08.02.2013 15:57:31

Commerzbank-AR-Chef setzt Blessing unter Druck - Magazin

   Der Aufsichtsrat von Deutschlands zweitgrößter Bank reagiert auf die anhaltend schlechten Zahlen der Commerzbank und setzt das Top-Management um Martin Blessing öffentlich unter Druck. "Wenn der Vorstand seine Ziele ohne sehr triftige Gründe verfehlt und die erwartete Leistung nicht bringt, muss der Aufsichtsrat handeln", sagte Aufsichtsratschef Klaus-Peter Müller der Wirtschaftswoche. Die Äußerung ist als Warnschuss in Richtung Blessing zu verstehen, der die Commerzbank mit einem einschneidenden Umbau wieder auf Kurs bringen muss.

   Die Commerzbank hat viele hausgemachte Probleme und musste erst vor wenigen Tagen einen überraschend hohen Verlust im vierten Quartal eingestehen. "Aus Sicht des Aufsichtsrats ist entscheidend, dass der Vorstand die von ihm selbst gesetzten Ziele bis 2016 erreicht", sagte Müller. Die wichtigsten Projekte der Commerzbank seien, das Privatkundengeschäft profitabel zu machen, die Stellung bei den Firmenkunden abzusichern und die Rolle des Investmentbankings als internationaler Nischenanbieter auszubauen.

   Der Chef des Kontrollgremiums verteidigte das Durchgreifen Blessings beim Umbau der Bank. Bei der Commerzbank sollen bis 2016 insgesamt bis zu 6.000 Stellen wegfallen, nachdem die Bank schon 9.000 Stellen im Zuge der Dresdner-Bank-Übernahme gestrichen hatte. "Wir haben in bestimmten Bereichen für unsere Mitarbeiter keine Arbeit mehr und können nicht vernachlässigen, was sich auf dem Markt abspielt. Die Kunden suchen immer seltener Filialen auf, was für alle Banken gilt", erklärte Müller.

   Die Commerzbank hatte die Dresdner Bank im Jahr 2008 übernommen und musste später vom Staat gerettet werden. Den Kauf der Dresdner Bank, den Müller seinerzeit eingefädelt hatte, verteidigte der Aufsichtsratschef: "Ich würde die Dresdner Bank heute wieder kaufen, denn die Fusion wird sich im historischen Rückblick als strategisch richtig für die Commerzbank erweisen." Es dauere allerdings länger als gedacht, bis die Übernahme sich voll auszahlt, gab Müller zu.

   Trotz der Warnung von Müller an Blessing vor einem Scheitern beim Umbau des Instituts verteidigte er grundsätzlich den Commerzbank-Chef. Blessing und der Vorstand würden die Bank "in einem schwierigen Umfeld auf Erfolgskurs bringen".

   Blessing ist seit 2009 im Amt. Sein Vertrag läuft bis Oktober 2016. Blessing hat mehrfach betont, sich nicht vorzeitig zurückziehen zu wollen.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   February 08, 2013 09:27 ET (14:27 GMT)

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