Geändert am: 18.07.2019 22:06:28

ATX und DAX schließen schwächer -- Wall Street letztendlich verhalten -- Börsen in Fernost geben bis Handelsende ab

AUSTRIA

Am heimischen Aktienmarkt ging es auch am Donnerstag bergab.

Der ATX präsentierte sich schwächer und beendete den Tag mit einem Verlust von 0,77 Prozent bei 2.953,90 Zählern.

Erneut belastend wirkte eine negative internationale Börsenstimmung. International stiegen nach enttäuschenden Exportzahlen aus Japan die Sorgen vor einem globalen wirtschaftlichen Dämpfer.

In den Mittelpunkt rückte die anrollende Bilanzsaison. Auf der Stimmung lasteten auch enttäuschende Berichte von IBM und Netflix.

Zum heimischen Markt lag noch eine sehr dünne Meldungslage vor. Erneut unter Verkaufsdruck stand die Semperit-Aktie mit einem satten Kursabschlag.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt setzte seine Verlustserie auch am Donnerstag fort.

Der DAX hatte bereits deutlich tiefer eröffnet und ging am Ende mit einem Verlust von 0,92 Prozent bei 12.227,85 Punkten in den Feierabend.

Triste Exportdaten aus Japan und Quartalszahlen von SAP hatten am Donnerstag die Stimmung der Anleger getrübt.

"Die Märkte kippen wieder in Richtung schwächeres Wirtschaftswachstum", schrieb Analyst Michael McCarthy vom Broker CMC Markets. Er verwies auf Japan, wo die Exporte im Juni zum siebten Mal in Folge zurückgingen.

"Nun ist die Sorge vor einem nachlassenden Wirtschaftswachstum wieder präsent", meinte daneben Marktbeobachter Christian Henke vom Broker IG. "Die Anleger halten sich weiterhin mit Engagements zurück. Die Sommerflaute ist deutlich zu spüren."

Auch auf wirtschaftspolitischer Ebene hatte sich in den bestehenden Konflikten bislang wenig getan. Weder zeichnete sich Entspannung im Streit um das Atomabkommen zwischen den USA und dem Iran ab noch ist klar, wie es beim Handelsstreit zwischen den USA und China weitergeht.

Bei Europas größtem Softwareanbieter SAP schmälerten höhere Ausgaben für ein laufendes Abfindungsprogramm und die aktienbasierte Vergütung den Gewinn im zweiten Quartal.

WALL STREET

Konjunktursorgen und der ungelöste Handelskonflikt ließen am Donnerstag erneut Vorsicht an der Wall Street walten.

Der Dow Jones eröffnete etwas tiefer und lag auch im weiteren Handelsverlauf zunächst in der Verlustzone, bevor er im späten Handel an die Nulllinie kletterte. Schlussendlich ging er quasi unbewegt bei 27.222,97 Punkten aus dem Handel. Auch der NASDAQ Composite gab im frühen Handel ab, nachdem er schon im Minus gestartet war. Im Verlauf legte er jedoch zu und schloss mit einem Plus von 0,27 Prozent bei 8.207,24 Einheiten.

Die Verhandlungen über eine Beilegung des Handelsstreits zwischen China und den USA seien erneut ins Stocken geraten, berichtete das Wall Street Journal. Aktuell hätten sich die Gespräche an der Frage aufgehängt, wie die US-Regierung auf die chinesischen Forderungen nach einer Lockerung der Sanktionen gegen den Telekomausrüster Huawei reagieren solle, berichtete die Zeitung unter Berufung auf informierte Personen. Dass die zähen Handelsgespräche der US-Wirtschaft Sorgen bereiten, war schon aus dem am Mittwoch veröffentlichten Wirtschaftsbericht "Beige Book" der US-Notenbank hervorgegangen.

Hinzu kamen enttäuschende Geschäftszahlen. Die Berichtssaison starte so zäh, wie viele Börsianer befürchtet hätten, erklärte Marktanalyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda. Zwar seien die Erwartungen an die Unternehmen gering, trotzdem könne die Berichtssaison ein harter Ritt werden, glaubt der Experte. Seit Handelsschluss am Mittwoch legten gleich mehrere Unternehmen ihre Geschäftszahlen vor, die grösstenteils einen negativen Tenor hatten.

ASIEN

An den asiatischen Aktienmärkten in Fernost dominierten am Donnerstag die Bären.

In Japan verlor der Leitindex Nikkei bis zum Börsenschluss deutliche 1,97 Prozent auf 21.046,24 Punkte.

Auf dem chinesischen Festland büßte der Shanghai Composite 0,78 Prozent auf 2.901,18 Einheiten ein. Der Hang Seng gab 0,46 Prozent auf 28.461,66 Zähler ab.

Belastet wurde die Stimmung von den eher zäh verlaufenden Handelsgesprächen zwischen den USA und China sowie von schwachen Konjunkturdaten. In Südkorea und Indonesien haben die Zentralbanken wegen der trüben Konjunkturaussichten ihre Leitzinsen gesenkt. Von der Wall Street kamen wie schon am Vortag verhaltene Vorgaben. Die wichtigsten US-Indizes hatten mit einem leichten Minus geschlossen.

Die Bemühungen um die Handelsgespräche zwischen Washington und Peking wieder zum Laufen zu bringen, gestalten sich schwieriger als von vielen erwartet wurde. Knackpunkt soll nach einem Bericht des Wall Street Journals der von US-Präsident Donald Trump auf eine schwarze Liste gesetzte chinesische Technologiekonzern Huawei sein. Die von der US-Regierung dem Konzern auferlegten Lieferrestriktionen hatten die Handelsgespräche zwischen Peking und Washington bereits zuvor erheblich belastet. Zuletzt hatte Trump zwar US-Unternehmen wieder erlaubt, Huawei zu beliefern, sofern die Produkte nicht die nationale Sicherheit der USA gefährdeten. Peking warte jedoch darauf, dass den Worten auch Taten folgten, hieß es.

Konjunkturdaten aus Japan untermauerten die Konjunktursorgen. Denn sie zeigten, dass die Exporte im Juni mit einem Rückgang um 6,7 Prozent zum siebten Mal in Folge gesunken waren, wobei insbesondere die Lieferung von Produkten zur Chipherstellung nach China rückläufig war. Ökonomen hatten mit einem Minus von 5,4 Prozent gerechnet.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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Hang Seng 20 066,19 1,86%
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