29.09.2015 22:47:38
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Börsen-Zeitung: Sinnvolle Neuerung, Kommentar zur Eurex von Christopher Kalbhenn
Denn der neue Kontrakt wird nicht nur bestehende kleinere Kunden in die Lage versetzen, weiterhin den Dax auf dem Eurex-System zu handeln, sondern hat auch das Potenzial, in nennenswertem Umfang neue Nutzer anzuziehen. Somit werden Volumenverluste im Dax-Future durch das neue Produkt wahrscheinlich mehr als kompensiert. Zudem erhöht er die Flexibilität der bestehenden Nutzer. Sie können mit dem kleineren Kontrakt in Zukunft z.B. eine Position eingehen, die 1,6 großen Dax-Future-Kontrakten entspricht, wenn das für sie vorteilhafter ist, als zwei große Futures zu handeln.
Um die Erfolgsaussichten des Mini-Future zu beurteilen, genügt ein Blick in die USA. Die Chicago Mercantile Exchange (CME) hat es längst vorgemacht, und zwar auf eine Art und Weise, dass einem kurz vor seinem im November anstehenden 25. Geburtstag um die Zukunft des Dax-Future angst und bange werden kann. Der 1997 lancierte E-Mini S&P 500-Future, dessen Nennwert wie beim geplanten Mini-Dax-Future nur ein Fünftel des Nennwerts des S&P 500 beträgt, hat diesen sogar an den Rand gedrängt. In den ersten acht Monaten dieses Jahres lag sein Volumen bei 273 Millionen Kontrakten, der Umsatz des S&P 500-Future dagegen nur noch bei 1,9 Millionen Kontrakten. Mittlerweile bietet die CME Mini-Futures auf andere Indizes, darunter auch ausländische Marktbarometer wie den Nikkei, Branchenindizes, Rohstoffe und Währungen an.
Es gibt allerdings einen gravierenden Unterschied zwischen dem Dax-Future und dem S&P 500-Future. Der Dax-Future hat bereits wie andere nationale Aktienindexkontrakte im Euroraum auch erhebliche Marktanteile an den ebenfalls von der Eurex angebotenen Euro-Stoxx-50-Future verloren. So erzielte dieser im August ein Volumen von 27,4 Millionen Kontrakten, während der Dax-Future nur auf 2,5 Millionen Kontrakte kam. Auch dies könnte ein Grund für die Lancierung des kleinen Dax-Future sein.
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