20.07.2022 11:17:41
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Bundesregierung will 30 Prozent von Uniper übernehmen - Zeitung
FRANKFURT (Dow Jones)--Zur Rettung des Gasversorgers Uniper zeichnen sich einem Zeitungsbericht zufolge Details ab. Das Handelsblatt zitiert aus einem Papier des Bundeswirtschaftsministeriums an den Klima- und Energieausschuss des Bundestages, in dem es heißt: "Zur Deckung der aufgelaufenen Verluste ist eine Kombination aus Kapitalerhöhung mit Zielbeteiligung des Bundes von 30 Prozent an Uniper und weiterem hybriden Eigenkapital geplant." Zusätzlich müsse der Bund die bestehenden Kredite der staatlichen KfW-Förderbank von 2 auf 8 Milliarden Euro aufstocken, um kurzfristig Liquidität für Ersatzbeschaffungen von Gas bereitzustellen beziehungsweise Margining-Positionen abzusichern. Margining sind Rücklagen, die Energieversorger bei Börsengeschäften hinterlegen müssen.
"Wir kommentieren das nicht und spekulieren nicht. Die Gespräche und Verhandlungen dauern an", sagte Beate Baron, Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums, gegenüber Dow Jones Newswires. Ein Uniper-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab.
Die Uniper-Aktie baut die Vortagsgewinne von rund 10 Prozent am Mittwoch dynamisch aus und legt um 13 Prozent zu. Neben den positiven Aussichten auf Gaslieferungen aus Russland treibt der Handelsblatt-Bericht.
Laut Ministeriumspapier ist über die oben genannten Maßnahmen hinaus eine Preisweitergabe gemäß dem Energiesicherungsgesetz geplant, "um die täglich auflaufenden Verluste aus Ersatzbeschaffung zu stoppen". Dem Handelsblatt zufolge rechnen Regierungskreise damit, dass dabei das Umlageverfahren, nicht die Preisanpassungsklausel gezogen wird. So würden die gestiegenen Kosten an alle Verbraucher weitergegeben.
Die Verhandlungen sind laut dem der Zeitung vorliegenden Papier nicht abgeschlossen. Unipers finnischer Muttergesellschaft Fortum ziehe es vor, das Deutschlandgeschäft auszugliedern, welches dann der deutsche Staat übernehmen soll. Diese Option gilt laut Handelsblatt als unwahrscheinlich, sei aber laut Regierungsvertretern noch nicht final vom Tisch. Fortum müsste in diesem Fall wohl einen negativen Kaufpreis an den Bund entrichten. In finnischen Regierungskreisen sei von einer "heiklen Verhandlungssituation" die Rede.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/mgo/kla
(END) Dow Jones Newswires
July 20, 2022 05:18 ET (09:18 GMT)
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