Britische Zentralbank: EU bringt Dynamik und Risiken für London

OXFORD (dpa-AFX) - Die EU bringt nach Ansicht des britischen Zentralbankchefs, Mark Carney, Dynamik und Offenheit für die britische Wirtschaft. Sie setzt London aber angesichts der Euro-Krise auch zunehmend Risiken aus. Großbritannien habe durch zunehmende Freiheiten im Waren und Kapitalverkehr von der europäischen Integration mit am meisten profitiert, sagte der Gouverneur der Bank of England am Mittwoch bei einer Rede in Oxford. Es gebe aber auch die Gefahren künftiger Schocks, denen man begegnen müsse.

"Allgemein hat die EU-Mitgliedschaft die Offenheit der britischen Wirtschaft gefördert, Dynamik erleichtert, aber zugleich einige Herausforderungen für monetäre und finanzielle Stabilität geschaffen, die die Bank of England zu meistern hat", sagte Carney.

Die Äußerungen des obersten britischen Währungshüters wurden angesichts der Diskussion über Verbleib oder Austritt aus der EU in London mit Spannung erwartet. Premierminister David Cameron hat bis spätestens Ende 2017 ein Referendum zu dieser Frage angekündigt. Bis dahin verlangt er umfassende Reformen der EU.

Die Frage, ob das britische Königreich in der EU bleiben soll, ist innerhalb der Regierung, aber auch in der britischen Gesellschaft umstritten. Der Ausgang des Referendums gilt derzeit als offen./pm/DP/he