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Börse Frankfurt/Marktsentiment: Aktien-Bären fänden an Bond-Crash gefallen

-1 of 2- 05 Jun 2013 15:01:00 UTC  DJ Börse Frankfurt/Marktsentiment: Aktien-Bären fänden an Bond-Crash gefallen

Zusammenfassung der Analyse

Auch wenn sich vordergründig bei den von der Börse Frankfurt befragten Investoren in Sachen Stimmung nicht allzu viel verändert hat, lohnt sich derzeit ein Blick hinter die Kulissen. Mögen viele der Pessimisten bislang lediglich auf eine moderate DAX-Korrektur geschielt haben, scheinen sich nunmehr deren Motive teilweise deutlich verändert zu haben. Obwohl das Börsenbarometer nur 1,6 Prozent seines Wertes im Wochenvergleich verloren hat, scheint Angst umzugehen - primär vor einem Crash im US-Anleihemarkt. Ganz zu schweigen von der Korrektur im japanischen Aktienmarkt, weswegen die Pessimisten nunmehr teilweise mit Kursen unterhalb von 8.000 DAX-Zählern rechnen. Während unser Bull/Bear-Index der institutionellen Anleger unverändert im pessimistischen Bereich bei 46,1 Punkte verharrt, konnte sich diese Messzahl bei den Privatanlegern immerhin ein klein wenig auf 48,4 Punkte verbessern. Offensichtlich mag sich zumindest vor Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten niemand mehr großartig bewegen.

· DAX-Sentiment · Detailanalyse

Bull/Bear-Index: 46,1 Punkte

Vorwoche: 46,1 Punkte. Oberhalb 50 Punkte ist der Markt optimistisch, unterhalb pessimistisch.

Hirschmüller

5. Juni 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Ganz im Gegensatz zu den vorangegangenen Monaten, befassten sich Investoren in der abgelaufenen Handelswoche weniger mit den Aktien-, sondern fast ausschließlich mit den Anleihemärkten. Für Gesprächsstoff sorgte vor allem die Entwicklung der Zinsen in Japan und in den USA. Während sich im Land der aufgehenden Sonne die Rendite 10-jähriger Anleihen binnen kurzer Zeit verdreifachte, erreichte sie in Übersee ein 13-Monats-Hoch. Der sprunghafte Anstieg der Zinsen wird mehrheitlich als Warnzeichen verstanden und im engen Zusammenhang mit der von der US-Fed und der Bank von Japan eingeschlagenen lockeren geldpolitischen Route gesehen. Diskutiert wird aber nicht allein darüber, ob diese extremen Lockerungsmaßnahmen der richtige Weg sind, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen - daran zweifeln mittlerweile ohnehin immer mehr Marktteilnehmer. Vielmehr fürchten sich Akteure auch davor, was nach dem Ende dieser Eingriffe passiert. Daher sprechen einige renommierte Anleihe-Investoren mittlerweile offen vom Platzen der Bond-Blase.

Sollten sich diese Befürchtungen bewahrheiten, hätte dies tatsächlich verheerende, marktübergreifende Auswirkungen. Denn der Anleihemarkt hat weltweit ein gewaltiges Volumen. Dies dürfte Aktienmarktinvestoren natürlich bewusst sein, weswegen sie derzeit die Debatten nicht nur verfolgen, sondern sie auch weit stärker bewerten als Unternehmensberichte oder Konjunkturaussichten.

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Kein Wunder also, dass unter solchen Bedingungen die Skeptiker auch bei der heutigen Sentiment-Umfrage der Börse Frankfurt das Zepter nicht aus der Hand gaben. Unser Bull/Bear-Index verharrt im pessimistischen Bereich. Der zweite Korrekturast, der sich seit Ende vergangener Woche beim Dax ausbildet und ihn mittlerweile unter sein Zwischentief, das er vor anderthalb Wochen bei knapp 8.260 Zählern markierte gedrückt hat, scheint kaum jemanden zum Handeln zu animieren. Gewinne haben die Bären jedenfalls immer noch nicht mitgenommen. Im Gegenteil, einige wittern sogar noch größere Abwärtsbewegungen (siehe Detailanalyse). Andererseits haben die Optimisten aber auch stillgehalten. Offensichtlich will sich aber vor den US-Arbeitsmarktdaten, die wiederum einen gewichtigen Faktor für die US-Notenbank darstellen und am Freitag veröffentlicht werden, niemand so richtig bewegen.

Wie schon während der vergangenen drei Wochen, ahmen Privatanleger institutionelle Investoren nach. Der Bull/Bear-Index der Privaten hat sich zwar geringfügig auf 48,4 Punkte verbessert, liegt aber nach wie vor im pessimistischen Bereich.

Die Strategie der Aktien-Skeptiker bleibt somit die gleiche. Der einzige Unterschied zur Vorwoche ist, dass sich die Bären, bedingt durch den erneuten Rückschlag im DAX und die häufigen Erwähnungen des Wortes Crash in den Medien, deutlich wohler fühlen. Dieses bedeutet aber, dass der Überraschungseffekt ebenfalls der gleiche bleibt. Und der ist nach wie vor: ein neues Allzeithoch.

© 5. Juni 2013/Gianni Hirschmüller, cognitrend

· Instutionelle Anleger · Private Anleger

Verhältnis Optimisten zu Pessimisten =========================================

Bullish Bearish Neutral

Total 31 % 38 % 31 % ggü. letzter Erhebung -1 % -1 % +2 %

*Institutionelle Anleger: Stimmungs- und DAX-Verlauf *

· Stand DAX (5. Juni): 8.275 Punkte (-1,63 % gegenüber der letzten Erhebung) · Stand Bull/Bear-Index: 46,1 Punkte

Verhältnis Optimisten zu Pessimisten =========================================

*Mit Unterstützung von*

Bullish Bearish Neutral

Total 39 % 42 % 19 % ggü. letzter Erhebung +0 % -1 % +1 %

*Private Anleger: Stimmungs- und DAX-Verlauf *

· Stand DAX (5. Juni): 8.275 Punkte (-1,63 % gegenüber der letzten Erhebung) · Stand Bull/Bear-Index: 48,4 Punkte

Weiterführende Links =========================

· Erhebungsregeln für Stimmungsindikatoren · Alle Analysen des DAX- und TecDAX-Sentiment · Zur Homepage von cognitrend (www.cognitrend.com) [1]

Gründe für DAX-Absicherungen haben sich verändert

Goldberg

Trotz der 1,6-prozentigen Korrektur des DAX seit der vergangenen Sentiment-Erhebung, haben sich kaum Veränderungen in der Positionierung der institutionellen Anleger, aber durchaus bei deren Prognosen ergeben. Für das Bullenlager ist diese abwartende Verhaltensweise angesichts der ihnen unpassenden Aktienkursentwicklung nicht weiter erstaunlich. Aber immerhin wurden die optimistischen Prognosen fast im Einklang mit der wöchentlichen DAX-Korrektur zurückgenommen. Damit liegt der mittlere Wert der Erwartungen dieser Investoren nunmehr bei 8.500 Zählern - erste Gewinnmitnahmen wären sogar bereits bei einem knapp 100 Punkte niedrigeren DAX-Wert angesagt.

Wesentlich interessanter gestaltet sich indes die Prognosesituation bei den Bären, die sich offenbar mit dem Ausmaß der derzeitigen Abwärtskorrektur längst nicht zufrieden geben wollen. Man darf überdies davon ausgehen, dass die Engagements der Mehrheit dieser Akteure sich immer noch im Verlustbereich befinden, da diese Positionen vielfach bereits Ende April eingegangen wurden. Es scheint also offensichtlich ein wesentliches Umdenken stattgefunden zu haben. Denn wenn Akteure, die sich mehrheitlich noch vor einer Woche mit einer DAX-Reaktion auf 8.100 Punkte zufriedengegeben hätten mit einem Male sogar mit ihrer mittleren Prognose wieder Index-Stände unter 8.000 anpeilen, gibt uns dies zu denken.

Deutliche Einstellungsänderung bei den Pessimisten

Bemerkenswert ist außerdem, wie sich die Streuung bei den negativen Vorhersagen drastisch - sie ist im Vergleich zu den Optimisten mehr als doppelt so groß - erhöht hat, weil einige Vermögensverwalter offenbar mit Schlimmerem im deutschen Aktienmarkt rechnen. Dies ist umso bemerkenswerter, weil in den kommenden Wochen - ganz im Gegensatz zu Japan und den USA - nicht mit unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen der EZB zu rechnen ist. Wahrscheinlich liegt es an der umgehenden Angst vor einem Crash im US-Anleihemarkt oder der massiven Korrektur im japanischen Aktienmarkt, die für die Pessimisten nachrichtlich so leicht und deutlich verfügbar sind, weshalb die erste Standardabweichung der bearishen Prognosen bis auf 7.565 DAX-Zähler herunter reicht. So gesehen, dürfte auch nicht mit einem baldigen Eingreifen der Pessimisten als spätere Käufer im Falle weiterer Aktienmarktkorrekturen zu rechnen sein. Zumindest kann man aufgrund der derzeitigen Datenlage davon ausgehen, dass bearishe Engagements bei entsprechender Kursentwicklung bestenfalls glattgestellt, verpasste Käufe aus den Vorwochen jedoch kaum nachgeholt werden dürften.

Dass das Prognoseband der neutral eingestellten Akteuren auch dieses Mal zu eng bemessen war, ergibt sich allein schon aus der Tatsache, dass der DAX kurz nach Erhebungsschluss bereits die Unterseite dieser Zone durchbrochen hat. Offenbar spielt diese, derzeit am schwächste vertretene, Gruppe bislang keine unterstützende Rolle.

Median höchster Wert* tiefster Wert* Streuung

Bullen 8.500 / -120 8.675 8.405 135 / +5 Bären 7.950 / -155 8.220 7.565 325/ +145 Neutrale 8.300 / -100 8.355 8.215 70 / +/-0

* = eine Standardabweichung vom Mittelwert aller Kursprognosen.

DAX-Gewinner und -Verlierer: Commerzbank, nur Comerzbank

Einzelwertanalyse

Untersucht werden die Aktien, die für Bullen und Bären derzeit die größten Favoriten darstellen, also die mit der besten erwarteten Entwicklung und die mit der schlechtesten.

Bei den "Favoriten" unserer Top-und Flop-Listen hat sich auch mit der heutigen Befragung nicht viel verändert. Commerzbank polarisieren nach wie vor, wobei sich die asymmetrische Verteilung der Vermögensverwalter nicht verändert hat. Wie bereits in der Vorwoche sehen 11 Prozent der Befragten Akteure das Papier als "Kauf", während mehr als ein Viertel der Stimmen für (MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

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denselben Wert die Spitze der Verkaufsempfehlungen ausmacht.

Die Abstände zu den folgenden Rängen auf unseren "Rennlisten" bleiben nach wie vor ausgesprochen deutlich. So ist bei den Kauffavoriten die Aktie der Deutsche Bank mit einem Anteil von 6 Prozent vertreten, während sich BASF nunmehr den dritten Platz mit SAP teilen muss.

Bei den Verlierern liegen ThyssenKrupp mit 7 Prozent zwar mit gehörigem Abstand zur Spitzenposition, aber dennoch unverändert, auf dem zweiten Platz, während K+S - in der Vorwoche noch eine ordentliche Kaufempfehlung - nunmehr den dritten Platz einnimmt.

© 5. Juni 2013/Joachim Goldberg, cognitrend

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[1] http://www.cognitrend.de/de/index.php

(END) Dow Jones Newswires

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