29.04.2014 21:19:58
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Börsen-Zeitung: Eine politische Übung, Kommentar zum Bankenstresstest von Bernd Neubacher
Fest steht aber auch: Der Erfolg der Belastungsprobe hängt nur zum Teil davon ab, dass EBA und EZB die harten Aufseher geben. Wichtiger als ein paar läppische Basis- oder auch Prozentpunkte in Stressszenarien, die in exakt dieser Form ohnehin nie eintreten dürften, ist, dass die Großübung mit vorgeschalteter Asset Quality Review der EZB unfallfrei verläuft und ihre Protagonisten überzeugend auftreten. Dass dies nicht selbstverständlich ist, merkt man, wenn die EBA in einer Verlautbarung "EU-wise stress test" schreibt, wenn sie offenbar "EU-wide" meint, sowie angesichts der Dimension des Bilanztests: In den USA nahmen sich die von der Krise geschockten Aufseher 2009 zunächst 19 Banken per Stresstest zur Brust, zuletzt waren es 30.
Die EZB dagegen nimmt es bei ihrer Asset Quality Review gleich mit knapp 130 Banken auf, die zudem jeweils national unterschiedlicher Aufsicht unterliegen. Dass die Institute dabei etwa in der Frage, wie sie ihre Ad-hoc-Pflicht handhaben sollen, wenn sie vor der offiziellen Verkündung der Resultate im Oktober auf ein Loch in der Kapitaldecke stoßen oder gestoßen werden, noch immer im Unklaren gelassen werden, legt den Schluss nahe, dass selbst die Initiatoren des Bilanztests dessen potenzielle Probleme noch nicht geklärt haben. Solche praktischen Fragen aber schaffen beträchtliche Fallhöhe. Denn auf dem Spiel steht letztlich nichts weniger als der Erfolg der Bankenunion.
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