05.08.2009 20:36:00

Conergy strafft Struktur - Ebene unter dem Vorstand fällt fast komplett weg

    HAMBURG (dpa-AFX) - Das Hamburger Solarunternehmen Conergy strafft seine Struktur und streicht nahezu die gesamte Ebene unterhalb des Vorstandes. Die einzelnen Landesgesellschaften sollen künftig enger an Vertriebsvorstand Philip von Schmeling gebunden werden, die sogenannten Regionalleiter müssen gehen, sagte ein Sprecher der TecDax -Gesellschaft der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Mittwoch und bestätigte damit einen Bericht des "Handelsblatt" (Donnerstag). Mit dem Umbau möchte das Hamburger Unternehmen zum einen seine Kosten senken, zum anderen soll der Zugriff des Vorstands auf die einzelnen Länder verbessert werden.

    Die für das Geschäft in den USA und Kanada verantwortlich Managerin Kim McLawhorn sowie Zentraleuropa-Chef Jochen Kirmaier werden das Unternehmen verlassen. Gehen wird auch Vedat Gürgeli, zuständig für Südeuropa. Von der Neuordnung ausgenommen ist Asien. Der dortige Regionalchef Marc Lohoff werde auf seinem Posten bleiben, hieß es. Grund für die Ausnahme sei, dass das asiatische Geschäft aufgrund der Entfernung und Komplexität nicht vom Stammsitz in Hamburg gesteuert werden könne.

NÄCHSTE PHASE DES UMBAUS

    Mit dem Wegfall der Führungsebene unter dem Vorstand leitet Conergy-Chef Dieter Ammer die nächste Phase des Konzernumbaus ein. Zuletzt hatte er angekündigt, dass das Unternehmen auf die veränderten Marktbedingungen reagieren müsse.

    Seit der Fast-Pleite Ende 2007 kämpft Conergy um seine Existenz. Ammer übernahm damals die Geschäftsführung und versucht seitdem, das Ruder herumzureißen. Er trennte sich von zahlreichen Geschäftsfeldern und konzentrierte Conergy auf das Solargeschäft. Allerdings blieb der einstige Börsenstar Conergy auch 2008 tief in den roten Zahlen stecken. Erschwert wird eine Erholung des Unternehmens durch die angespannte Lage der gesamten Solarbranche. So war der Umsatz im ersten Quartal 2009 um 70 Prozent auf 65 Millionen Euro eingebrochen. Das Unternehmen legt am 13. August die Zahlen fürs zweite Quartal vor./nl/he

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