23.12.2015 22:52:37
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Börsen-Zeitung: Instabiles Stabilitätsgesetz, Kommentar zu Italien von Thesy Kness-Bastaroli
Wirtschaftsvertreter lobten das Stabilitätsgesetz gleichwohl als Schritt in die richtige Richtung. Zweifellos benötigt Italien nach einer fast vierjährigen Rezession auch mehr Wachstum. Dieses dürfte 2015 mit 0,8% aber geringer ausgefallen sein als ursprünglich erwartet. Zugleich keimt derzeit neue Hoffnung, dass sich die Konjunkturlage bessert. Von einem Wachstumsschub ist die Rede. 2016 soll die Wirtschaft um 1,5% zulegen, wird prognostiziert. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob die im Stabilitätsgesetz enthaltenen Maßnahmen dann tatsächlich die richtige Mischung sind, um eine nachhaltige Erholung in Gang zu setzen. Oder verpuffen diese nur angesichts der anhaltend hohen Arbeitslosenquote von über 12%, weil sich die strukturelle Wachstumsbasis durch die Maßnahmen eben nicht verbessert?
Dem "Stabilitätsgesetz" fehlt es offensichtlich am Stabilitätsrahmen. Denn von den Budgetmaßnahmen in Höhe von 35,4 Mrd. Euro wird knapp die Hälfte für die Verschiebung der bereits avisierten Mehrwertsteuer-Erhöhung aufgewendet werden. Spätestens 2018 muss Rom dann aber weitere 15 bis 20 Mrd Euro auftreiben. Rund 5 Mrd. Euro werden zudem hergenommen, um die Abschaffung der Immobiliensteuer für Erstwohnungen zu finanzieren. Dadurch soll der private Konsum angeheizt werden. Auch die Rentner bekommen etwas davon ab, ebenso Süditalien sowie die unteren Einkommensschichten. Demgegenüber werden auf der Ausgabenseite nur 8 Mrd. Euro durch Ausgabenkürzungen eingespart. Eine Unwucht, die eher weniger Stabilität nach sich zieht.
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