Dow Jones
Geändert am: 30.05.2024 22:04:18
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Zinssorgen weiter Belastungsfaktor: US-Indizes schließen tiefer -- ATX und DAX zum Handelsende kaum bewegt -- Asiens Börsen letztlich schwach
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt konnte sich am Donnerstag nicht von der Nulllinie lösen.
Der ATX ging bei 3.651,78 Punkten um minimale 0,02 Prozent höher aus der Sitzung. Er war mit negativen Vorzeichen in den Handel eingestiegen, konnte sich dann jedoch an die Nulllinie heranarbeiten. Zwischenzeitliche kleine Gewinne schmolzen jedoch wieder ab.
Das Geschäft in Wien gestaltete sich feiertagsbedingt sehr ruhig und erfolgte bei moderaten Umsätzen. Die Meldungslage zu den heimischen Unternehmen blieb ausgesprochen dünn.
Das europäische Umfeld zeigte sich überwiegend freundlich. Nach schwachen Asien-Vorgaben starteten auch die US-Börsen erneut mit Kursverlusten in den Handel. Marktbeobachter verwiesen auf die aufgekommene Unsicherheit um erwartete Zinssenkungen.
US-Konjunkturdaten enttäuschten die Erwartungen. Wachstumszahlen für das erste Quartal fielen schwächer aus als bisher bekannt: Die wöchentlichen Zahlen vom Arbeitsmarkt fielen ebenfalls etwas schwächer aus als erwartet. Zudem ist in den USA die Zahl der noch nicht ganz abgeschlossenen Hausverkäufe im April deutlich gefallen.
DEUTSCHLAND
Am deutschen Aktienmarkt agierten Anleger am Donnerstag unentschlossen.
Der DAX wies letztlich einen Gewinn von 0,13 Prozent auf 18.496,79 Punkte aus. Zur Startglocke hatte er noch nachgegeben, sein Minus dann jedoch abgebaut.
US-Wirtschaftsdaten haben am Donnerstagnachmittag den DAX etwas gestützt. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den Vereinigten Staaten waren etwas stärker gestiegen als erwartet, dies nährte wieder ein Stück weit die zuletzt etwas abgeschwächten Zinssenkungserwartungen.
Ein immer noch deutliches Minus bei den schwer gewichteten Software-Aktien von SAP verhinderte gleichwohl höhere Gewinne für den deutschen Leitindex.
Bei Salesforce leidet der Ausblick aufgrund einer schwachen Nachfrage im Cloudgeschäft. Dies schreckte die Anleger von SAP auf, weil auch für den deutschen Softwarekonzern das Cloudgeschäft eine immer größere Bedeutung gewinnt. Die Analysten der schweizerischen Bank UBS schrieben, die Malaise sei umfassend und nicht allein Salesforce-spezifisch zu sehen. Anzeichen einer Erholung im zweiten Halbjahr seien nicht auszumachen.
WALL STREET
Die Wall Street setzte ihren Abwärtstrend auch am Donnerstag fort.
Der Dow Jones Index ging mit einem Abschlag in Höhe von 0,86 Prozent bei 38.111,48 Punkten aus dem Handel. Er hatte bereits zum Handelsstart nachgegeben und war im Verlauf noch tiefer gefallen. Der NASDAQ Composite verlor daneben bis zum Handelsende 1,08 Prozent auf 16.737,08 Punkte. Auch er hatte den Handelstag leichter begonnen und war dann vor allem im späten Handel noch einmal deutlich weiter abgerutscht.
Nach den Abgaben vom Mittwoch verbuchte die Wall Street auch am Donnerstag weitere Verluste. Die Revision des US-BIP nach unten konnte die Verluste kaum bremsen, obwohl es "genau das Wunschszenario von gutem, aber nicht extremem Wachstum" sei, wie es ein Händler formulierte. Denn die Inflationsbefürchtungen in den USA dürften nun zurückgehen, die Hoffnungen auf Zinssenkungen wieder etwas steigen. Dazu wurde auch die Preiskomponente im BIP, der PCE-Deflator, und die Verbraucherausgaben leicht nach unten genommen, was weiteren Grund zur Hoffnung geben sollte.
"Der jüngste Ausverkauf wurde von einer Reihe von Faktoren befeuert, aber Anleihen erlitten einen besonderen Schlag nach einer schwachen US-Auktion von Staatsanleihen gestern - zusammen mit zunehmender Besorgnis über inflationsbedingten Druck,", beschrieb Analyst Henry Allen von der Deutschen Bank das angeschlagene Sentiment.
Zum Wochenschluss wird am Freitag der Deflator der persönlichen Ausgaben bekannt gegeben, der als das von der US-Notenbank bevorzugte Preismaß zur Steuerung des Zinskurses gilt. In den vergangenen Monaten hatte der Markt die Zinssenkungsfantasien immer weiter zurückgeschraubt, womit ein wichtiger Treiber für Aktien immer mehr an Relevanz einbüßte. Daher werden die Freitagsdaten mit großem Unbehagen erwartet, denn bei hohen Werten müsste der Markt weitere Zinsfantasien auspreisen bzw. zeitlich nach hinten verschieben.
ASIEN
Die asiatischen Aktienmärkte gaben am Donnerstag nach.
Der japanische Leitindex Nikkei 225 rutschte letztlich um 1,3 Prozent auf 38.054,13 Zähler ab.
Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite zum Handelsende 0,62 Prozent auf 3.091,68 Punkte. In Hongkong verbuchte der Hang Seng einen Abschlag von 1,34 Prozent auf 18.230,19 Einheiten.
Schwache Vorgaben von den US-Börsen und ein enttäuschender Ausblick des SAP-Konkurrenten Salesforce nachbörslich sorgten an den Märkten für Ernüchterung.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 848,77 | -0,18% | |
TecDAX | 3 427,73 | 0,41% | |
Dow Jones | 42 821,74 | -0,04% | |
NASDAQ Comp. | 19 732,36 | 0,82% | |
NASDAQ 100 | 21 471,35 | 0,86% | |
NIKKEI 225 | 39 161,34 | 1,19% | |
Hang Seng | 19 883,13 | 0,82% | |
ATX | 3 607,43 | 0,50% | |
Shanghai Composite | 3 368,07 | -0,06% |