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Kursmassaker bei Tilray 22.03.2020 17:39:00

Cannabis-Martk: Tilray-Aktie im Sinkflug - Jetzt Einstiegschance nutzen?

Cannabis-Martk: Tilray-Aktie im Sinkflug - Jetzt Einstiegschance nutzen?

• Von 300 US-Dollar auf 3 US-Dollar
• Anleger erleiden beinahe Totalverlust
• Rebound ist kurzfristig noch nicht in Sicht

Die Aktie des kanadischen Cannabisunternehmens Tilray dürfte ein tiefes Loch in die Depots der Aktionäre gerissen haben. Denn allein in den zurückliegenden 52 Wochen büßten die Anteilsscheine des einstigen Cannabis-Stars über 95 Prozent an Wert ein.

Rekordhoch bei 300 US-Dollar

Mit einem aktuellen Gegenwert von rund drei US-Dollar pendelt das Papier sogar schon über 80 Prozent unter dem IPO-Preis von 17 US-Dollar, welcher im Juli 2018 von vielen Investoren bereitwillig bezahlt wurde. Aus gutem Grund, denn der zu diesem Zeitpunkt vorherrschende Cannabis-Hype beförderte die Anteilsscheine innerhalb weniger Wochen auf ein Intraday-Rekordhoch von bis zu 300 US-Dollar.

Mit perfektem Timing waren gute Renditen möglich

Investoren, die zum Börsengang einige der damals heiß begehrten Tilray-Aktien erwerben konnten, und diese bei einem Preis von rund 200 US-Dollar verkauft haben, hätten zwar eine Rendite von über 1.000 Prozent erzielen können, so viel Glück wurde höchstwahrscheinlich jedoch nur den Wenigsten zuteil. Im Gegenzug ist es wahrscheinlicher, dass viele Investoren erst im Jahr 2019 auf den Cannabis-Zug mit aufgesprungen sind und schlussendlich enorme Verluste realisiert haben, oder immer noch auf erheblichen Buchverlusten festsitzen.

Coronavirus ist nicht ausschlaggebend für das Desaster

Die extremen Kursverluste in der Cannabis-Branche sind dabei nicht die Folge des Coronavirus, sondern eine Vielzahl an sehr unglücklichen Entwicklungen innerhalb des Sektors. Denn auf den extremen Hype im Jahr 2018, welcher den Kurs der Tilray-Aktie in die Höhe schießen ließ, folgte die harte Realität. Neben einer unerwarteten niedrigen Nachfrage, stetig steigenden Kosten bzw. zunehmenden Verlusten, regulatorischen Problemen, einer viel zu langsamen Einführung, hohen Lagerbeständen und zunehmenden gesundheitlichen Bedenken hinsichtlich des elektrischen Dampfens, bereitete Tilray auch der extreme Wettbewerb auf dem legalen und illegalen Markt große Probleme.

Enttäuschende Quartalszahlen

Im vierten Quartal erzielte das Unternehmen einen Umsatz von insgesamt 46,9 Millionen US-Dollar und verzeichnete somit sogar einen Rückgang in Höhe von acht Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Der bereinigte operative Verlust betrug dabei insgesamt 35 Million US-Dollar. Im Vorjahreszeitraum wies der Konzern hingegen noch einen EBITDA-Verlust in Höhe von lediglich 13,3 Millionen US-Dollar aus. Somit stieg der Nettoverlust der Kanadier innerhalb eines Jahres von 31 Millionen auf 219 Millionen US-Dollar. Für das Gesamtjahr belief sich der Nettoverlust dementsprechend auf 321,2 Millionen US-Dollar. Dies entspricht einer Summe, welche selbst die Marktkapitalisierung des Konzerns von aktuell rund 270 Millionen US-Dollar, überschreitet.

Tilray - nicht so schlecht wie der Kurschart vermuten lässt

Trotz Kursverlusten in Höhe von über 90 Prozent und sehr enttäuschenden Quartalszahlen ist es Tilray in den zurückliegenden Monaten gelungen, ein diversifiziertes Cannabisgeschäft in seinen Kernmärkten aufzubauen. Hierzu zählen unter anderem der medizinische Bereich und der kanadische Markt für Erwachsenengebrauch. Aktuell sind die medizinischen Cannabisprodukte des Konzerns in insgesamt 15 Ländern erhältlich, während die klassischen Hanfprodukte sogar in 20 Ländern vertrieben werden.

Des Weiteren ist Tilray einer der ersten lizenzierten Hersteller, der Cannabis 2.0-Produkte auf den Markt gebracht hat, darunter verschiedene Lebensmittel und Verdampfer. Außerdem hat das Unternehmen zusammen mit Anheuser-Busch InBev ein Joint Venture namens Fluent Beverage geründet, welches sich auf den lukrativen Markt für CBD-haltige Getränke fokussiert.

Selektion im Cannabusiness

Die Unternehmen Tilray, Aurora Cannabis, Canopy Growth und Co. befinden sich noch immer im Anfangsstadium. Nun trennt sich jedoch allmählich die Spreu vom Weizen, was für viele Akteure im Cannabis-Sektor natürlich auch die Insolvenz bedeutet. Welcher Konzern bald die Zahlungsunfähigkeit verkünden wird und welches Unternehmen in wenigen Jahren Marktführer in Cannabis-Business ist, lässt sich gegenwärtig nur sehr schwer abschätzen.

Investoren, die dem Hanf an der Börse dennoch nicht den Rücken zukehren möchten, sollten in jedem Fall auf mehrere Unternehmen setzen und somit "nicht alle Eier in einen Korb legen".

Pierre Bonnet / Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Jarretera / Shutterstock.com

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