DAX
Geändert am: 26.05.2023 22:02:49
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US-Schuldenstreit womöglich bald gelöst: ATX und DAX vor Pfingstwochenende im Plus -- Wall Street schließt höher -- Asiens Börsen letztlich mit Gewinnen - Kein Handel in Hongkong
AUSTRIA
Der Wiener Aktienmarkt zeigte sich am Freitag wechselhaft.
Der ATX gewann kurz nach Handelsbeginn leicht hinzu, fiel dann jedoch schnell ins Minus zurück. Danach ist er jedoch wieder in den grünen Bereich zurückgekehrt und schloss 0,30 Prozent im Plus bei 3.089,52 Zählern.
Zum Wochenausklang stand am Wiener Markt die Berichtssaison im Fokus. In der Früh gab es bereits Zahlen von der UNIQA - der Versicherer hat im ersten Quartal 2023 mehr Einnahmen und einen höheren Vorsteuergewinn erzielt. Auch S IMMO hat die Bücher geöffnet und einen Quartalsverlust vermeldet. Das Unternehmen IMMOFINANZ konnte daneben die Mieterlöse steigern.
Daneben schauten die Anleger weiterhin auf die Dauerbrenner, Inflation, Zinserhöhungen und Schuldenstreit. Bei Letzterem könnte sich nun langsam eine Einigung abzeichnen, denn einem Bericht der "New York Times" zufolge haben die Unterhändler der Demokraten und Republikaner mit der Ausarbeitung eines Gesetzestextes begonnen. "Ob es am heutigen Freitag wirklich zu einer Einigung im Schuldenstreit kommt, bleibt abzuwarten. Erst kürzlich wurde eine solche Ankündigung an den Finanzmärkten gefeiert, die Katerstimmung folgte prompt", schrieb Christian Henke vom Broker IG.
Konjunkturdatenseitig standen dann am Nachmittag die privaten US-Konsumausgaben, die Einkommensentwicklungen und die zugehörigen Deflatoren im Zentrum der Aufmerksamkeit.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt befand sich vor dem Wochenende auf einer Berg- und Talfahrt.
Der DAX eröffnete mit einem Plus, fiel anschließend auf rotes Terrain, drehte dann allerdings wieder in den grünen Bereich und ging 1,20 Prozent höher bei 15.983,97 Punkten ins Wochenende.
Europas Börsen setzten am Freitagnachmittag zu einer kleinen Erholungsbewegung nach dem Abverkauf vom Vortag an. Diese dürfte technischer Natur gewesen sein. Das fundamentale Umfeld blieb weiter schwierig. So fehlte weiter eine Einigung im Streit um die Anhebung der US-Schuldenobergrenze. Auch ist die US-Inflationsrate im April wieder gestiegen, nachdem sie im März gesunken war. Das von der Notenbank favorisierte Preismaß, der Gesamtindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE), lag 4,4 (Vormonat: 4,2) Prozent höher als vor einem Jahr. Im Monatsvergleich stieg der PCE-Preisindex im April um 0,4 (0,1) Prozent. In der Kernrate erhöhte sich der Index ebenfalls um 0,4 (0,3) Prozent. Erwartet wurden 0,3 Prozent.
Weiterhin blieb das Erreichen der Schuldenobergrenze in den USA, in der kommenden Woche ist es wahrscheinlich so weit, das zentrale Thema an den Börsen. Aus Washington hieß es aus Kreisen, dass es Fortschritte im Schuldenstreit gebe - mehr allerdings auch nicht. Damit hatte sich gegenüber dem Status quo des Vortages nichts geändert. Laut Warburg wären die Auswirkungen auf die Wirtschaft und die Finanzmärkte, die mit einem - selbst nur kurzen - Zahlungsausfall verbunden seien, vermutlich schwerwiegend.
WALL STREET
An der Wall Street ging es am Freitag aufwärts.
Der Dow Jones Index verbuchte bereits zum Ertönen der Startglocke leichte Gewinne in Höhe und legte dann weiter zu. Er ging 1,00 Prozent höher bei 33,093,27 Punkten ins Wochenende. Der technologielastige NASDAQ Composite eröffnete fester, baute im Anschluss er seine Zuschläge ebenfalls aus und schloss mit einem Plus von 2,19 Prozent auf 12,975,69 Einheiten.
Das Top-Thema an der Wall Street blieb nach wie vor der Streit um die Schuldenobergrenze. Zuletzt herrschte die Sorge, dass die US-Demokraten und -Republikaner sich nicht auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze einigen würden. dann berichtete die New York Times aber, dass eine Einigung zwischen Republikanern und Demokraten bevorstünde. Finanzministerin Jane Yellen warnte bereits davor, dass am 1. Juni der Zahlungsausfall drohe, andere Prognosen geben der Regierung noch bis Mitte Juni Zeit. "Ich denke, dass wir alle Mitte Juni aufatmen können, auch wenn das Marktumfeld bis dahin wahrscheinlich zunehmend volatil sein wird", kommentierte Kristina Hooper, Chief Global Market Strategin bei Invesco, laut Dow Jones Newswires. "Sobald sich dieses Drama gelegt hat, werden sich alle Augen wieder auf die Zentralbanken richten".
Vorbörslich wurde bereits der PCE-Deflator bekanntgegeben, das von der Fed bevorzugte Inflationsmaß. Der Index lag etwas über den Erwartungen. Marktteilnehmer befürchten, dass die Daten die Fed dazu bewegen könnte, weitere Zinserhöhungen umzusetzen.
ASIEN
Die asiatischen Börsen zeigten sich am Freitag freundlich.
Der japanische Leitindex Nikkei legte bis zum Handelsschluss um 0,37 Prozent auf 30.916,31 Punkte zu.
Auf dem chinesischen Festland ging der Shanghai Composite bei 3.212,50 Zählern um 0,35 Prozent fester ins Wochenende. In Hongkong wurde am Freitag nicht gehandelt. Der Hang Seng verharrte somit auf seinem Schlussstand von Donnerstag. Da hatte er 1,93 Prozent auf 18.746,92 Einheiten verloren.
Zunehmende Hoffnungen auf eine Lösung im Schuldenstreit in den USA und weitere Kursgewinne bei den Technologiewerten haben zum Wochenausklang an den asiatischen Aktienmärkten für moderate Aufschläge gesorgt. Vor allem die Chipwerte setzten mit dem zuvor erhöhten Ausblick von NVIDIA ihre Rally fort, was vor allem im Tokio für Gewinne sorgte. Der Schanghai-Composite schaffte im späten Handel ebenfalls den Sprung ins Plus, in Hongkong fand aufgrund von "Bhuddas Geburtstag" kein Handel statt.
Vor dem Hintergrund der schon am 1. Juni drohenden Zahlungsunfähigkeit der USA schien es bei den Gesprächen zwischen Republikanern und Demokraten Bewegung zu geben. Laut mit den Verhandlungen vertrauten Personen soll die Schuldenobergrenze bis über die Präsidentschaftswahl im Jahr 2024 hinaus verlängert werden. Die Beteiligten würden hoffen, noch in der kommenden Woche einen Abschluss zu erreichen. Am Donnerstag hatte die Ratingagentur Fitch die USA wegen des Schuldenstreits und eines möglicherweise drohenden Zahlungsausfalls unter Beobachtung gestellt. Damit könnten die USA die Spitzenbonität AAA verlieren.
Der Anstieg der Kerninflation in Japans Hauptstadt Tokio hat sich im Mai zwar etwas verlangsamt, blieb aber weiter deutlich über dem Ziel der Bank of Japan von 2 Prozent, da der stetige Anstieg der Lebensmittelpreise die sinkenden Treibstoffpreise ausglich. Die Kernrate legte um 3,2 Prozent zu, während Analysten mit einem Anstieg um 3,3 Prozent gerechnet hatten. Die Daten für Tokio gelten als Frühindikator für den landesweiten Trend.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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