18.07.2014 16:45:47
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Börse Stuttgart-News: bonds weekly
STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - Anleihenmarktbericht der Börse Stuttgart
BEIGE BOOK: POSITIVE ENTWICKLUNG DER US-WIRTSCHAFT
Die Federal Reserve teilte am Mittwoch in ihrem Konjunkturbericht Beige Book mit, dass sich die wirtschaftlichen Aktivitäten in allen zwölf Notenbankdistrikten zuletzt weiterhin ausgeweitet haben. Während fünf Distrikte die Wachstumsgeschwindigkeit dabei als moderat beschrieben, bezeichneten die restlichen sieben diese als verhalten. Noch im Juni hatten sieben Distrikte den etwas stärkeren Begriff moderat verwendet, um die Situation zu beschreiben. Die meisten Distrikte äußerten sich positiv über ihre weiteren Wachstumsaussichten. Die Verbraucherausgaben haben in jedem Distrikt zugelegt, hieß es in dem Bericht weiter. Auch die Situation am Arbeitsmarkt hat sich in allen Distrikten verbessert. Der Preisdruck bleibt verhalten. Der Häusermarkt zeigt ein gemischtes Bild. Das Beige Book dient der Vorbereitung der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) am 29./30. Juli.
Einen Tag zuvor gab die Notenbankchefin Janet Yellen gegenüber dem Bankenausschuss des Senats bekannt, dass die Zinssätze voraussichtlich für eine lange Zeit nach dem Auslaufen des Programms zur quantitativen Lockerung nicht verändert werden würden. Auf der anderen Seite sorgte ihre Beobachtung, dass Social-Media- und Biotech-Aktienbewertungen etwas aufgebläht scheinen, für einen Kurssturz in diesen Sektoren. Dies veranlasste die Investoren zu der Annahme, dass die Zinsen eher früher als später wieder angehoben werden könnten, vorausgesetzt, der Arbeitsmarkt erholt sich weiter.
Auch das Reich der Mitte meldete robuste Wirtschaftsdaten. Das Bruttoinlandsprodukt Chinas ist im zweiten Quartal 2014 nach offiziellen Angaben um 7,5 Prozent und damit etwas stärker als erwartet gewachsen. Ein Wachstum in dieser Größenordnung erwartet die Regierung auch für das Gesamtjahr. Die Industrieproduktion stieg um 8,8, die Einzelhandelsumsätze um 12,1 und die Anlageinvestitionen um 17,3 Prozent. Alle Werte übertrafen die Erwartungen der Analysten.
Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft hingegen waren den siebten Monat in Folge rückläufig. Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag mitteilte, sank der ZEW-Index für die Konjunkturerwartungen um 2,7 auf 27,1 Punkte und damit den niedrigsten Stand seit Dezember 2012. Die aktuelle Lage bewerteten die Experten mit 61,8 Punkten, nach zuletzt 67,7 Zählern, ebenfalls schlechter.
Deutschland bester Schuldner der Euro-Zone
Noch vor kurzem konnte die Finanzagentur des Bundes bei einer Emission nicht alle Papiere am Markt platzieren, weil Investoren die Verzinsung zu niedrig war. Anders am Mittwoch. Deutschland konnte sich diese Woche so günstig wie nie finanzieren. Die Zinsen für Bundesanleihen fielen auf ein Rekordtief und trotzdem konnte der Bund eine zehnjährige Anleihe im Volumen von 3,3 Milliarden Euro zu 1,2 Prozent platzieren. Die Emission war 1,6-fach überzeichnet.
Der Bund profitiert von den historisch niedrigen Leitzinsen, dem Anlagenotstand sowie der Sorge um die Finanzstabilität Portugals. Zudem gilt die Bundesrepublik Deutschland als bester Schuldner der Euro-Zone. Erst kürzlich bekräftigte die Rating-Agentur Standard & Poors die Spitzennote AAA, wodurch das Land auch Vertrauen bei globalen Investoren genießt.
Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel am Freitag auf 1,15 Prozent. Der Terminkontrakt Bund-Future stieg um 63 Basispunkte auf 148,39 Zähler.
Auch Athener Finanzexperten verspürten dieser Tage Erleichterung. Nach den Finanzturbulenzen in Portugal konnte Griechenland kürzlich eine dreijährige Staatsanleihe nur mit der Hälfte des geplanten Volumens und mit 3,5 Prozent zu deutlich höheren Zinsen als geplant am Markt platzieren. Am Dienstag gelang es dem Staat nun aber mit dreimonatigen Papieren 1,625 Milliarden Euro zu 1,75 Prozent am Kapitalmarkt einzusammeln.
Anlegertrends
Russland-Bonds unter Druck
Um Argentinien ist es aufgrund der ins Stocken geratenen Verhandlungen zwischen der argentinischen Regierung und den Gläubigern über die Rückzahlung alter Schulden etwas ruhiger geworden, was nun wieder den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland in den Vordergrund rücken lässt. Das macht sich auch am Markt bemerkbar. Nach den erweiterten und unerwartet harten Sanktionen der EU und der USA gegen strategisch wichtige russische Unternehmen aus den Finanz- und Energiesektoren, wie zum Beispiel Rosneft, Gazprombank sowie VEB-Bank, verzeichnen russische Papiere massive Kursabschläge. Der Rubel ist stark gefallen, wodurch auch russische Staatsanleihen stark abgegeben haben. So führte am Donnerstag die stark unter Druck stehende Rubel-Anleihe der Russischen Föderation (WKN A1G10S) die Liste der häufigsten Trades und Umsatzspitzenreiter bei den Fremdwährungsanleihen an.
Tier-Anleihen volatil
Die unübersichtliche Lage um die Finanzgruppe Espirito Santo scheint sich langsam aufzuklaren, doch die Herabstufung der Bank durch Standard & Poors auf B- verdeutlicht, dass der Nachrichtentrend negativ ist. In diesem Zuge zeigten sich die von Kreditinstituten begebenen nachrangigen Tier-Anleihen an der Börse Stuttgart diese Woche volatiler. Nach zunächst schwächeren Kursen konnten sie sich im Wochenverlauf wieder erholen.
VW-Anleihen geben nach
Die Nachricht, dass der Autobauer VW eine Übernahme des italienisch-amerikanischen Konkurrenten Fiat Chrysler prüft und dazu bereits diverse Gespräche geführt wurden, führte am Donnerstag zu starken Umsätzen bei den Anleihen beider Unternehmen. Während die nachrangigen VW-Hybridanleihen nachgaben, stiegen Fiat-Bonds an.
bondm-News
Cloud No. 7 GmbH (WKN A1TNGG)
Am 14. Juli 2014 informierte die Projektgesellschaft in einer Pressemitteilung über den Baufortschritt der gleichnamigen Immobilie in Stuttgart. Dem Unternehmen zufolge schreitet der Bau planmäßig voran. Der Neubau habe das dritte Obergeschoss erreicht.
Getgoods.de AG (A1PGVS)
Die Emittentin hat gemäß § 43 Abs. 2 der Geschäftsbedingungen für den Freiverkehr an der Baden-Württembergischen Wertpapierbörse die Aufnahme ihrer Anleihe in das Handelssegment Bondm ordentlich zum 22. August 2014 gekündigt.
Disclaimer:
Der vorliegende Marktbericht dient lediglich der Information. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit übernimmt die Boerse Stuttgart AG keine Gewähr. Insbesondere wird keine Haftung für die in diesem Marktbericht enthaltenen Informationen im Zusammenhang mit einem Wertpapierinvestment übernommen. Hiervon ausgenommen ist die Haftung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit.
Quelle: Boerse Stuttgart AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein boerse-stuttgart AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
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