NIKKEI 225
Geändert am: 27.03.2023 22:02:25
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Sorgen um Bankensektor lassen nach: US-Handel endet uneinheitlich -- ATX beendet Handel fester -- DAX weit im Plus -- Asiens Börsen zum Handelsende uneins
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt zeigte sich zum Wochenstart mit positiver Tendenz.
Der ATX startete klar fester in die neue Handelswoche. Nach einem kurzen Rückfall in die Verlustzone, drehte der österreichische Leitindex wieder ins Plus und verbuchte den Tag über Gewinne. Er verabschiedete sich letztlich mit einem Plus von 0,92 Prozent bei 3.052,28 Zählern.
Das europäische Umfeld zeigte sich weiterhin etwas erholt von den jüngsten Kurseinbußen.
Etwas Erleichterung kam im Bank-Sektor auf, weil sich ein Käufer für die unter staatlicher Kontrolle stehende Silicon Valley Bank (SVB) gefunden hat. Die First Citizens Bank übernehme zumindest Vermögenswerte in Form von Einlagen und Krediten, teilte die US-Einlagensicherung FDIC am Montag mit.
Die Stimmung in den Chefetagen deutscher Firmen hat sich im März überraschend den fünften Monat in Folge aufgehellt, wurde am Montag Vormittag bekannt. Der ifo-Geschäftsklimaindex stieg gegenüber dem Vormonat von 91,1 auf 93,3 Zähler. Ökonomen hatten hingegen mit einem leichten Rückgang auf 91,0 Zähler gerechnet.
Die Geldmenge in der Eurozone ist im Februar erneut schwächer gewachsen. Die breit gefasste Geldmenge M3 stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,9 Prozent, wie die EZB mitteilte. Im Jänner hatte das Wachstum noch 3,5 Prozent betragen. Analysten hatten im Schnitt mit einer Abschwächung auf 3,2 Prozent gerechnet.
Unter den heimischen Werten standen unter anderem Verbund sowie der von den Warnstreiks in Deutschland betroffene Flughafen Wien im Fokus.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Leitindex machte am Montag Boden gut.
Der DAX hielt sich den ganzen Wochenbeginn über in der Gewinnzone. Er verabschiedete sich letztlich 1,14 Prozent höher bei 15.127,68 Punkten.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft verbesserte sich im März trotz der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor. Das ifo-Geschäftsklima legte überraschend deutlich zu. Es ist der fünfte Anstieg des Konjunkturbarometers in Folge. "Der ifo-Geschäftsklimaindex ist zwar immer noch auf Niveaus, die durchaus mit einem Schrumpfen der deutschen Wirtschaft konform sind, doch die gute Nachricht ist, dass ein deutlicher Rückgang des Bruttoinlandsprodukts nicht gefürchtet werden muss", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank.
"Die vermeintliche Bankenkrise hat sich bisher nur als Sturm im Finanzwasserglas herausgestellt", schrieb Marktbeobachter Andreas Lipkow. Oftmals zögen jedoch speziell Unwägbarkeiten im Finanzsektor merkliche konjunkturelle Abkühlungstendenzen nach sich. Somit könnten sich auch dieses Mal die wirtschaftlichen Perspektiven in den USA und Europa sichtbar eintrüben.
Diesseits des Atlantiks schwappte die Erleichterung im US-Bankensektor nach Europa über.
"Die Deutsche Bank ist nicht die nächste Credit Suisse", stellten die Experten des Analysehauses Kepler Cheuvreux mit Blick auf die jüngst überraschend notwendig gewordene Notfallrettung der Schweizer klar. Die drängendste Sorge sei momentan das Engagement in der Finanzierung von US-Gewerbeimmobilien. Es sei aber sehr transparent gemacht und auch gut im Griff.
WALL STREET
An den US-Märkten ging es zum Wochenstart uneinheitlich zu.
Der Dow Jones schloss in der Gewinnzone und legte schlussendlich 0,61 Prozent auf 32.432,61 Punkte zu. Der technologielastige NASDAQ Composite verlor daneben 0,47 Prozent auf 11.768,84 Zähler.
Marktteilnehmer sprachen von einer Entspannung im Bankensektor. Stützend wirkte vor allem, dass First Citizens Bank die Reste der Silicon Valley Bank (SVB) übernehmen will. Wie der US-Einlagensicherungsfonds FDIC mitteilte, erwirbt First Citizens von der SVB alle Einlagen, Kredite und Filialen. Die Bank soll am Montag in den USA unter dem neuen Eigentümer eröffnet werden.
"Da die Einlagen und Kredite der Silicon Valley Bank nun untergebracht sind, ist im Bankensektor eine gewisse Ruhe eingekehrt... Die Auslagerung von Teilen der Bank an einen neuen Eigentümer könnte den Aufsichtsbehörden mehr Kapazitäten verschaffen, um sich mit Problemen zu befassen, die noch aufzutauchen drohen, insbesondere bei regionalen US-Banken", sagt Susannah Streeter, Leiterin des Bereichs Geld und Märkte bei Hargreaves Lansdown.
Wichtige Konjunkturdaten standen zu Wochenbeginn nicht auf der Agenda. Negative Nachrichten kamen allerdings aus China. Dort waren die Industriegewinne in den ersten beiden Monaten des Jahres um 22,9 Prozent gesunken, nach einem Rückgang um 4 Prozent im gesamten Jahr 2022.
Unternehmensnachrichten waren ebenfalls dünn gesät.
ASIEN
Die Märkte in Asien präsentierten sich am Montag uneinheitlich.
Der japanische Leitindex Nikkei notierte zum Handelsende 0,33 Prozent höher bei 27.476,87 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite dagegen 0,44 Prozent auf 3.251,40 Punkte. In Hongkong gab der Hang Seng letztlich um 1,75 Prozent auf 19.567,69 Zähler ab.
Während es in China nach durchwachsenen Wirtschaftsdaten nach unten ging, zeigten sich die Märkte in anderen Ländern recht robust. Im Fokus blieb die Sorge über eine mögliche Bankenkrise, die zum Wochenstart aber erst einmal etwas nachließ.
So fand sich ein Käufer für die nach ihrem Kollaps unter staatliche Kontrolle gestellte Silicon Valley Bank. Der Zusammenbruch der US-Regionalbank war - gemeinsam mit den Problemen der Credit Suisse - der Auslöser des Bankenbebens der vergangenen Wochen.
Für die neue Handelswoche rechnet Analyst Clemens Bundschuh von der Landesbank Baden-Württemberg nun "mit weiteren notwendigen und beruhigenden Einlassungen von Politikern und Notenbankern. Wie letzte Woche gilt: Das Bankenbeben geht weiter, bleibt aber beherrschbar."
Einem Händler zufolge müssen sich nun aber erst einmal die Preise für Kreditausfallversicherungen (CDS) für europäische Banken normalisieren, die sich jüngst in Richtung des Niveaus der europäischen Schuldenkrise des Jahres 2013 bewegt hätten. Solange dieser Spiegel der Nervosität von Investoren sich nicht normalisiere, dürften die Aktienmärkte tendenziell unter Druck bleiben.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 146,17 | 0,74% | |
TecDAX | 3 329,06 | 0,34% | |
Dow Jones | 43 870,35 | 1,06% | |
NASDAQ Comp. | 18 972,42 | 0,03% | |
NASDAQ 100 | 20 740,78 | 0,36% | |
NIKKEI 225 | 38 026,17 | -0,85% | |
Hang Seng | 19 601,11 | -0,53% | |
ATX | 3 524,86 | 0,64% | |
Shanghai Composite | 3 370,40 | 0,07% |