Wertberichtigungen 17.06.2015 11:00:49

Brasilianisches Geschäft brockt Celesio hohen Verlust ein

Insgesamt schrieb Celesio 210,5 Millionen Euro auf die Unternehmen Panpharma und Oncoprod ab. Der Jahresverlust in dem nur drei Monate laufenden Geschäftsjahr per 31. März 2015 belief sich damit insgesamt auf 222,3 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 43,1 Millionen Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Bereits im Gesamtjahr 2014 hatte Celesio einen hohen zweistelligen Millionenbetrag auf die brasilianischen Töchter abschreiben müssen, die das Unternehmen 2009 und 2011 für viel Geld gekauft hatte. Ende April war die Entscheidung bekannt geworden, dass sich Celesio künftig wieder verstärkt auf Europa konzentrieren will und Panpharma und Oncoprod verkaufen möchte.

   Aber auch im fortgeführten Geschäft musste Celesio einen Rückgang hinnehmen. Das EBIT sank um mehr als 30 Prozent auf 62,2 Millionen Euro. Bereinigt um Wertberichtigungen und Einmalaufwendungen wie Rechts- und Beratungskosten für die Übernahme durch McKesson nahm das EBIT um knapp 20 Prozent auf 78,6 Millionen Euro ab. Dies begründete Celesio unter anderem mit Preissenkungen in Großbritannien, einem anhaltend schwierigen Marktumfeld in Frankreich sowie dem Verlust eines Krankenhausvertrages in Norwegen.

   Das Jahresergebnis im fortgeführten Geschäft sank bereinigt um rund 11 Prozent auf 47,7 Millionen Euro. Wie bereits bekannt, stiegen die Umsätze auch dank positiver Währungseffekte um 5,6 Prozent auf knapp 5,3 Milliarden Euro.

   Für das laufende Geschäftsjahr 2015/16 erwartet Celesio bei den fortgeführten Aktivitäten einen Umsatz auf dem angepassten Niveau von 2014, das bereinigte EBIT werde wesentlich unter dem entsprechenden Vorjahreswert liegen, so Celesio. Die Auswirkungen des erwarteten Verkaufs der brasilianischen Geschäfte sowie die prognostizierten gemeinsamen Synergieeffekte aus der Einkaufsgemeinschaft von McKesson und Celesio sind in der Prognose nicht enthalten.

   Das zum US-Konzern McKesson gehörende Unternehmen hat sein Geschäftsjahr vom 1. Januar auf den 31. März umgestellt, um im Einklang mit seiner Muttergesellschaft agieren zu können. McKesson hält 76 Prozent an den Stuttgartern. Anfang Dezember vergangenen Jahres wurde ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags zwischen den beiden Unternehmen gerichtlich genehmigt. Die weiterhin im MDAX notierte Celesio hat zudem angekündigt, den Abschied aus dem regulierten Börsenhandel einzuleiten.

    DJG/nas/brb

   Dow Jones Newswires

   Von Natali Schwab

FRANKFURT (Dow Jones)

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