04.09.2013 17:32:31

Börse Frankfurt/Marktsentiment: Verlängerte -2-

-1 of 2- 04 Sep 2013 15:01:00 UTC  DJ Börse Frankfurt/Marktsentiment: Verlängerte Sommerpause?

Zusammenfassung der Analyse

Der während der vergangenen Wochen vorherrschende Pessimismus der institutionellen Akteure hat sich, gemessen am Bull/Bear-Index von 46,1 Punkte, nur marginal verringert. Jedoch ist eine sinkende Polarisierung bei den Teilnehmern unseres Panels festzustellen, obgleich die Unwägbarkeiten für die Finanzmärkten nicht abgenommen haben. Die mittelfristig orientierten Akteure scheinen sich zunehmend auf eine Seitwärtsbewegung beim Dax einzurichten, möglicherweise aus der Erfahrung heraus, dass die Ereignisse um Syrien und die wechselnden Spekulationen darüber, ob die US-Notenbank im September ihre Anleihekäufe zurückfahren wird, bislang nicht zu massiven Kursausschlägen geführt haben. Für die privaten Anleger hat sich offensichtlich die Angst vor einer Eskalation im Syrien Konflikt deutlich verringert, so dass sich unser Bull/Bear-Index von seinem Jahrestief bis auf 46,8 Punkte in etwa wieder auf das Niveau der institutionellen Pendants erholt hat.

· DAX-Sentiment · Detailanalyse

Bull/Bear-Index: 46,1 Punkte

Vorwoche: 45,6 Punkte. Oberhalb 50 Punkte ist der Markt optimistisch, unterhalb pessimistisch.

Goldberg

4. September 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Auf den ersten Blick muten die Ergebnisse der jüngsten Stimmungserhebung der Börse Frankfurt unter institutionellen Anlegern fast ein wenig seltsam an, weil die Zahl der Bullen und der Bären im Vergleich zur Vorwoche um 4 bzw. 5 Prozentpunkte zurückgegangen ist. Glauben die Akteure angesichts dieser gesunkenen Polarisierung etwa an ein Spätsommerloch, obgleich an den Finanzmärkten die größten Ereignisrisiken erst noch bevorstehen? Oder hat ein Teil der mittelfristigen Investoren bei so vielen Nachrichten einfach nur die Übersicht verloren? Immerhin befindet sich unser Bull/Bear-Index noch in pessimistischem Terrain, hat sich aber leicht verbessert.

Nein, die kurzfristiger orientierten Investoren unseres Panels dürften kaum die Übersicht verloren haben, sondern sind sicherlich nach sorgfältiger Abwägung aller bislang bekannten Ereignisse und deren möglichen Folgen in den kommenden Wochen zur Erkenntnis gelangt, eine deutliche Positionierung würde sich womöglich nicht auszahlen. Wobei einige Bullen unter den befragten Händlern den vorübergehenden Anstieg des DAX von etwas mehr als 3 Prozent zum Anlass nahmen, sich umgehend wieder von ihren Engagements zu lösen, zumal eine Intervention der USA in Syrien in die Ferne gerückt, aber dennoch nicht vom Tisch ist. Per Saldo konnten die Börsianer zumindest den Eindruck gewinnen, dass die Entwicklung um die Syrienkrise herum bislang keine großen Kursausschläge ausgelöst hat. Aber auch andere wichtige Nachrichten haben nicht zu massiven Verwerfungen im Aktienmarkt geführt. Seien es die Anzeichen einer sich beschleunigenden konjunkturellen Erholung der großen Volkswirtschaften oder die teils massiven Kursrückgänge bei einigen Währungen der Schwellenländer.

Auch wenn einige wichtige Entscheidungen in den kommenden beiden Septemberwochen noch anstehen - darunter die Abstimmung im Kongress über einen militärischen Einsatz in Syrien, eine mögliche Entscheidung der US-Notenbank mit dem Tapering-Prozess zu beginnen, eine EZB-Sitzung und die für Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten - ein starkes Viertel der Profi-Investoren geht davon aus, dass mit dem DAX nicht viel geschehen wird. Vielleicht auch aus der Erfahrung der vergangenen Wochen heraus, dass Gerüchte, ob etwa die Notenbank mit der Verringerung der Anleihekäufe im September oder später beginnen könnte, in schöner Regelmäßigkeit von den Akteuren einmal in die Kurse ein-, ein anderes Mal wieder genauso schnell ausgepreist wurden.

Privatanleger wieder optimistischer

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Aber auch bei den Privatanlegern, denen zuletzt vor allen Dingen eine Eskalation in Syrien große Sorgen bereitet haben dürfte, hat sich die ganz schlechte Stimmung der Vorwoche mit einem Bull/Bear-Index von 46,8 Punkte in etwa wieder auf das Niveau der institutionellen Investoren verbessert. Allerdings scheinen die Privaten (der Anteil der Neutralen liegt hier immer noch unter 20 Prozent) im Vergleich zu ihren institutionellen Pendants mit größeren Kursausschlägen beim DAX zu rechnen. Die Risiken größerer Überraschungen an der Unterseite scheinen beim DAX indes relativ überschaubar, da die Bären mit Gewinnmitnahmen nicht allzu lange auf sich warten lassen und so für Nachfrage auf niedrigerem Niveau sorgen werden. Das gleiche gilt allerdings auch für die Optimisten, die bei einer Erholung des DAX bei erster Gelegenheit ihre Gewinne mitnehmen werden.

von Joachim Goldberg, cognitrend © 4. September 2013

· Instutionelle Anleger · Private Anleger

Verhältnis Optimisten zu Pessimisten =========================================

Bullish Bearish Neutral

Total 33 % 40 % 27 % ggü. letzter Erhebung -4 % -5 % +9 %

*Institutionelle Anleger: Stimmungs- und DAX-Verlauf *

· Stand DAX (4. September): 8.180 Punkte (-0,49 % gegenüber der letzten Erhebung) · Stand Bull/Bear-Index: 46,1 Punkte

Verhältnis Optimisten zu Pessimisten =========================================

*Mit Unterstützung von*

Bullish Bearish Neutral

Total 38 % 44 % 18 % ggü. letzter Erhebung +6 % -12 % +6 %

*Private Anleger: Stimmungs- und DAX-Verlauf *

· Stand DAX (4. September): 8.180 Punkte (-0,49 % gegenüber der letzten Erhebung) · Stand Bull/Bear-Index: 46,8 Punkte

Weiterführende Links =========================

· Erhebungsregeln für Stimmungsindikatoren · Alle Analysen des DAX- und TecDAX-Sentiment · Zur Homepage von cognitrend (www.cognitrend.com) [1]

Von Angst keine Spur mehr

Hirschmüller

Die Schwankungsbreite des DAX-Index maß seit der vergangenen Erhebung knapp mehr als 3 Prozent. Gemessen an den Ereignissen, die sich in und um Nahost zugetragen haben, war das nicht besonders viel. Man könnte fast meinen, so müsse eine typische Sommermarktphase aussehen. Aber die Syrien-Krise ist derzeit nicht das einzige Risiko, dem die Marktteilnehmer ausgesetzt und, vor allem, dem sie sich auch bewusst sind. Vor ihnen liegen in dieser Woche noch entscheidende Veröffentlichungen, die als wegweisend in Sachen Tapering, dem Ausstiegsmechanismus aus der ultralockeren Geldpolitik, empfunden werden. Zudem tagen noch zahlreiche Notenbanken, darunter die Bank von Japan, die Bank von England und die EZB.

All das hat die Marktteilnehmer aber nicht dazu bewegen können, sich für starke Kursschwankungen zu rüsten. Im Gegenteil, die Prognosemittelwerte der Panel-Teilnehmer sind in allen drei Gruppen zur Vorwoche unverändert geblieben. Lediglich die Extreme wurden geringfügig angeglichen. Aber auch diese Anpassungen bewegten sich alle lediglich ihm Rahmen der Veränderung, die der DAX auf Erhebungsbasis erfuhr.

Am stärksten haben die Pessimisten ihre Kursziele nach unten angepasst. Die ersten Käufer sind jetzt frühestens bei 8.010 zu erwarten. Die aggressiveren Bären haben nun klarere Vorstellungen, wann sie bei fallenden Kursen zuschlagen werden: bei 7.645 Punkten - also ein knappes Prozent tiefer als beim letzten Mal.

DAX-Prognosen verschieben sich leicht nach unten

Weniger Gründe für Anpassungen nach unten sahen hingegen die Optimisten, deren Prognosebandbreite sich um lediglich 20 Punkte verschoben hat. Immerhin rechnen ein paar wenige Händler noch mit einem neuen DAX-Allzeithoch, obgleich dieser sich zum Erhebungszeitpunkt noch 1,5 Prozent unter der niedrigsten Schätzung aufhält. Das arithmetische Mittel der Bullen rückt diese Woche noch einmal näher an den Median heran. Es liegt mittlerweile nur noch 10 Punkte oberhalb des Zentralwerts.

Weil die Neutralen zu den aktivsten Händlern der vergangenen beiden Wochen gehören, ist erwähnenswert, dass die Bandbreite ihrer Vorhersagen sich ein wenig erweitert hat, um 25 Zähler. Allerdings erscheint im gegenwärtigen Umfeld die geschätzte Range mit 105 Punkten immer noch ausgesprochen eng.

Was die Streubreite der Schätzungen angeht, hat sich im Wochenvergleich ebenfalls nicht besonders viel getan. Bei Bullen und Bären ist sie um jeweils 10 Punkte gestiegen.

Median höchster Wert* tiefster Wert* Streuung

Bullen 8.450 / +/-0 8.620 8.300 160 / +10 Bären 7.900 / +/-0 8.010 7.645 185 / +10 Neutrale 8.200 / +/-0 8.225 8.120 55 / +15

* = eine Standardabweichung vom Mittelwert aller Kursprognosen.

DAX-Gewinner und -Verlierer: Investoren spekulieren auf K+S Klassenerhalt

Einzelwertanalyse

Untersucht werden die Aktien, die für Bullen und Bären derzeit die größten Favoriten darstellen, also die mit der besten erwarteten Entwicklung und die mit der schlechtesten.

Es sieht ganz so aus, als ob K+S Aktien den Klassenerhalt schaffen und im DAX bleiben werden. Die Händler unseres Panels scheinen nicht nur Gefallen an dieser Aussicht zu finden, sondern auch weiter an eine Kurserholung des Papiers zu glauben. K+S jedenfalls verteidigen auch in dieser Woche den Top-Listen-Spitzenplatz. Diesmal gelang es ihnen, den Vorsprung auf die zweitplatzierte Commerzbank (8 Prozent) sogar noch um 3 (MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

   September 04, 2013 11:01 ET (15:01 GMT)- - 11 01 AM EDT 09-04-13

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Prozent auszubauen. K+S führen jetzt mit 13 Prozent. Allerdings darf nicht außer Acht gelassen werden, dass es bei diesem Papier auch keine Gelegenheit zu Gewinnmitnahmen gab. Es bewegte sich in den vergangenen Tagen leicht abwärts und seit Mitte August praktisch nur seitwärts, was sich von der weit agileren Commerzbank, die in dieser Woche die höchsten Kurse seit Mitte April erreichte, nicht behaupten lässt. Den dritten Platz verteidigt die Deutsche Telekom. Sie konnte gegenüber der Vorwoche sogar noch einen Punkt, auf 6 Prozent zulegen und auch kurstechnisch mit mehreren kleineren Kursgewinnen in Folge aufwarten. Die Schwäche der Lufthansa hat hingegen keine Käufer angelockt. Die Aktie erfährt von den Panelteilnehmern lediglich 1 Prozent Zustimmungsquote.

Die Commerzbank muss sich diese Woche auch bei der Flop-Liste mit Rang zwei begnügen. Sie kommt nur noch auf 11 Prozent (-4 Prozent) und hat den Platz mit ThyssenKrupp (14 Prozent), dem Zweitplatzierten der Vorwoche getauscht. Obgleich die Kurse letzterer Aktie sich nur im geringem Maß bewegten, zog das Papier 5 Prozent mehr Bären an. Gleiches gilt für K+S, die ebenfalls 5 Prozent mehr Bären anzogen und nun mit 10 Prozent den dritten Platz belegen und die Aktie der Lufthansa (5 Prozent) auf Platz vier verdrängten.

von Gianni Hirschmüller, cognitrend © 4. September 2013

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[1] http://www.cognitrend.de/de/index.php

(END) Dow Jones Newswires

   September 04, 2013 11:01 ET (15:01 GMT)- - 11 01 AM EDT 09-04-13

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