TecDAX
Geändert am: 24.09.2021 22:04:26
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US-Börsen zum Handelsende kaum verändert -- ATX geht tiefer ins Wochenende -- DAX schließt im Minus -- Asiens Börsen letztlich ungleich
AUSTRIA
Anleger in Wien lehnten sich vor dem Wochenende nicht mehr so weit aus dem Fenster.
Der ATX zeigte sich kurz nach Handelsbeginn mit einem deutlichen Abschlag und notierte auch anschließend tiefer. Am Abend wies er noch Verluste von 1,19 Prozent auf 3.641,58 Punkte aus.
Nach dem bisher starken Wochenverlauf legte der heimische Aktienmarkt vor dem Wochenende offenbar vorerst eine Ruhepause ein. Auch an den Leitbörsen in Europa ging es etwas nach unten. In den vergangenen beiden Tagen hatte der ATX infolge der geldpolitischen Signale der US-Notenbank am Mittwoch deutlich zulegen können.
Stimmungsdaten aus der deutschen Wirtschaft sorgten am Freitagvormittag nicht wirklich für Bewegung an den Märkten. Im September sank der ifo-Geschäftsklimaindex, der wohl wichtigste Indikator für die Wirtschaftsstimmung in Deutschland, um 0,8 Punkte auf 98,8 Zähler. Experten hatten im Vorfeld mit einem etwas geringeren Rückfall gerechnet. Das war der bereits dritte Rückgang in Folge. Ökonomen sprechen in diesem Fall üblicherweise von einer konjunkturellen Trendwende. Während sich im Dienstleistungssektor eine gewisse Entspannung abzeichnete, wurde die allgemeine Stimmung vor allem von der Lage in der Industrie belastet. Die Probleme in der Beschaffung von Rohstoffen und Vorprodukten bremsten die deutsche Konjunktur, erklärte ifo-Präsident Clemens Fuest.
Unterdessen blieb auch die Situation des krisengebeutelten und hoch verschuldeten chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande Thema an den Börsen. Marktexperten rechneten derzeit nicht damit, dass eine mögliche Insolvenz des Unternehmens eine Finanzkrise auslösen könnte. Auch die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) Christine Lagarde hielt die möglichen Auswirkungen für Europa für begrenzt.
DEUTSCHLAND
Am Freitag hielten sich die Marktteilnehmer in Frankfurt zurück.
Der DAX eröffnete den letzten Handelstag der Woche mit einem Minus. Auch anschließend verweilte er in der Verlustzone, ehe er die Sitzung 0,72 Prozent schwächer bei 15.531,75 Punkten beendete.
Das am Vormittag veröffentlichte ifo-Geschäftsklima belastete den DAX nicht nachhaltig. Deutschlands wichtigstes Konjunkturbarometer war gegenüber dem Vormonat um 0,8 Punkte auf 98,8 Zähler gefallen und damit etwas stärker als von Analysten erwartet. Es war zudem der dritte Rückgang in Folge, was Experten für gewöhnlich als konjunkturellen Wendepunkt deuten.
Die Situation beim in Schieflage geratenen chinesischen Immobilienkonzern Evergrande blieb derweil spannend. Jennifer James, Portfolio-Managerin bei Janus Henderson Investors, hielt es für unwahrscheinlich, dass Evergrande allein eine Finanzkrise auslösen wird. Dass die chinesische Regierung die Banken darüber informiert habe, dass das Unternehmen in dieser Woche keine Zinszahlungen vornehmen werde, sei ein Zeichen dafür, dass die Regierung Maßnahmen ergreife, um die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft einzudämmen.
Auch Europas Währungshüter hielten die Auswirkungen der Krise von Evergrande für Europa derzeit für begrenzt. "Im Moment sehen wir das auf China konzentriert", sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit dem US-TV-Sender CNBC. "Für Europa kann ich sagen, dass es nur begrenzt direkt betroffen ist."
WALL STREET
Die US-Börsen beendeten den Freitagshandel kaum verändert.
Der US-Leitindex Dow Jones schloss bei 34.798,00 Punkten um nur 0,1 Prozent höher, nachdem er zum Start bei 34.762,31 Punkten marginale 0,01 Prozent im Minus gelegen hatte. Der NASDAQ Composite ging bei 15.047,70 Einheiten um 0,03 Prozent tiefer ins Wochenende. Er hatte den den Handel 0,60 Prozent leichter bei 14.961,61 Zählern eröffnet und sich im Verlauf an die Nulllinie herangepirscht.
Börsianer begründeten die Zurückhaltung unter anderen mit einer Mahnung der chinesischen Zentralbank, die sich abermals kritisch zu Kryptowährungen äußerte. Alle Transaktionen seien illegal, stellte die People's Bank of China fest.
Für zusätzliche Belastung sorgte weiter die Unsicherheit um Evergrande, hieß es. Der chinesische Immobilienkonzern hat nach wie vor mit Zahlungsproblemen zu kämpfen. Die zuletzt etwas abgeebbte Unsicherheit über die Zukunft des hoch verschuldeten chinesischen Immobilienriesen lebte wieder auf, nachdem das Unternehmen eine Frist für eine fällige Zinszahlung an US-Dollar-Anleihegläubiger am Donnerstag verstreichen ließ.
Am Vortag hatte die Wall Street auch davon profitiert, dass vielen Experten zufolge von der Krise um Evergrande keine systemischen Risiken ausgehen dürften. Seema Shah, Chefstrategin bei Principal Global Investors, sah neben Evergrande aber noch tiefer liegende Ursachen für die Marktschwäche: "Der Markt ist im Moment sehr anfällig für jede Art von Schock, weil sich das Wachstum verlangsamt und die Bewertungen überzogen erscheinen."
Die Börsen waren in dieser Woche von der Befürchtung erschüttert worden, dass der mögliche Zusammenbruch von Evergrande auf die globalen Märkte übergreifen und die sich ohnehin schon eintrübenden Aussichten für das globale Wachstum noch verstärken könnte. "Es handelt sich um eines der größten Unternehmen in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, und wenn etwas das chinesische Wachstum bremst, wird es auch das globale Wachstum bremsen", sagte Shah.
Überraschend starke Daten zu den Neubauverkäufen im August setzten in dieser Gemengelage keine Akzente.
ASIEN
An den asiatischen Märkten waren vor dem Wochenende unterschiedliche Tendenzen zu beobachten.
Der japanische Leitindex Nikkei konnte letztlich 2,06 Prozent auf 30.248,81 Punkte hinzugewinnen.
Auf dem chinesischen Festland verbuchte der Shanghai Composite derweil ein Minus von 0,8 Prozent auf 3.613,07 Stellen. Der Hang Seng zeigte sich mit einem Abschlag von 1,3 Prozent auf 24.192,16 Zähler.
Überwiegend mit Abgaben zeigten sich die Börsen in Asien am letzten Handelstag der Woche. Übergeordnet schwelt weiter die Krise um den wankenden Immobilien-Konzern China Evergrande, die allerdings von den Märkten in den Hintergrund gedrängt wurde. Ein Zahlungsausfall des Konzerns stellt nach Ansicht von Goldman Sachs kein systemisches Risiko für die chinesischen Märkte dar. Nicht nur die Hebelwirkung auf dem Immobilienmarkt sei gering, sondern die starke Kontrolle der chinesischen Regierung über das Bankensystem mache einen marktbedingten Zusammenbruch weniger wahrscheinlich. Die Börse in Hongkong zeigte sich nach anfänglichen Gewinnen leichter. Zwar gebe es weiter Ansteckungsgefahren durch Evergrande, aber die jüngste Liquiditätsspritze Chinas und die Vorbereitungen der lokalen Regierungen auf einen möglichen Kollaps des Konzerns scheinen auf die Absicht der Behörden hinzudeuten, die wirtschaftlichen Risiken zu mindern, hieß es von IG.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Dow Jones | 43 297,03 | 0,91% | |
NASDAQ Comp. | 20 031,13 | 1,35% | |
NIKKEI 225 | 39 568,06 | 1,12% | |
Hang Seng | 20 098,29 | 1,08% | |
ATX | 3 607,43 | 0,50% | |
Shanghai Composite | 3 393,35 | -0,01% |