NASDAQ Comp.
Geändert am: 31.05.2019 22:19:29
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ATX und DAX verabschieden sich leichter ins Wochenende -- US-Börsen im Sinkflug -- Asiens Börsen letztlich schwächer
AUSTRIA
Die Wiener Börse musste am Freitag kräftige Abschläge verkraften.
Der ATX bewegte sich im Handelsverlauf tief in der Verlustzone. Schlussendlich verabschiedete er sich 0,8 Prozent schwächer bei 2.897,45 Zählern ins Wochenende.
Nach leichten Kursgewinnen im Feiertagshandel am Vortag war die Wiener Börse klar ins Minus abgesackt. Vor allem die Zuspitzung im Handelsstreit zehrte an den Nerven der Anleger. Dem Leitindex drohte ein Monatsminus von mehr als zehn Prozent. Im April hatte er noch zulegen können.
Für Belastung sorgte weiterhin der Handelsstreit zwischen den zwei größten Volkswirtschaften der Welt. China will Zölle auf US-Waren im Wert von 60 Milliarden US-Dollar anheben. Zudem will die USA wegen illegaler Migration durch das Nachbarland Mexiko in die USA Strafzölle gegen den Nachbarn verhängen.
Der fehlende Dialog schlug sich in der Konjunktur nieder. So schrumpfte Chinas Industrie im Mai stärker als erwartet und heizt damit Befürchtungen über eine heraufziehende weltweite Rezession an.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt präsentierte sich am Freitag deutlich schwächer.
Der DAX war mit einem deutlichen Abschlag in den Handel gestartet und verblieb während des Tages auf rotem Terrain. Zum Läuten der Schlussglocke blieb ein Minus von 1,47 Prozent bei 11.726.84 Punkten an der Kurstafel stehen.
Belastet durch neue Hiobsbotschaften zum Handelskrieg der USA hat der deutsche Aktienmarkt am Freitag wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Der DAX fiel auf den tiefsten Stand seit Anfang April. Noch am Vortag hatten die hiesigen Börsen im Feiertagshandel leicht zulegen können, doch blieb es beim kurzen Strohfeuer. Dass US-Präsident Donald Trump nun auch dem Nachbarland Mexiko als Vergeltung für illegale Migration Strafzölle ankündigte, fachte die Sorgen der Anleger um die Weltwirtschaft weiter an. "Es scheint, als wären aus Sicht des Präsidenten der USA Strafzölle das Allheilmittel für sämtliche Probleme", sagte Analyst Timo Emden von Emden-Research. Für Anleger gelte es nun in erster Linie, sich in Sicherheit zu bringen.
Unterdessen geht der Handelskrieg mit China in eine neue Runde. Als Vergeltung auf bereits verhängte Strafzölle Washingtons treten an diesem Freitag neue Abgaben der Chinesen auf US-Waren im Wert von 60 Milliarden Dollar in Kraft. Die vor dem Wochenende in China veröffentlichten schwachen Konjunkturdaten wurden an den Börsen zudem als weiterer Beweis gesehen, wie stark der anhaltende Handelskonflikt die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt bereits belastet.
WALL STREET
Die Eskalation des Zollstreits löste an der Wall Street am Freitag einen markanten Kursrutsch aus.
Der Dow Jones bewegte sich während der gesamten Sitzung in der Verlustzone und verbuchte zum Sitzungsende einen Tagesverlust von 1,41 Prozent und schloss auf 24.815,04 Punkten. Der NASDAQ Composite zeigte sich ebenfalls schwächer und verlor 1,51 Prozent auf 7.453,15 Zähler.
Hauptstimmungsverderber zum Wochenausklang war US-Präsident Donald Trump mit der Drohung, Strafzölle nun auch gegen Mexiko einzuführen. Und das nicht, um Handelsungleichgewichten zu begegnen, sondern als Druckmittel gegen illegale Zuwanderung aus Mexiko in die USA. Der mexikanische Präsident reagierte darauf mit dem Vorschlag eines vertieften Dialogs über die Flüchtlingsproblematik.
Daneben köchelte der US-chinesische Konflikt weiter. China hat wie angekündigt Strafzölle auf US-Waren im Wert von 60 Milliarden Dollar nun in die Tat umgesetzt und außerdem laut einem Agenturbericht den Import von Sojabohnen aus den USA gestoppt. Daneben hat China die Erstellung einer eigenen schwarzen Liste mit nicht vertrauenswürdigen ausländischen Unternehmen angekündigt.
Passend zum konjunkturbelastenden Handelsstreit gab es auch noch schwache Konjunkturdaten aus China. Der Einkaufsmanagerindex ist dort wieder in den Schrumpfung anzeigenden Bereich gefallen. Dagegen fielen neue Daten aus den USA besser als erwartet aus, so unter anderem der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago.
ASIEN
Am Freitag verbuchten die Börsen in Fernost Verluste.
In Tokio schloss der Leitindex Nikkei 225 1,63 Prozent tiefer bei 20.601,19 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland fiel der Shanghai Composite bis Handelsende um 0,24 Prozent auf 2.898,70 Zähler. Der Hang Seng in Hongkong verlor 0,79 Prozent auf 26.901,09 Zähler.
Anleger mussten eine Flut an Konjunkturdaten aus der Region verarbeiten, allerdings galt das Hauptaugenmerk den neuen Zöllen der US-Regierung. Investoren taten sich offensichtlich schwer, aus diesem undurchsichtigen Gemengelage die richtigen Schlüsse zu ziehen. US-Präsident Donald Trump hatte sich erneut Mexiko vorgeknöpft: Mit Strafzöllen auf mexikanische Importe will Washington das Nachbarland zwingen, härter gegen illegale Einwanderung in die USA vorzugehen. Mexiko ist Produktionsstandort zahlreicher ausländischer Unternehmen - unter anderem von japanischen Automobilherstellern.
"Die anfänglichen Erwartungen, dass sich die vorübergehende Erleichterung der Wall Street bis zum Freitag auf die asiatischen Märkte ausdehnen würde, waren einmal mehr durch eine konfrontativere Handelspolitik aus den USA zunichte gemacht worden, die die Märkte wieder in einen Risk-off-Modus versetzt", sagte IG-Marktstrategin Jingyi Pan in Singapur.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa
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Wirtschaftsdaten
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NASDAQ Comp. | 19 174,30 | 0,63% | |
NIKKEI 225 | 38 442,00 | -0,87% | |
Hang Seng | 19 159,20 | 0,04% | |
ATX | 3 518,19 | -0,70% | |
Shanghai Composite | 3 259,76 | -0,12% |