Tatsache, dass Apple das günstige iPhone SE aus dem Programm genommen hat und die neuen Premiumgeräte nun deutlich teurer sind als jedes andere Vorgängermodell. Mindestens bis zum dritten Jahresviertel werde der Preisanstieg im Vorjahresvergleich spürbar bleiben glaubt Kuo.

Schlechte Zeiten für Zulieferer

Die Zulieferkette von Apple wird allerdings wohl keine Vorteile von dieser Entwicklung haben, glaubt der Analyst. Deren Wachstum wurde insbesondere durch schwächere iPhone-Verkaufszahlen ausgebremst.

Zuletzt hatten zahlreiche Apple-Zulieferer in Erwartung sinkender Verkaufszahlen bereits ihre Prognosen eingestampft. Neben Lumentum und ams hatte auch der britische Apple-Zulieferer IQE seine Ziele gekappt. Und auch große Namen trifft die schwache iPhone-Nachfrage deutlich: Sharp hatte mit einem massiven Stellenabbau auf die aktuellen Entwicklungen reagiert, auch der bekannteste Apple-Zulieferer Foxconn plant wohl harte Einschnitte.

Redaktion finanzen.at

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