Börse Frankfurt Schluss: Starker Wochenausklang, Beiersdorf brechen ein

Der amerikanische Mischkonzern General Electric (GE) hat im abgelaufenen Quartal in Zusammenhang mit der weltweiten Wirtschaftskrise deutlich weniger verdient. Am Markt kamen die Zahlen aber dennoch gut an, hatten Analysten im Vorfeld doch mit einem noch stärkeren Ergebniseinbruch gerechnet. Der angeschlagene Finanzriese Citigroup hat im ersten Quartal wie erwartet auf EPS-Basis rote Zahlen geschrieben. Aber auch hier wurden die Schätzungen in den Schatten gestellt. So richtig gute Laune wollte sich bei den Anlegern aber nicht einstellen. Die Aktie der Citigroup lag zuletzt im New Yorker Handel mit rund 3 Prozent hinten. Die US-Indizes präsentierten sich zum Xetra-Schluss indes uneinheitlich.

Am kommenden Montag stehen in den USA der Chicago-Fed-Index und die Frühindikatoren auf dem Programm. Unternehmensseitig dürften insbesondere die Zahlen der Bank of America in den Fokus rücken. Nachbörslich wird dann Texas Instruments einen Blick in seine Bilanzen gewähren.

Mit einem 8,6-prozentigen Abschlag markierten Beiersdorf das DAX-Ende. Der Konsumgüterkonzern hat die weltweite Kaufzurückhaltung im ersten Quartal zu spüren bekommen und im Berichtszeitraum auf vergleichbarer Basis ein Umsatzminus von 4 Prozent hinnehmen müssen. Das betriebliche Ergebnis war dabei deutlich rückläufig. Belastet von enttäuschenden Umsatzahlen des französischen Mitbewerbers Carrefour gaben METRO 3,1 Prozent ab. Deutlich unter Beschuss standen außerdem die Hannover Rück und Linde.

Salzgitter konnten indes nahtlos an die starke Vortagesentwicklung anknüpfen und als DAX-Spitzenreiter 8,6 Prozent zulegen. Für ThyssenKrupp ging es um 4,7 Prozent nach oben. Beide Werte profitierten dabei von starken Sektorenvorgaben aus Japan. Hier stand ein Zeitungsartikel im Fokus, dem zufolge sich der Stahlriese Nippon Steel mit dem Autobauer Toyota auf geringer als erwartete Preiskürzungen verständigt hat. Siemens zogen nach den Zahlen von GE um 1,2 Prozent an.

Deutsche Bank und Commerzbank zogen nach den besser als erwarteten Ergebnissen der Citigroup um 6,2 bzw. um 4,7 Prozent an. Dabei belastet die Pleite des US-Betreibers von Einkaufszentren General Growth Properties einem Pressebericht zufolge auch die Commerzbank-Tochter Eurohypo. Dies wurde allerdings nur am Rande wahrgenommen.

Im MDAX gewannen Titel der HRE 0,7 Prozent. Die Verstaatlichung des angeschlagenen Immobilienfinanzierers rückt näher. Laut Angaben des SoFFin hat die BaFin das Übernahmeangebot des Bundes genehmigt. Der SoFFin will die HRE vollständig übernehmen, da im Falle einer Insolvenz substanzielle, kaum abschätzbare Auswirkungen auf die nationalen und internationalen Finanzmärkte befürchtet werden. Für EADS ging es um gut 2 Prozent nach oben. Presseangaben zufolge ist der Luft- und Raumfahrtkonzern dazu bereit, einer Aufteilung des milliardenschweren Großauftrags über den Bau von Tankflugzeugen für die US-Luftwaffe zuzustimmen.

Im TecDAX schossen Conergy um 23,7 Prozent in die Höhe. Die Aktie konnte sich damit in den letzten Tagen etwa verdoppeln. Wie bekannt wurde, hat die BaFin ihre Untersuchung gegen Conergy eingestellt. Gegenstand der Untersuchungen war, ob die Gesellschaft die in einer Ad-hoc-Meldung enthaltenen Informationen rechtzeitig veröffentlicht hat. Bei Infineon war daneben ein Aufschlag von 11,4 Prozent auszumachen. Wie der Branchenverband SEMI mitteilte, wurde für März ein kräftiger Zuwachs des Book-to-Bill-Ratio bei den Ausrüstern der Halbleiterindustrie in Nordamerika ermittelt.

DAX: 4.676,84 (+1,46 Prozent) MDAX: 5.375,44 (+3,20 Prozent) SDAX: 2.684,99 (+1,23 Prozent) TecDAX: 571,38 (+3,09 Prozent) (17.04.2009/ac/n/m)