20.09.2016 22:52:41
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Börsen-Zeitung: Frohe Kunde, Kommentar zum Finanzierungsbedarf des Bundes von Kai Johannsen
Die Anpassungen des Emissionsmusters nimmt die Finanzagentur, die für umsichtiges und verlässliches Auftreten am Kapitalmarkt bekannt ist, wiederum sehr marktschonend vor. Der Löwenanteil der Reduktion entfällt auf die kurzlaufenden Geldmarktpapiere - immerhin sechs der sieben gekürzten Milliarden. Nur ein Kapitalmarktinstrument wird angetastet, diese Titel sind für mittel- und langfristig agierende Fixed-Income-Investoren bekanntermaßen wichtiger. Die betroffenen Papiere sind allesamt nicht Gegenstand des Kaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie kauft keine Geldmarktpapiere, und die fünfjährige Bundesobligation, deren Volumen um 1 Mrd. Euro reduziert wird, kommt wegen der tiefer als minus 0,4% liegenden Rendite nicht für EZB-Käufe in Frage - bislang zumindest.
Prinzipiell wirkt eine derartige Angebotsverringerung immer auch auf die Renditestrukturen am Markt, zumal wenn sich in den kommenden Wochen womöglich abzeichnet, dass 2017 mit weniger Anleihen gerechnet werden darf, d.h. weniger mittel- und langfristigen Kapitalmarktpapieren. Denn die Käufe der EZB gehen weiter, und institutionelle Investoren wie Pensionsfonds und Versicherer stehen vor einem weiterhin hohen Anlagedruck. Dieser Anlagebedarf trifft auf weniger Bondangebot. Für die Renditen heißt das: Die Niedrigsätze bleiben erhalten.
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