22.04.2009 20:04:00
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Börsen in Europa Schluss: Aktien legen deutlich zu, positive US-Vorgaben stützen
Der Dow Jones Euro Stoxx 50 gewann 1,87 Prozent auf 2.285,69 Punkte. Der auch britische und schweizerische Titel umfassende Dow Jones STOXX 50 konnte 0,71 Prozent auf 1.947,13 Zähler zulegen, während der in Paris berechnete EURONEXT 100 1,15 Prozent auf 514,88 Indexpunkte gewann.
Am Ende des Tages konnten die Kurse der europäischen Werte von den positiven Vorgaben der US-amerikanischen Börsen aus dem Keller gezogen werden. Inzwischen hat sich die Lage an der Wall Street nach dem mutmaßlichen Selbstmord des Freddie Mac-Managers David Kellerman aber wieder verschlechtert. Die europäischen Indizes konnten insbesondere von den Bankentiteln profitieren.
Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé konnte im ersten Quartal ein organisches Wachstum von 3,8 Prozent erzielen. Insgesamt nahm der Umsatz aber um 2,1 Prozent ab, während Analysten im Vorfeld ein leichtes Plus erwartet hatten. Der Konzern bestätigte indes die Zielvorgabe für 2009. Die Aktie verlor im Schweizer Leitindex SMI 0,84 Prozent. Roche brachen um über 10 Prozent ein, nachdem eine Phase-III-Studie des Pharmakonzerns mit Avastin den primären Endpunkt verfehlt hat. Titel des Baustoffherstellers Holcim rückten nach einem positiven Analystenkommentar um gut 10 Prozent vor. Darüber hinaus schob sich die Aktie der UBS mit einem Plus von 7,30 Prozent nach vorne.
Die im französischen CAC40 gelistete Aktie des Automobilkonzerns Peugeot verlor heute 1,17 Prozent. Das Unternehmen hat im ersten Quartal einen Umsatzeinbruch um rund 25 Prozent hinnehmen müssen. Peugeot verwies in diesem Zusammenhang auf die schwache Nachfrage. Unverändert geht man auch davon aus, in 2009 einen Verlust zu erwirtschaften. Am Vorabend wurde bekannt, dass Peugeot plant, für 2008 keine Dividende auszuschütten. Der Luxusgüterkonzern LVMH hat Marktgerüchte über einen möglicherweise bevorstehenden Verkauf seiner Wein- und Spirituosensparte Moët Hennessy zurückgewiesen. Zuvor war in der Presse zu lesen, dass der britische Spirituosenhersteller Diageo eine Offerte in Höhe von bis zu 12 Mrd. Euro für die LVMH-Sparte in Betracht ziehe. Ferner meldete LVMH heute für das erste Quartal einen leichten Umsatzanstieg auf 4,02 Mrd. EUR. LVMH verlieren in Paris 3,64 Prozent. Für die Titel von BNP Paribas (+2,69 Prozent), AXA (+5,57 Prozent), Dexia (+5,38 Prozent) und Credit Agricole (+5,45 Prozent ging es jedoch aufwärts.
Diageo gaben im britischen FTSE 100 0,44 Prozent ab. Bei GlaxoSmithKline war jedoch ein deutlicherer Kursverlust von 3,00 Prozent auszumachen. Der Pharmakonzern hat im abgelaufenen Quartal bei gestiegenen Erlösen weniger verdient. Um Restrukturierungen bereinigt sank der Nettogewinn um etwa 2 Prozent.
Der Technologiekonzern TomTom ist im ersten Quartal angesichts der insgesamt schwachen Verbrauchernachfrage und des sich verschärfenden Wettbewerbsumfelds in die roten Zahlen gerutscht. Die Umsatzerlöse des auf Navigationsgeräte spezialisierten Unternehmens verringerten sich dabei um 31 Prozent. Die im niederländischen AEX gelistete Aktie verlor heute 2,53 Prozent. Daneben sackten Heineken um über 6 Prozent ab. Der Bierkonzern konnte seinen Umsatz im ersten Quartal um 24 Prozent steigern, wobei auf organischer Basis ein Rückgang um 1 Prozent verbucht wurde. Das organische EBIT ging im unteren einstelligen Prozentbereich zurück, wobei es insgesamt im hohen Zehner-Prozentbereich abnahm. Der Bierabsatz sank um 6,3 Prozent. Die Aktie von ArcelorMittal konnte den AEX heute mit einem Kursgewinn von 4,90 Prozent unterstützen.
Der Flughafen Wien hat aufgrund der anhaltend schwierigen konjunkturellen Lage seine Verkehrsprognose für 2009 überarbeitet. Der Flughafenbetreiber erwartet mittlerweile einen Rückgang bei den Passagieren von 9 Prozent. Die Aktie verlor im ATX 1,65 Prozent.
Wie der spanische Energieversorger Iberdrola mitteilte, musste er im ersten Quartal trotz der starken Entwicklung im internationalen Geschäft einen deutlichen Ergebnisrückgang ausweisen. In Zusammenhang mit deutlich geringeren positiven Einmaleffekten sank der Nettogewinn um 34 Prozent. Operativ konnte man indes zulegen. Der Titel gewann im spanischen IBEX 35 0,59 Prozent. Bankinter konnten sich mit einem Plus von 7,06 Prozent an die Spitze des IBEX 35 schieben.
Der schwedische Haushaltsgerätehersteller Electrolux hat im ersten Quartal einen höheren Verlust erwirtschaftet, was auf Sonderbelastungen zurückzuführen ist. Die Markterwartungen konnten jedoch geschlagen werden. Der Umsatz lag über dem Vorjahreswert und zudem im Rahmen der Analystenschätzungen. Die Aktie kann an der Nordic Stock Exchange mehr als 16 Prozent zulegen. Daneben gewinnen Volvo gut 9 Prozent. Der Lkw-Hersteller wird angesichts des weltweit stark rückläufigen Lkw-Marktes Arbeitsplätze in Schweden abbauen. Insgesamt sollen 1.543 Stellen gestrichen werden.
Morgen werden die schweizerischen Unternehmen ABB, Crédit Suisse und Novartis die Ergebnisse des ersten Quartals vorlegen. Darüber hinaus stehen die Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindex des nicht-verarbeitenden und des verarbeitenden Gewerbes der Eurozone für April 2009 sowie die Zahlen zu den europäischen Auftragseingängen in der Industrie für Februar 2009 an.
Dow Jones EURO STOXX 50: 2.285,69 (+1,87 Prozent) Dow Jones STOXX 50: 1.947,13 (+0,71 Prozent) EURONEXT 100: 514,88 (+1,15 Prozent) FTSE 100 (London): 4.030,66 (+1,08 Prozent) CAC40 (Paris): 3.025,24 (+1,72 Prozent) MIB 30 (Mailand): 18.744,00 (+2,23 Prozent) IBEX 35 (Madrid): 8.834,10 (+2,53 Prozent) SMI (Zürich): 5.063,70 (-0,26 Prozent) ATX (Wien): 1.807,25 (-0,65 Prozent) (22.04.2009/ac/n/m)
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