25.10.2016 22:57:37
|
Börsen-Zeitung: Mehr Planungssicherheit, Kommentar zu Volkswagen von Carsten Steevens
Volkswagen spricht von einem wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Überwindung der Affäre in den USA, wo die Marke VW bei den Auslieferungen in den ersten neun Monaten dieses Jahres ein Minus von 12% verbuchte. Eine gewisse Erleichterung in Wolfsburg über den genehmigten Vergleich lässt sich nachvollziehen. Doch ist mit dem Vergleich, der Volkswagen in den nächsten Jahren zu Zahlungen von bis zu 15,3 Mrd. Dollar verpflichtet, festzuhalten: Kein anderer Autobauer wurde in den USA auch nur annähernd zu einer solchen Entschädigungszahlung verdonnert. Das Maß, das die Amerikaner bei Volkswagen angelegt haben, ist erschreckend: Die Entschädigungen soll der Konzern wegen eines Betrugs bei 475000 Fahrzeugen aufbringen - weltweit sind von Manipulationen aber 11 Millionen Autos betroffen.
Warum die zweifellos schwerwiegenden Verfehlungen von Volkswagen in den USA mit beispielloser Härte geahndet werden - weitere Vergleichszahlungen für die großvolumigeren Fahrzeuge und für Strafen der US-Regierung etwa stehen noch aus -, lässt sich nicht beantworten. Sicher ist, dass die Milliarden, die der Konzern nun aufbringen muss, an anderer Stelle fehlen werden. Auch deshalb muss gespart werden, was nicht zuletzt in Anbetracht der CO2-Vorgaben für die Autobauer bis Anfang des kommenden Jahrzehnts heikel ist. Die Genehmigung des Vergleichs in den USA sorgt dafür, dass Volkswagen den Blick wieder mehr nach vorn richten kann. Die Abgas-Affäre aber wird den Konzern nicht loslassen. Allein die Aufklärung der Ursachen und Verantwortlichkeiten lässt weiterhin auf sich warten.
OTS: Börsen-Zeitung newsroom: http://www.presseportal.de/nr/30377 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2
Pressekontakt: Börsen-Zeitung Redaktion
Telefon: 069--2732-0 www.boersen-zeitung.de
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!