Shanghai Composite
Geändert am: 17.02.2023 22:30:08
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ATX schließt mit Verlusten -- DAX geht im Minus ins Wochenende -- Zinssorgen zügeln US-Börsianer -- Asiens Börsen zum Handelsende tiefer
AUSTRIA
Der Wiener Aktienmarkt zeigte sich am Freitag leichter.
Der ATX sackte kurz nach Handelsbeginn ab und grenzte seine Verluste im Handelsverlauf etwas ein. Er beendete die Handelswoche 0,14 Prozent im Minus bei 3.495,97 Einheiten.
Damit steuerte der Wiener Markt wohl das Ende seiner dreitägige Gewinnserie an, wachsende Zinssorgen rückten zuletzt wieder verstärkt in den Fokus der Investoren und trübten die Stimmung. Von Sitzungsbeginn an lasteten schwache Vorgaben aus den USA auf der Anlegerlaune in Europa.
Auch in Europa standen Preisdaten mit Blick auf die EZB-Zinspolitik im Fokus. So fielen die deutschen Herstellerpreise im Jänner bereits den vierten Monat in Folge, allerdings nicht so stark wie angenommen. "Die Hoffnungsrally bekommt Risse - steigende Erzeugerpreise treiben das Inflationsgespenst und damit auch die Sorge für einer Fortsetzung der aggressiven restriktiven Geldpolitik seitens FED und EZB", schrieb Analyst Salah Bouhmidi vom Handelshaus IG.
Blick auf die heimischen Einzelwerte: In Wien hat die STRABAG Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vorgelegt. Der Konzern hat seine Bauleistung im abgelaufenen Jahr kräftig um 10 Prozent auf ein neues Rekordniveau von 17,7 Mrd. Euro gesteigert. Bei Rosenbauer gab es nach der Ergebnisvorlage für 2022 ein Minus von 1,5 Prozent zu sehen. Der Feuerwehrausrüster ist im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 wegen Materialengpässen und teils deutlich höheren Lieferantenpreisen operativ in die Verlustzone gerutscht. Der Airline-Caterer DO&CO hat nach der coronabedingten Flaute in allen Geschäftsbereichen von einer erhöhten Nachfrage profitiert und den Umsatz in den ersten drei Quartalen 2022/2023 mehr als verdoppelt.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Freitag in Rot.
Der DAX eröffnete mit einem deutlichen Verlust und konnte diesen im Tagesverlauf etwas eingrenzen. Er ging 0,33 Prozent tiefer bei 15.482,00 Punkten ins Wochenende.
Zum Ende einer bisher recht positiven Woche musste der DAX am Freitag einige Gewinne wieder abgeben, Zinssorgen belasteten den Markt. An der Wall Street war es bereits im späten Donnerstagshandel deutlich abwärts gegangen, was am Morgen auch in Asien schon für Verluste sorgte. Zinssorgen trieben die Anleger wieder um, nachdem die US-Erzeugerpreise im Januar weniger deutlich gesunken sind als erhofft. Gleichzeitig sanken die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend. Vom Arbeitsmarkt kam damit also auch kein Signal an die US-Notenbank, ihren Zinserhöhungskurs zur Inflationsbekämpfung ändern zu müssen.Vor diesem Hintergrund behielten die Anleger am deutschen Aktienmarkt aktuelle Preisdaten wie die deutschen Erzeugerpreise für den Januar im Auge, zumal die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsen ebenfalls weiter anheben will. Zuletzt warnte EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel vor einer Unterschätzung der Inflation durch die Märkte.
In Deutschland schwächte sich der Preisauftrieb auf Herstellerebene im Januar zum vierten Mal in Folge ab, allerdings von einem hohen Niveau aus - gegenüber dem Vorjahr steht immer noch ein Anstieg um fast 18 Prozent zu Buche. Am Nachmittag stehen noch Import- und Exportpreise aus den USA auf der Agenda.
WALL STREET
Zinsängste bremsten vor dem Wochenende vor allem Technologieaktien aus.
Der Dow Jones startete zwar leicht im Minus, dreht danach allerdings ins Plus und schloss 0,39 Prozent höher bei 33.826,69 Punkten. Der NASDAQ Composite zeigte sich hingegen etwas schwächer und verlor 0,58 Prozent auf 11.787,27 Zähler.
Das Thema Zinserhöhung hat Anleger an der Wall Street auch am Freitag nicht losgelassen. Allerdings erholten sich die Indizes im späten Geschäft von den Tagestiefs, weil es auch Signale der Entspannung in Sachen Zinsspekulation gab. Denn die Importpreise sanken einen Tick stärker als erwartet. Die US-Importpreise sind seit Juni 2022 rückläufig und lieferten somit ein gewisses Signal der Entspannung.
Das lange Feiertagswochenende in den USA lieferte aber für viele Anleger einen Grund für Kaufzurückhaltung. Am Montag ruht der Handel an der Wall Street wegen des Präsidentengedenktags "Washington's Birthday".
Am Vortag hatten die Kurse kräftig nachgegeben, nachdem überraschend deutlich gestiegene Erzeugerpreise und falkenhafte Äußerungen von US-Notenbankern Erwartungen befeuert hatten, dass die Federal Reserve die Zinsen stärker als bislang angenommen erhöhen wird. An den Finanzmärkten wird die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschritts um 50 statt 25 Basispunkten im März mit 21 Prozent eingepreist, vor einer Woche waren es nur 9 Prozent gewesen. Auch die Volkswirte von Goldman Sachs erhöhten ihre Zinsprognosen. Sie rechnen nun mit einer Anhebung um je 25 Basispunkte im März, Mai und Juni.
ASIEN
In Fernost hatten am Freitag die Bären das Sagen.
In Tokio fiel der japanische Leitindex Nikkei bis zum Handelsende um 0,66 Prozent auf 27.513,13 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland schloss der Shanghai Composite um 0,77 Prozent tiefer bei 3.224,02 Zählern. In Hongkong verabschiedete sich der Hang Seng mit einem Verlust von 1,28 Prozent auf 20.719,81 Einheiten ins Wochenende.
Die in den USA erneut befeuerten Sorgen vor weiteren bislang nicht erwarteten Zinserhöhungen oder einem länger erhöht bleibenden Zinsniveau dominierten am Freitag auch das Geschehen an den Börsen in Asien. Eine weniger stark als gedacht gesunkene Inflation der US-Erzeugerpreise gepaart mit erneut robusten Arbeitsmarktdaten hatten an der Wall Street am Donnerstag für deutliche Verluste gesorgt.
Dazu kamen falkenhafte Aussagen aus Kreisen der US-Notenbank. So schloss James Bullard von der Fed-Filiale St. Louis nicht aus, dass der nächste Zinsschritt auch um 50 statt um 25 Basispunkte nach oben führen könnte.
Thema an den chinesischen Börsen waren auch die US-chinesischen Beziehungen. Nach dem Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons über den USA ging US-Präsident Biden nun auf China zu, zumal weitere drei inzwischen abgeschossene Ballons offenbar nicht aus China kamen. Am Donnerstag hatte das chinesische Handelsministerium Lockheed Martin und eine Tochter von Raytheon Technologies wegen deren Waffenlieferungen an Taiwan auf eine schwarze Liste gesetzt.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 146,17 | 0,74% | |
TecDAX | 3 329,06 | 0,34% | |
Dow Jones | 43 870,35 | 1,06% | |
NASDAQ Comp. | 18 972,42 | 0,03% | |
NASDAQ 100 | 20 740,78 | 0,36% | |
NIKKEI 225 | 38 026,17 | -0,85% | |
Hang Seng | 19 601,11 | -0,53% | |
ATX | 3 524,86 | 0,64% | |
Shanghai Composite | 3 370,40 | 0,07% |