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Geändert am: 23.03.2018 11:30:59

Asiatische Börsen brechen ein

Ausverkaufsstimmung an den Aktienmärkten in Ostasien: Nach der Verhängung von Strafzöllen der USA gegen Importe aus China und einer ersten Gegenreaktion aus China verzeichnen die Aktienindizes fast durchweg massive Verluste. In Tokio brach der Nikkei 225-Index bis zum Handelsschluss um 5,1 Prozent auf 20.617,86 Punkte ein. An den Börsen in Hongkong und Shanghai knicken die Indizes um rund 3 Prozent ein. Der Shanghai Composite verlor rund 3,4 Prozent und ging bei 3,152.76 Zählern aus dem Handel. Für den Hang Seng ging es schlussendlich 2,45 Prozent auf 30,309.29 Punkte abwärts.

Die Aktienmärkte der Region schlossen sich damit den bereits sehr negativen Vorgaben aus den USA an, wo der Dow-Jones-Index um knapp 3 Prozent abgestürzt war.

"Strafzölle bedeuten einen Handelskrieg und wegen dieser Nachricht suchen die Anleger weltweit jetzt den Ausstieg", kommentiert Marktexperte Chris Rupkey von der japanischen Bank MUFG. Ein Handelskrieg dürfte das weltweite Wirtschaftswachstum empfindlich treffen, so die Befürchtung an den Märkten.

Zusätzlich befeuert wird diese Sorge, dass US-Präsident Donald Trump einen neuen Sicherheitsberater ernannt hat, der als Hardliner gilt, beispielsweise was das Vorgehen gegenüber Ländern wie Nordkorea und Iran betrifft. Dazu kommt, dass die US-Notenbank gerade erst die Leitzinsen erhöht hat, und dies im laufenden Jahr möglicherweise noch dreimal wiederholen wird. Höhere Zinsen dürften das Wirtschaftswachstum ebenfalls bremsen.

Yen auf höchstem Stand seit Trump-Wahl

Gesucht sind in diesem Umfeld sichere Häfen, allen voran der Yen. Der Dollar fällt weiter auf 104,86 Yen, nachdem er im Hoch am Vortag noch mit rund 106,00 Yen umgegangen war. Damit ist der Yen so teuer wie zuletzt im November 2016, als Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt wurde. Der starke Yen sorgt zusätzlich für Druck auf die Aktienkurse in Tokio. Auch der Schweizer Franken zieht weiter an. An den Anleihemärkten steigen die Kurse ebenfalls und das Gold verteuert sich weiter. Die Feinunze kostet 1.338 Dollar, das ist der höchste Stand seit Mitte Februar. Der Goldpreisanstieg wird aber etwas gebremst von der Aussicht auf steigende Zinsen in den USA.

Auf die US-Strafzölle auf Waren aus China im Wert von 60 Milliarden Dollar hat China bereits reagiert und seinerseits Strafzölle auf eine Liste von Waren im Wert von 3 Milliarden Dollar eingeführt. Genannt werden unter anderem Schweinefleisch, Früchte und Wein. Der Yuan wurde derweil im Rahmen der täglichen Fixierung durch die chinesische Notenbank leicht abgewertet, nachdem der Dollar im Vergleich zum frei handelbaren, sogenannten Offshore-Yuan am Vortag um ein halbes Prozent aufgewertet hatte.

"Vergeltungsmaßnahmen werden potenziell für noch mehr Unsicherheit über globales Wachstum und Handel sorgen und dürften die Risikobereitschaft beeinträchtigen", kommentiert die in Singapur ansässige Bank OCBC die Entwicklung.

"Es sieht so aus, als ob wir es mit Handelskriegen zu tun bekommen", sagt Anlageexperte Stuart Ive von OM Financial und weiter: "Und dabei hilft es nicht gerade, dass die Drehtür im Weißen Haus weiter rotiert". Zwar habe die EU überraschenderweise zunächst eine Ausnahmeregelung von den US-Strafzöllen auf Stahl- und Aluminium erreicht, damit sei der Fokus aber umso mehr nun auf China gerichtet und China habe bereits massiven Widerstand angekündigt.

Tencent leiden unter Naspers-Verkauf

Bei den Einzelwerten sorgen Tencent in Hongkong für eine zusätzlich Belastung, denn der Kurs des Indexschwergewichts setzt seine Talfahrt beschleunigt fort und verliert 3,8 Prozent. Tencent hatte am Mittwoch insgesamt durchwachsen ausgefallene Geschäftszahlen vorgelegt und gewinndrückende Investitionen angekündigt. Zusätzlich belastet, dass der südafrikanische Großaktionär Naspers 2 Prozent an Tencent verkaufen will.

Der Kurs des in Hongkong notierten chinesischen Schweinefleischproduzenten WH Group verliert über 7 Prozent. WH ist auch Eigentümer des US-Unternehmens Smithfield Foods, das wiederum von den chinesischen Strafzöllen in Mitleidenschaft gezogen werden dürfte.

Stahlpreise fallen - Ölpreise steigen

Stark unter Druck stehen die Stahl- und Eisenerzpreise am Terminmarkt in China. Sie verlieren bis zu 5 Prozent. Die Aktien der beiden australischen Rohstoffschwergewichte Rio Tinto und BHP Billiton verloren 4,4 bzw. 3,2 Prozent. Für den Kurs des Eisenerzschürfers Fortescue ging es um 2,9 Prozent nach unten. Gegen den Trend stieg der Kurs des Goldminenbetreibers Newcrest um knapp 1 Prozent.

Am Ölmarkt steigen die Preise weiter. Brentöl kostet 69,50 Dollar und befindet sich damit im Bereich des Jahreshochs. Für steigende Preise sorgt hier die Politik, denn US-Präsident Donald Trump holt einen weiteren außenpolitischen Hardliner ins Weiße Haus mit John Bolton als Nachfolger des Nationalen Sicherheitsberaters H.R. McMaster. Bolton ist ein scharfer Kritiker des Atomabkommens mit dem Iran, mit dessen Aufkündigung Trump gedroht hat, wenn es nicht bis zum 12. Mai "ausgebessert" werde.

Redaktion finanzen.ch /Dow Jones Newswires


Bildquelle: Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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