03.12.2008 16:24:00

Börse Frankfurt-News: Zertifikate-Anleger setzen auf steigende Indizes

        FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Trends im Handel mit Zertifikaten und Optionsscheinen

3. Dezember. Investoren nützen die jüngste Konsolidierung im Dax zum Aufbau von Positionen, die kurzfristig auf steigende Kurse setzen. Auch Discount-Zertifikate mit defensivem Charakter bleiben gefragt. Neue Aufmerksamkeit erhalten Währungen, Gold und Öl.

Die in der vergangenen Woche gestartete Kurserholung in den Aktienindizes belebt nach Auskunft von Händlern der Baader Bank den Handel mit Zertifikaten und Optionsscheinen. "Der erfolgreiche Test des Jahrestiefs im Bereich um 4.000 Punkte und die anschließende Rallye hat viel Verkaufsdruck aus den Märkten genommen. Vor allem die kurzfristig orientierten Anleger setzen auf eine Weihnachtsrallye beim Leitindex DAX®."  Der kräftige Rückschlag vom Montag sei tendenziell zum Aufbau neuer Long-Positionen genutzt worden. Nachgefragt sind Call-Optionsscheine (WKNs CG1KAP und DB54HM) und bullishe Knock-out-Scheine (WKNs AA1G3H und 737902) auf den Leitindex.

Längerfristig orientierte Investoren haben aber weiterhin die erhöhten Risiken im Blick und wählen nach Beobachtung der Spezialisten bei Produkten, die auf steigende Kurse setzen, die konservativeren Varianten. In den Index-Zertifikaten auf den DAX (WKNs 709335 und 702979) überwiegen jedenfalls Käufe.

Interesse für Discount- und Bonus-Zertifikate bleibt hoch

Die Nachfrage der Investoren nach Discount- und Bonus-Zertifikaten ist nach Auskunft von Stefan Scharffetter von der Baader Bank nach wie vor hoch. "Unter dem Strich hat sich die Abwärtsbewegung in den großen Indizes wie DAX und Euro Stoxx 50 verlangsamt. Viele Anleger gehen für die nähere Zukunft nicht von einer Fortsetzung des Kursverfalls wie in den vergangenen sechs Monaten aus." Mit Discount-und Bonus-Zertifikaten könnten sie sowohl von einer Seitwärtsbewegung als auch von einer nachhaltigen Kurserholung profitieren.

Holger Bosse, Zertifikatexperte bei der Deutschen Bank, bestätigt diesen Trend. "Favorisiert werden Bonus-Zertifikate auf den DJ Euro Stoxx 50 (WKN DB1FUR) sowie Discounter auf den DAX (WKN BN1C97). Die Risikoneigung der Anleger ist aber begrenzt, denn häufig werden Produkte ausgewählt, deren Basiswert weit unterhalb des aktuellen Basispreises liegt und deren Laufzeit zwischen Juni und September nächsten Jahres endet. Ein Ende der Baisse unterstellen die Käufer damit noch nicht."

Gewinnmitnahmen bei Alpha-Zertfikaten auf DivDAX

Die in der Vorwoche neu eingegangenen Positionen in Alpha-Zertifikaten, die auf eine Outperformance des DivDAX zum DAX setzen, werden von den Anlegern wieder glatt gestellt. "Die zügige Kurserholung in der vergangenen Woche wurde, entsprechend der Erwartung dieser Anleger, hauptsächlich von den dividendenstarken DAX-Schwergewichten getragen. Da der DivDAX dadurch stärker gestiegen ist als der DAX, konnten die Zertifikate ebenfalls ordentliche Gewinne verzeichnen, deshalb werden sie jetzt aus den  Depots genommen", erklärt Scharffetter.

Bei diesen Alpha-Zertifikaten erwarten Investoren, dass der DivDAX einen Mehrertrag zum DAX erzielt. Der DivDAX enthält die 15 dividendenstärksten Standardwerte im DAX - aktuell E.ON, Daimler, Deutsche Bank und Deutsche Telekom mit jeweils etwa 10 Prozent Anteil.

Ganz von auf den Verkaufslisten erscheinen zwei Alpha-Zertifikate der Deutschen Bank (WKNs DB2PEQ, DB11JT).

Andere Anleger verkaufen reverse Bonus-Zertifikate auf den DAX (WKNs DB1BQQ und LBB1YZ). Diese Produkte profitieren im Verhältnis eins zu eins an fallenden Kursen, erhalten aber eine Bonusrendite, wenn die Sicherheitsbarriere während der Laufzeit nicht verletzt wird. "Investoren, die sich in den vergangenen Wochen in diesen Produkten positioniert hatten, nehmen noch vor dem Jahresende ihre Gewinne mit, weil sie nicht mehr von deutlich niedrigeren Kursen im DAX für dieses Jahr ausgehen. Zudem wollen sie den Abzug der Abgeltungssteuer im nächsten Jahr vermeiden", meint Scharffetter.

Anleger setzen auf Deutsche Bank

Steigende Umsätze verzeichnet ein Discount-Zertifikat auf die Deutsche Bank (WKN CM0YUQ). Die Aktie wurde von der negativen Kursentwicklung der US-Investmentbanken mit nach unten gezogen. "Nachdem Konzernchef Ackermann in der vergangenen Woche eine Erholung der Unternehmensergebnisse in 2009 in Aussicht gestellt hat, konnte sich die Aktie von Tiefstkursen unterhalb von 20 Euro deutlich nach oben absetzen. Einige Investoren haben den günstigen Kurs zum Einstieg genutzt", erklärt Sven Tietz von ICF Kursmakler. Da die aktuelle Bewertung immer noch weit unter den Buchwert der Aktie liege, könne sich ein Einstieg auf lange Sicht immer noch lohnen. Das Zertifikat ist mit einem Cap bei 28 Euro ausgestattet und läuft noch bis Juni 2010.

Nachfrage bei Gold- und Euro/Dollar-Optionsscheinen steigt

Bei Einzelwerten beobachtet Bosse Käufe bei Call-Optionsscheinen auf Gold (WKN DB6CET) und bei Puts auf das Währungsverhältnis Euro/US-Dollar (WKN DB50V8). "Auf die Rallye des Goldpreises in der vergangenen Woche folgt aktuell eine kleine Konsolidierungsphase. Die meisten Anleger setzen darauf, dass sich der Aufwärtstrend fortsetzt." Auch für den Euro seien Investoren kurzfristig weniger positiv gestimmt, denn die EZB werde in dieser Woche ihre Leitzinsen wegen der schwachen Konjunktur weiter senken. Das könne dem US-Dollar etwas Auftrieb verschaffen", schließt der Experte.

Öl-Bonus-Zertifikat gesucht Der Rückgang des Rohölpreises unter die Marke von 50 US-Dollar je Barrel wegen steigender Sorgen um mögliche Insolvenzen größerer Automobilhersteller in den USA erhöht die Nachfrage nach Produkten, die auf einen wieder steigenden Ölpreis setzen. Einige Investoren positionieren sich laut Tietz in einem währungsgesicherten Bonus-Zertifikat auf den Spot-Preis (WKN GS8T33). Die Sicherheitsbarriere des Zertifikats liegt bei 36,87 Euro, die Bonusschwelle bei 73,74 Euro. Die Laufzeit endet im Dezember 2009.

Kurzfristig orientierte Anleger legen sich einen bullischen Knock-out-Schein (WKN CM5VTU) mit einem Basispreis bei 29,04 US-Dollar in ihr Depot.

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© 3. Dezember 2008 / Andreas Wolf

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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