09.11.2014 10:30:30
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Bundesbank-Vorstand Dombret will schwache Banken schließen
MÜNCHEN--Das für Finanzstabilität zuständige Mitglied des Bundesbankvorstandes Andreas Dombret sieht die Abwicklung schwacher Banken als zwingend an. "Die Banken mit Kapitallücken (beim jüngsten Stresstest) haben neun Monate Zeit, um ihre Lücken zu schließen. Anderenfalls werden sie abgewickelt, und das ist auch richtig so", sagte Dombret dem Focus. "Die Möglichkeit des Scheiterns ist ein Kernelement der Marktwirtschaft." Es könne nicht sein, "dass ein Teil der Wirtschaft vom Scheitern ausgenommen wird, alle anderen Teile aber nicht".
Langfristig werde auch unabhängig vom Stresstest nicht jede Bank im Euroraum überleben können, sagte Dombret. "Ich sehe durchaus Überkapazitäten im europäischen Banksektor. Konsolidierung ist sicherlich ein Mittel, um Kapazität aus dem Markt zu nehmen. Fusionen und Bankübernahmen sollten zumindest kein Tabu sein."
Beschwerden italienischer Politiker, der Banken-Stresstest sei unfair gewesen, wies Dombret zurück: "Ich sehe beim besten Willen keinen Grund zur Klage einzelner Länder. Die Kriterien des Stresstests waren ja für alle Banken in allen Ländern gleich."
Den Ankauf von Kreditverbriefungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) zur Entlastung von Banken beurteilte das Bundesbank-Vorstandsmitglied als "nicht unproblematisch". Dies sei vor allem dann der Fall, wenn durch die EZB "Preise bezahlt würden, die private Investoren nicht zu zahlen bereit wären", sagte Dombret dem Focus. "In diesem Fall würden Kreditrisiken, die von den privaten Banken eingegangen wurden, ohne einen angemessenen finanziellen Ausgleich auf die EZB verlagert."
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/kla
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