DAX
Geändert am: 29.09.2023 22:10:21
|
Vortageserholung setzt sich fort: ATX und DAX mit Aufschlägen zum Quartalsschluss -- Wall Street letztlich uneins -- Asiens Börsen gehen uneins ins Wochenende
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt fuhr am letzten Handelstag der Woche Gewinne ein.
Der ATX stand kurz nach der Eröffnung im Plus. Auch im weiteren Verlauf präsentierte er sich stark, sodass er das Quartal mit plus 0,52 Prozent bei 3.168,13 Zählern abschloss.
Im Fokus der Marktteilnehmer standen frische Inflationszahlen, die vor allem mit Blick auf die weitere geldpolitische Vorgehensweise der Notenbanken von Bedeutung sind. Der von der US-Notenbank Fed besonders beachtete Preisindex PCE stieg im September um 3,5 Prozent zum Vorjahresmonat, im August waren es noch 3,4 Prozent gewesen. Der Kernindex ohne Energie und Nahrungsmittel verringerte sich hingegen auf 3,9 Prozent, nach 4,3 Prozent im Monat zuvor. Die Zahlen lagen im Rahmen der Analystenerwartungen.
Preiszahlen aus der Eurozone, die bereits am Vormittag veröffentlicht wurden, zeigten, dass die Inflation im Euro-Raum im September wohl weiter zurückgehen dürfte. Laut ersten Eurostat-Schätzungen stiegen die Verbraucherpreise um 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im August waren es noch 5,2 Prozent gewesen.
Die Kernrate für die Eurozone, in der die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise sowie Alkohol und Tabak ausgeklammert sind, sank im September auf 4,5 Prozent nach einem August-Wert von 5,3 Prozent. Damit liegt die Inflation immer noch deutlich über dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,0 Prozent.
Meldungsseitig blieben diese für Wiener Werte bisher aus, auch von Analystenseite war es am bis zum Mittag still.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt hatte zum Wochenschluss seine Erholung vom Vortag beschleunigt.
Der DAX gewann mit Ertönen der Startglocke hinzu. Auch im weiteren Verlauf kletterte er teils hoch ins Plus, bevor er am Nachmittag leicht zurückkam. Er ging dann noch 0,41 Prozent höher bei 15.386,58 Punkten aus dem letzten Handelstag des 3. Quartals.
Zum Wochenschluss sorgten erfreuliche Preisdaten für Auftrieb. So schwächte sich die Teuerung in Frankreich im September unerwartet ab. In der Eurozone ging die Inflation stärker zurück als gedacht.
Bankvolkswirte kommentierten den Teuerungsrückgang im Euroraum erfreut, wiesen aber auf statistische Effekte hin, die die Entwicklung begünstigten. "Zwar ist knapp die Hälfte des Rückgangs auf Sondereffekte wie das Auslaufen des 9-Euro-Tickets in Deutschland im September 2022 zurückzuführen", erklärte Commerzbank-Experte Christoph Weil. "Aber auch bereinigt um diese Effekte zeigt nun auch der Trend bei der Kernrate nach unten." Bei dieser werden schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel nicht berücksichtigt.
Das mittelfristige Inflationsziel der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent wird allerdings nach wie vor klar überschritten. Im vergangenen Jahr war die Inflation infolge des Ukraine-Kriegs aber zeitweise sogar zweistellig gewesen. Seither ist sie im Trend rückläufig.
Ansonsten hatte sich das Umfeld kaum verändert. In Washington bahnte sich für Sonntag die vorübergehende Schließung von US-Bundesbehörden an, der sogenannte "Shutdown". Bisher haben sich Republikaner und Demokraten nicht auf einen von beiden Kammern des US-Kongresses getragenen Gesetzesentwurf für das am 1. Oktober beginnende Haushaltsjahr 2024 geeinigt. Die rechtzeitige Verabschiedung eines Überbrückungsgesetzes sah Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, nicht. Weitere Themen am Aktienmarkt waren die neue Ausschüttungspolitik der Commerzbank und der Geschäftsbericht des US-Sportartikelherstellers Nike, die für deutliche Kursanstiege sorgten.
WALL STREET
Die Wall Street präsentierte sich im Freitagshandel mit unterschiedlichen Tendenzen.
Der Dow Jones Index ging zwar höher in den Handel, musste die Zuwächse jedoch wieder abgeben. Er verbuchte schlussendlich einen Abschlag von 0,47 Prozent auf 33.507,50 Punkte. Der technologielastige NASDAQ Composite ging mit einem kleinen Plus von 0,14 Prozent bei 13.219,32 Zählern ins Wochenende, nachdem er einen festen Start verbuchen konnte. Die US-Börsen hatten am Freitag ihre Gewinne aus dem frühen Handel abgegeben. Daten zum Preisauftrieb im August hatten die Indizes zunächst gestützt, weil sie keine zusätzlichen Erwartungen an weitere Zinserhöhungen aufkommen ließen. Zunehmend für Unsicherheit sorgte aber wohl der drohende Regierungsstillstand aufgrund des Haushaltsstreits.
Unternehmensnachrichten waren am Freitag geprägt von Nike. Die Aktien reagierten mit einem Kurssprung auf die jüngsten Geschäftszahlen. Der Sportartikelhersteller habe im ersten Geschäftsquartal bei weitem nicht so schlecht wie befürchtet abgeschnitten, kommentierte Jefferies-Analyst James Grzinic die Zahlen. Dazu habe Nike mit dem Umsatzausblick auf das laufende Quartal positiv überrascht, ergänzte Gabriella Carbone von der Deutschen Bank.
ASIEN
An den wichtigsten asiatischen Börsen zeigte sich am Freitag ein gemischtes Bild.
In Tokio verlor der Nikkei letztendlich noch marginal um 0,05 Prozent auf 31.857,62 Punkte.
Während auf dem chinesischen Festland für den Shanghai Composite, der am Vortag 0,10 Prozent höher bei 3.110,48 Zählern geschlossen hatte, der Handel am Freitag ruhte, sprang der Hang Seng in Hongkong schlussendlich gar um 2,51 Prozent hoch auf 17.809,66 Einheiten.
Im Sog der freundlichen Tendenz an der Wall Street ist es am Freitag an der Börse in Hongkong zu einer Erholungsrally gekommen. An den anderen Börsen der Region tat sich deutlich weniger. Das Geschäft war zudem ausgedünnt, denn in Schanghai wurde nicht gehandelt. Shanghai steht vor der sogenannten Goldenen Woche, hier geht es erst am 9. Oktober weiter.
Insbesondere in Hongkong ging es bergauf - angetrieben von Technologieaktien, die als besonders zinsempfindlich gelten. Marktteilnehmer verwiesen auf die in den USA nach dem jüngsten sehr kräftigen Anstieg etwas gesunkenen Marktzinsen. Dies habe die Stimmung aufgehellt - zumindest fürs erste. Auch die am Vortag deutlicher gesunkenen Ölpreise würden positiv aufgenommen, so Marktbeobachter.
In Tokio bewegte sich der Leitindex kaum vom Fleck. Bremsend dürfte das Verbrauchervertrauen gewirkt haben, das im August in Japan unerwartet gesunken ist. Dazu sanken die Baubeginne stärker als gedacht.
Einiges tat sich beim Yen. Nachdem Japans Finanzminister Suzuki die Aussage erneuerte, gegen einen zu starken Rückgang des Yen vorzugehen, legte dieser mit etwas Verspätung zu. Zunächst hatte er sich noch wenig beeindruckt gezeigt. "Wir haben ein starkes Gefühl der Dringlichkeit", betonte der Politiker.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
---|---|
n/a |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 159,18 | 0,71% | |
TecDAX | 3 489,85 | 0,63% | |
Dow Jones | 44 705,53 | -0,17% | |
NASDAQ Comp. | 19 480,91 | 0,40% | |
NASDAQ 100 | 21 229,32 | 0,31% | |
NIKKEI 225 | 39 276,39 | 0,07% | |
Hang Seng | 19 746,32 | 1,00% | |
ATX | 3 535,70 | -0,36% | |
Shanghai Composite | 3 378,81 | 0,44% |