09.08.2006 18:51:00
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Börsen in Europa Schlussbericht: Endspurt vor dem Wochenende
Auch die europäischen Länderbörsen konnten fast durchweg deutliche Zugewinne verbuchen. Eine Ausnahme bildete lediglich die Wiener Börse, wo der ATX um 0,3 Prozent nachgab. Hier brachen die Papiere des Online-Wettanbieters BWin, ehemals BETandWIN.com, um fast 30 Prozent ein. Offenbar planen die deutschen Länderregierungen, dem Wettanbieter die Konzession zu entziehen. Wetteinsätze via Internet aus Deutschland sollen einem Pressebericht zufolge verboten werden.
Die schlechte Stimmung für Glücksspiel-Aktien wirkte sich auch negativ auf die Notierung von PartyGaming aus. Die Aktie verlor in London gut 5 Prozent. Zu den größten Gewinnern an der Londoner Börse zählte die Aktie von ITV, die mehr als 4 Prozent zulegte. Das Rundfunkunternehmen meldete für das erste Halbjahr einen Gewinnanstieg um 10 Prozent auf 120 Mio. Britische Pfund (GBP). Der Umsatz verbesserte sich um 3 Prozent auf 1,08 Mrd. GBP. Außerdem kündigte der Konzern an, dass der bisherige CFO John Cresswell die Nachfolge von Charles Allen antreten wird, der am Vortag seinen Rücktritt vom Posten des CEO erklärt hatte.
In Zürich gaben Anteilscheine von Swisscom gegen den positiven Trend um 2 Prozent nach. Die Telekomgesellschaft verbuchte im ersten Halbjahr trotz steigender Kundenzahlen in den Segmenten Mobilfunk und ADSL einen Ergebnisrückgang. Das Betriebsergebnis (EBITDA) ging um 18 Prozent auf 1,81 Mrd. Schweizer Franken (CHF) zurück. Der Reingewinn verringerte sich um 32 Prozent auf 759 Mio. CHF. Der Umsatz sank um 3 Prozent auf 4,77 Mrd. CHF. Für das Gesamtjahr senkte Swisscom seine Prognose für das Betriebsergebnis von bisher 4,0 Mrd. auf nur noch 3,7 Mrd. CHF.
Indexschlussstände:
Dow Jones EURO STOXX 50: 3.707,19 (+1,07 Prozent)
Dow Jones STOXX 50: 3.456,15 (+1,01 Prozent)
EURONEXT 100: 864,27 (+0,83 Prozent)
Unternehmensmeldungen:
Der größte britische Versicherer Aviva plc meldete heute, dass sich sein Gewinn im ersten Halbjahr um 13 Prozent erhöht hat, was mit der RAC-Übernahme und soliden Versicherungseinnahmen zusammenhängt. Der Nettogewinn belief sich auf 856 Mio. Britische Pfund (GBP) bzw. 35 Pence pro Aktie, gegenüber 756 Mio. GBP bzw. 32,1 Pence pro Aktie im Vorjahr. Die Gesamteinnahmen kletterten im Berichtszeitraum um 25 Prozent auf 15,6 Mrd. GBP. Der Konzern, der den amerikanischen Lebensversicherer AmerUs Group Co. (ISIN US03072M1080/ WKN 905232) für 2,9 Mrd. Dollar in bar übernehmen wird, rechnet in den nächsten fünf Jahren mit einem Umsatz- und Gewinnwachstum von mindestens 10 Prozent pro Jahr.
Der britische Software-Konzern Sage Group plc (ISIN GB0008021650/ WKN 883669) hat seine Marktposition in den USA durch eine Akquisition ausgebaut. Wie der auf Unternehmens-Software für kleine und mittlere Unternehmen spezialisierte Konzern heute erklärte, hat man die Emdeon Practice Services. Inc. (EPS) von der Muttergesellschaft Emdeon Corp. für insgesamt 297 Mio. Britische Pfund (GBP) erworben. EPS ist auf Software-Lösungen für kleinere und mittlere Arztpraxen und Kliniken in den USA spezialisiert und verfügt über insgesamt rund 20.000 Kunden. Im abgelaufenen Fiskaljahr generierte das in Tampa im US-Bundesstaat Florida ansässige Unternehmen einen Umsatz von 160 Mio. GBP sowie ein EBITDA von 11,4 Mio. GBP. Sage Group wird die Akquisition durch bestehende Barmittel sowie Kreditlinien finanzieren. Die Transaktion soll im September dieses Jahres abgeschlossen werden.
Die Vierländerbörse Euronext N.V. (ISIN NL0000241511/ WKN 693285) verbuchte im zweiten Quartal aufgrund des stark angestiegenen Handelsvolumens sowie höherer Gebühreneinnahmen einen Umsatzanstieg. Wie der Börsenbetreiber heute bekannt gab, lag der Gesamtumsatz im Berichtszeitraum bei 289,61 Mio. Euro, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (238,62 Mio. Euro) einem Plus von 21,4 Prozent entspricht. Im ersten Halbjahr konnte der Gesamtumsatz von 461,17 Mio. Euro auf 557,74 Mio. Euro zulegen.
Der dänische Bierkonzern Carlsberg A/S (ISIN DK0010181759/ WKN 861061), der Hersteller der Biermarke Tuborg, teilte heute mit, dass sich sein Gewinn im zweiten Quartal verdoppelt hat. Zudem wurde die Jahresprognose angehoben. Hintergrund sind der Verkauf einer Beteiligung an einem südkoreanischen Unternehmen sowie ein Umsatzwachstum in Westeuropa. Der Nettogewinn belief sich auf 1,27 Mrd. Dänische Kronen (DKK), im Vergleich zu 633 Mio. DKK im Vorjahr. Im jüngsten Ergebnis ist ein Einmalertrag in Höhe von 498 Mio. DKK enthalten. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 1,11 Mrd. DKK ausgegangen. Der Umsatz nahm um 9,8 Prozent auf 11,4 Mrd. DKK zu. Für das Gesamtjahr erhöhte der Konzern seine operative Gewinnprognose um 200 Mio. DKK auf rund 3,75 Mrd. DKK. Die Nettogewinnplanung wurde um 150 Mio. DKK auf ca. 1,8 Mrd. DKK angehoben. (09.08.2006/ac/n/m)
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