14.05.2013 19:02:58
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Börsen-Zeitung: Zum Schleuderpreis, Kommentar zu den Konditionen der Commerzbank-Kapitalerhöhung, von Bernd Neubacher.
Fürwahr: Wenn die zweitgrößte Bank der Wirtschaftsmacht Deutschland in einer Zeit, in welcher finanzielle Repression Hinz und Kunz in Sachwerte treibt und der Dax von Rekord zu Rekord eilt, ihre Aktien dermaßen verscherbeln muss, dann sagt dies etwas aus über die Commerzbank, und zugleich über die Relationen ihrer Kapitalerhöhung: Um wie angekündigt 2,5 Mrd. Euro brutto erlösen zu können, muss die Bank die Zahl der umlaufenden Aktien beinahe verdoppeln.
Die neuen Aktien werden zum Schleuderpreis ausgegeben, ein Schnäppchen sind sie deshalb nicht. Dass die Bank die Transaktion vor allem mit dem Drang begründet, sich jährliche Zahlungen von 200 Mill. Euro zur Bedienung stiller Einlagen des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) und der Allianz zu sparen, zeigt, wie stark das Ergebnis unter Druck steht bei der in der Restrukturierung steckenden Bank, deren Aktien der Soffin gerade im zweiten aufeinanderfolgenden Jahr in der Bilanz abgeschrieben hat. Die Summe von 200 Mill. Euro entspricht 22% des Vorsteuergewinns sowie dem 33-fachen Konzernergebnis 2012.
Nicht nur deshalb braucht es für die Vermarktung der Aktien gute Argumente. Schließlich sollen Anleger - im Zuge der nun schon zweiten Kapitalerhöhung der Bank mit vorgeschalteter Herabsetzung des Grundkapitals in zwei Jahren - Stücke einer Emittentin zeichnen, die ihre Anteilseigner zur Ader lässt wie kaum eine zweite.
(Börsen-Zeitung, 15.5.2013)
Originaltext: Börsen-Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
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