06.02.2013 17:31:33

Börse Frankfurt/Marktsentiment: Investoren kommt -2-

-1 of 2- 06 Feb 2013 16:00:00 UTC  DJ Börse Frankfurt/Marktsentiment: Investoren kommt DAX-Korrektur gelegen

Institutionelle Akteure neigen zur Vorsicht - Privatanleger bleiben Dax treu

Zusammenfassung: Die Stimmung am Aktienmarkt hat sich gegenüber der Vorwoche deutlich verschlechtert, was sich auch in unserem Bull/Bear-Index niederschlägt, der auf 60,6 Prozent gefallen ist. Grund hierfür waren vor allen Dingen frühere Optimisten unter den institutionellen Anlegern gewesen, die dem Aufwärtstrend des DAX offenbar nicht mehr so richtig über den Weg getraut haben. Diese Gruppe von fast 10 Prozent der allwöchentlich von der Börse Frankfurt Befragten dürfte an der mehr als 2-prozentigen Korrektur des DAX sogar ursächlich beteiligt gewesen sein.

Zum ersten Mal hat die Börse Frankfurt heute eine DAX-Sentiment-Erhebung für Privatanleger veröffentlicht, deren Optimismus mit einem Bull/Bear-Index von 67,9 Prozent jedoch deutlich über dem der institutionellen Marktteilnehmer liegt. Auch wenn die ersten Erhebungsdaten aufgrund der noch kurzen Historie nur eingeschränkte Aussagekraft haben dürften, bleibt jedoch festzuhalten, dass der Optimismus gegenüber der Vorwoche (68,4 Prozent) im Vergleich zu institutionellen Akteuren nur geringfügig gelitten hat.

· DAX-Sentiment · Detailanalyse

Bull/Bear-Index: 60,6 Punkte

Vorwoche: 64,4 Punkte. Oberhalb 50 Punkte ist der Markt optimistisch, unterhalb pessimistisch.

Hirschmüller

6. Februar 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). "Sie ist wieder da!" Die Angst, dass die Euro-Schuldenkrise wieder aufflammt und die Märkte in die Knie zwingt, war am Montag deutlich in den Gesichtern einiger Marktteilnehmer abzulesen - allerdings erst nach dem 200 Punkte starken DAX-Rückgang. Kein Wunder, dass innerhalb von nur 48 Stunden die Crème de la Crème der Crash-Gurus die Rückkehr ihrer medialen Präsenz feierte, nachdem die meisten von ihnen sich seit Ende November kaum noch aus der Schonung trauten.

Zwar wunderten sich zahlreiche Akteure am Montagnachmittag über die Intensität der Abwärtsbewegungen. Aber echte, greifbare Argumente hatte eigentlich niemand parat. Erst später etablierte sich eine recht fadenscheinige Sicht der Dinge. Italien und Spanien seien Schuld am heftigen Kursrückgang, war zu vernehmen. Genauer gesagt, die Gefahr, die von zwei Politikern dieser Länder ausgehen soll. Zum einen sieht man einem Amtswiederantritt des italienischen Ex-Ministerpräsidenten Berlusconi mit Grauen entgegen. Zum anderen wird über einen möglichen Abgang des angeblich in eine Schwarzgeld-Affäre verwickelten spanischen Premier Rajoy spekuliert. Beides - besonders in Kombination - könnte den jüngsten Reformprozess der Eurozone zunichte machen, hieß es.

Ängste unbegründet

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Diese Sorgen sind aber eigentlich unbegründet. Denn so ernst die innenpolitischen Querelen auch sein mögen: Sie sind einerseits nicht ganz neu, andererseits ist kaum davon auszugehen, dass sich - egal welche neue politische Führung das Ruder in diesen Ländern übernimmt - irgendetwas an den bereits eingeleiteten Reformen ändern wird. Griechenland ist hierfür ein gutes Beispiel.

Der Druck im DAX-Index ist indes nicht von der Hand zu weisen. Aber wenn schon die Begründung des Rückschlags fragwürdig erscheint, ist es immerhin ein Trost, dass die Quelle des Angebots eindeutig nachvollziehbar ist. Die jüngste Sentiment-Erhebung der Börse Frankfurt zeigt jedenfalls, dass die regelmäßig befragten Fondsmanager kräftig auf der Verkäuferseite mitmischten. Insbesondere, dass der DAX unter die 7.800er Marke rutschte, scheint für viele von ihnen ein Korrektursignal gewesen zu sein. Daraufhin haben sich 9 Prozent der Optimisten ins neutrale Lager zurückgezogen. Sie warten nun auf günstigere Einstiegsmöglichkeiten. Bei den Bären hat sich hingegen nur ein sehr geringer Teil (2 Prozent) entschlossen, Gewinne mitzunehmen. Dort setzt man wohl auf eine Trendwende und wartet. Dies alles sind Anzeichen dafür, dass es sich bei den jüngsten Verlusten um eine temporäre Schwäche handelt; der Markt also schon bald wieder auf die Füße kommen kann.

© 6. Februar 2013/Gianni Hirschmüller, cognitrend

· Instutionelle Anleger · Private Anleger

Verhältnis Optimisten zu Pessimisten =========================================

Bullish Bearish Neutral

Total 45 % 26 % 29 % ggü. letzter Erhebung -9 % -2 % +11 %

*Institutionelle Anleger: Stimmungs- und DAX-Verlauf *

· Stand DAX (6. Februar 12 Uhr): 7.850 Punkte (-2,35 % gegenüber der letzten Erhebung) · Stand Bull/Bear-Index: 60,6 Punkte

Verhältnis Optimisten zu Pessimisten =========================================

*Mit Unterstützung von*

Bullish Bearish Neutral

Total 61 % 27 % 12 % ggü. letzter Erhebung +1 % +2 % -3 %

*Private Anleger: Stimmungs- und DAX-Verlauf *

· Stand DAX (6. Februar 12 Uhr): 7.670 Punkte (-2,35 % gegenüber der letzten Erhebung) · Stand Bull/Bear-Index: 67,9 Punkte

Weiterführende Links =========================

· Erhebungsregeln für Stimmungsindikatoren · Alle Analysen des DAX- und TecDAX-Sentiment · Zur Homepage von cognitrend (www.cognitrend.com) [1]

Bullen schreiben vorsichtshalber Gewinne fest

Goldberg

Dass die DAX-Entwicklung einem Teil der Optimisten zuletzt nicht ganz geheuer gewesen sein mag, zeigt sich nicht nur im deutlichen Schwund dieses Lagers. Bereits in der Vorwoche konnten wir nämlich feststellen, wie die Erwartungshaltung der Bullen zuletzt nicht mehr mit der Kursentwicklung nach oben mithalten konnte. Ähnliches fördert nun auch die jüngste DAX-Korrektur zu Tage, die in der Punktbetrachtung zwar eine Größenordnung von 180 DAX-Zählern ausmacht, wogegen der Zentralwert der positiven Prognosen gerade einmal um 115 Punkte nachgegeben hat. Immerhin kann man davon ausgehen, dass es sich bei den verbliebenen Bullen im großen Ganzen um den harten Kern dieser Gruppierung handeln dürfte, weswegen auch das Vertrauen in die eigenen Prognosefähigkeiten gegenüber der vergangenen Erhebung unverändert geblieben ist. Allerdings ist das Prognoseband der Optimisten um den mittleren Wert ungleich verteilt - 80 Punkte nach unten, wogegen die Abweichung nach oben mit 150 Zählern fast doppelt so groß ist. Die Folge: Die Hälfte der befragten Optimisten wäre aus heutiger Sicht bereits mit einem Anstieg des DAX auf das bisherige Jahreshoch zufrieden.

Median höchster Wert* tiefster Wert* Streuung

Bullen 7.885 / -115 8.035 7.805 115 / +/-0 Bären 7.450 / -50 7.565 7.240 165 / -30 Neutrale 7.650 / -150 7.735 7.560 75 / -5

* = eine Standardabweichung vom Mittelwert aller Kursprognosen.

Kein endgültiger Abschied

Einzelwertanalyse

Untersucht werden die Aktien, die für Bullen und Bären derzeit die größten Favoriten darstellen, also die mit der besten erwarteten Entwicklung und die mit der schlechtesten.

Ähnlich ungleich ist die Verteilung der Prognosen um den Median im Bärenlager. Immerhin hat sich die Streubreite der Vorhersagen im Gegensatz zu den Vorwochen etwas reduziert, was auch daran gelegen haben mag, dass diese Gruppe ebenfalls ein paar ihrer Mitglieder verloren hat - es sind diejenigen, die vermutlich ihre früheren Einstandspreise als erste im Rahmen der Abwärtskorrektur wiedergesehen haben. Die übrig gebliebenen Bären benötigen weitaus niedrigere Kurse - die ersten dürften sich frühestens bei einem DAX-Stand von 7.565 zeigen.

Da sich die neutral gestimmten Akteure eines Zuwachses von 11 Prozent des Panels erfreuen dürfen, ist es nur natürlich, dass sich deren Erwartungen zusammen mit dem DAX nach unten verschoben haben. Die Streubreite der Vorhersagen in diesem Camp hat sich indes sogar etwas verringert. Unterdessen dürfte die leicht nach unten verzerrte prognostizierte Spanne gegenüber dem mittleren Erhebungskurs der Tatsache geschuldet sein, dass sich vor allem Optimisten während des Befragungszeitraums vom Markt vorübergehend, aber nicht endgültig verabschiedet haben.

Gewinner und Verlierer: Commerzbank avanciert zum unbeliebtesten Wert

Angesichts der jüngsten Quartalszahlen ist es nicht erstaunlich, dass bei den Tops & Flops die bisherige doch klare Polarisierung der Commerzbank-Aktie sich langsam aber sicher aufzulösen beginnt. Denn auf der Kaufliste der Fondsmanager ist dieses Papier nicht mehr unter den ersten drei beliebtesten Werten zu finden. Bemerkenswert: Mit 21 Prozent der befragten institutionellen Anleger haben sich so viele von der Commerzbank-Aktie verabschiedet wie zuletzt im September 2012. Der Negativrekord liegt allerdings bei satten 30 Prozent und stammt vom 15. August des Vorjahres, aber mit einem damals über 20 Prozent niedrigeren Aktienkurs. Mit großem Abstand folgen bei den "Verkaufsfavoriten" ThyssenKrupp (8 Prozent der Befragten) und in noch weiterer Entfernung die Deutsche Telekom.

Die Einkaufsliste wird unterdessen von E.ON angeführt, für die sich 10 Prozent der institutionellen Anleger entschieden - diese Aktie ist allerdings auch unter den ersten vier Werten der Flop Liste zu finden. Die Plätze zwei und drei teilen sich Allianz und BASF, für die (MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

   February 06, 2013 11:00 ET (16:00 GMT)- - 11 00 AM EST 02-06-13

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sich jeweils 6 Prozent der Befragten entschieden.

Wenig beachtet blieben dieses Mal Bayer, Deutsche Post und Linde.

© 6. Februar 2013/Joachim Goldberg, cognitrend

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[1] http://www.cognitrend.de/de/index.php

(END) Dow Jones Newswires

   February 06, 2013 11:00 ET (16:00 GMT)- - 11 00 AM EST 02-06-13

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