Geändert am: 17.03.2020 21:08:28

Wall Street kann sich am Dienstag stabilisieren -- ATX knickt erneut ein -- DAX schließt im Plus -- Asiens Börsen letztlich uneinheitlich

AUSTRIA

In Wien setzte am Dienstag nur kurzzeitig eine Erholung ein.

Der Leitindex ATX bewegte sich am Dienstag im frühen Handel deutlich auf grünem Terrain, gab seine Gewinne aber wieder ab und verlor schließlich 1,28 Prozent auf 1.768,57 Einheiten.

Nach dem jüngsten Kursrutsch an der Wiener Börse war am Dienstag ein Erholungsversuch bereits in der ersten Handelsstunde wieder gescheitert.

Am Vortag hatte er vor dem Hintergrund der anhaltenden Coronakrise knapp zehneinhalb Prozent eingebüßt. Am Dienstag setzte der ATX im Eröffnungshandel zunächst zur Gegenbewegung an und stieg in der Spitze um 4,58 Prozent. Die Kursgewinne waren jedoch nicht von langer Dauer, schon nach rund 40 Minuten rutschte der österreichische Leitindex wieder ins Minus.

"Das große Problem ist, dass weder Tiefe noch zeitliche Erstreckung der Rezession, deren Beginn wir gerade erleben, absehbar ist", kommentierte Martin Lück, Kapitalmarktstratege für den deutschsprachigen Raum und Osteuropa bei BlackRock. "Man muss kein Schwarzmaler sein, um mit Blick auf die gesamtwirtschaftlichen Folgen auf einiges gefasst zu sein".

Auf Unternehmensseite meldete die Vienna Insurance Group (VIG), ihr Ergebnisziel 2019 etwas übertroffen zu haben. Außerdem meldete Mayr-Melnhof für das Geschäftsjahr 2019 einen Gewinnanstieg.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Dienstag schwankungsanfällig.

Der DAX startete mit einem Zuwachs, kam in einem volatilen Handel aber etwas zurück. Schlussendlich ging er mit einem Plus von 2,25 Prozent bei 8.939,10 Punkten aus dem Handel.

Der DAX, der in den ersten Handelsminuten um fast fünf Prozent gestiegen war, gab diese Gewinne schnell wieder ab. Schon in den vergangenen Wochen waren Erholungsversuche zumeist rasch in sich zusammengefallen. Letztlich konnte er jedoch Gewinne verbuchen.

Am Montag hatte der Leitindex wegen des neuartigen Coronavirus weitere gut fünf Prozent verloren und war zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit September 2013 eingebrochen.

Analyst Stephen Innes vom Broker Axicorp sprach mit Blick auf die Folgen des neuartigen Coronavirus von einer "weltweiten ökonomischen Krise, in der so ziemlich jede Industrie ohne staatliche Unterstützung extrem unter Druck steht". Stellvertretend hierfür nannte er die Fluggesellschaften weltweit. Deren Aktien waren zuletzt besonders stark eingebrochen.

WALL STREET

Der US-Aktienmarkt schaffte es am Dienstag ins Plus.

Der Dow Jones startete noch 1,48 Prozent höher bei 20.487,05 Punkten. Nach einem zwischenzeitlichen Rücksetzer, wobei er erstmals seit mehr als drei Jahren wieder unter die Marke von 20'000 Zählern rutschte, stand er am Ende 5,19 Prozent bei 21.237,01 Punkten im Plus. Auch der Techwerte-Index Nasdaq-Composite konnte zum Start 2,42 Prozent auf 7.072,00 Einheiten hinzugewinnen, zeigte sich dann verunsichert, schloss aber am Ende 6,23 Prozent fester bei 7.334.78 Zähler.

Nach dem Ausverkauf vom Vortag haben die US-Aktienmärkte am Dienstag zu einer zaghaften Erholung angesetzt. Eine Handelsaussetzung wie in den Anfangsminuten am Vortag, als der Dow letztlich die schlimmsten Verluste seit dem "schwarzen Montag" im Jahr 1987 erlitten hatte, blieb am Dienstag aus.

Laut Analyst Pierre Veyret vom Broker Activtrades ist es ein gutes Zeichen, dass sich die Kurse an den Aktienbörsen nach dem ausgeprägten Kursverfall stabilisieren. Damit der Versuch einer Erholung beständig werden kann, müssten seiner Einschätzung nach aber weitere Hebel bedient werden. "Die Anleger begrüssen die globale Reaktionen der Zentralbanken, erwarten jetzt aber mehr auf der fiskalischen Seite", erklärte der Experte.

ASIEN

Am Dienstag fanden Asiens Börsen keine gemeinsame Richtung.

In Japan konnte der Nikkei zum Handelsende marginale 0,06 Prozent auf 17.011,53 Zähler zulegen.

Auf dem chinesischen Festland ging es für den Shanghai Composite dagegen 0,34 Prozent abwärts auf 2.779,64 Zähler. Der Hang Seng verzeichnete letztlich einen Zuwachs von 0,87 Prozent auf 23.263,73 Indexeinheiten.

Uneinheitlich haben sich am Dienstag die asiatischen Börsen gezeigt, auch wenn der Abgabedruck etwas geringer war als noch zu Wochenbeginn. Leicht belastend wirkte der Ausverkauf an der Wall Street am Vortag, der panikartige Züge gezeigt hatte. Die Volatilität blieb zudem hoch. Denn die nahezu ungebremste Ausbreitung des Coronavirus, vor allem in Europa, versuchen die Regierungen mit drastischen Maßnahmen einzudämmen, die das öffentliche Leben weitgehend lahm legen. Damit steigen auch die negativen Auswirkungen auf die Konjunktur.

"Bisher sind die Märkte nicht davon überzeugt, dass solche Maßnahmen ausreichen werden, um einen starken Anstieg der Insolvenzen und der Arbeitslosigkeit zu verhindern", so Mark Haefele, Chief Investment Officer von UBS Global Wealth Management. "Um die Märkte zu beruhigen, wenn keine besseren Nachrichten über die Verbreitung des Virus vorliegen, müssen sich die Regierungen möglicherweise stärker engagieren, um Unternehmen und Einzelpersonen zu unterstützen, die durch den Virusausbruch mit Problemen konfrontiert sind."

Auch die überraschende massive Zinssenkung der US-Notenbank am Wochenende hat nicht zur Beruhigung der Märkte beigetragen. Im Gegenteil: Die Investoren fürchten derzeit noch wesentlich negativere Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die globale Konjunktur. Vor allem in den USA dürfte die Ausbreitung des Virus erst an ihrem Beginn stehen, so ein Teilnehmer. Hier seien die Auswirkungen noch nicht absehbar.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa - AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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