Geändert am: 16.08.2023 22:26:04

Nach Fed-Protokoll: Wall Street schwächelt zum Handelsschluss -- ATX beendet Handel fester -- DAX schließt moderat im Plus -- Asiens Börsen schlussendlich in Rot

AUSTRIA

Die Anleger an der Wiener Börse griffen am Mittwoch zu.

Nach einem knapp behaupteten Start konnte der ATX anschließend zulegen. Er verabschiedete sich 0,52 Prozent höher bei 3.140,75 Punkten in den Feierabend.

In den USA ist die Zahl der Baugenehmigungen im Juli gegenüber dem Vormonat nur leichte 0,1 Prozent und damit weniger als erwartet gestiegen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Baubeginne um kräftige 3,9 Prozent zu und somit mehr als prognostiziert. Die Industrieproduktion in der Eurozone hat im Juni gegenüber vor einem Jahr um 1,2 Prozent abgenommen und gegenüber dem Vormonat Mai um 0,5 Prozent zugelegt. Prognosen hatte zuvor mit einem Rückgang um vier Prozent im Jahresvergleich gerechnet. Wie bereits in der Früh bekannt wurde, hat die Inflationsdynamik in Großbritannien abgenommen. Im Juli betrug die Teuerungsrate in dem Land noch 6,8 Prozent. Analysten hatten im Schnitt mit einer etwas stärkeren Abschwächung auf 6,7 Prozent gerechnet.

Mit Blick auf die Einzelwerte standen in Wien FACC, VIG und Frequentis mit Halbjahreszahlen im Fokus.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt präsentierte sich zur Wochenmitte mit leichten Zuschlägen.

So startete der DAX noch etwas leichter, im weiteren Verlauf konnte er dann aber minimal ins Plus drehen. Letztlich verließ er das Handelsgeschehen 0,14 Prozent stärker bei 15.789,45 Zählern.

Nach dem Kursrutsch am Vortag ist der Handel am deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte in ruhigen Bahnen verlaufen. Präsent blieben indes die jüngsten Belastungsfaktoren für die Börse wie die konjunkturelle Schwäche Chinas und die Sorgen der Investoren über weiter steigende Zinsen in den USA angesichts recht starker Konjunkturdaten in dem Land.

Die restriktive Zinspolitik habe viele direkte und indirekte Auswirkungen auf die Realwirtschaft, die Preisdynamik und die Finanzmärkte, schrieb Marktexperte Andreas Lipkow. So sinke die Liquidität, was derzeit zu einigen Verwerfungen in der Immobilienbranche führe. Der Fokus richtete sich auf das Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed, das am Abend veröffentlicht wird. "Anlegerinnen und Anleger erhoffen sich daraus weitere Hinweise auf eine Zinspause bei der nächsten Sitzung im September", kommentierte Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.

WALL STREET

Die Wall Street notierte zur Wochenmitte mit negativen Tendenzen.

Der Dow Jones Index notierte zur Startglocke nur minimal schwächer und fiel anschließend weiter zurück. Letztlich ging es 0,52 Prozent auf 34.765,64 Punkte abwärts. Der NASDAQ Composite ging derweil leichter in die Sitzung und blieb auch im weiteren Verlauf auf rotem Terrain. Sein Schlussstand: 13.474,63 Zähler (-1,15 Prozent).

Ein anfänglicher Stabilisierungsversuch nach den Vortagsverlusten hat am Mittwoch an den US-Börsen nicht lange angehalten. Wegen der Erkenntnis aus dem Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed, dass die Tür für weitere Zinserhöhungen offen bleibt, konnte die jüngste Abwärtsbewegung nicht gestoppt werden. Ein restriktives Fazit war nicht das, was Anleger hören wollten. "Die meisten Teilnehmer sahen weiterhin erhebliche Aufwärtsrisiken für die Inflation, die eine weitere Straffung der Geldpolitik erforderlich machen könnten", heißt es in dem Protokoll. Einen klaren Hinweis auf das weitere Vorgehen gab es aber nicht. Die ING Bank folgerte in einem Kommentar, das Komitee der Fed sei gespalten. Die Niederländer glauben aber nicht an eine weitere Zinserhöhung, sondern rechnen im September mit einer Pause.

Im Hintergrund schwelten auch weiter Sorgen um China wegen der dort dürftigen Wirtschaftserholung und einer sich zuspitzenden Lage im Immobiliensektor. Dazu trug die US-Ratingagentur Fitch mit der Ankündigung, ihre Bewertung für die Kreditwürdigkeit chinesischer Staatsanleihen eventuell überdenken zu wollen, bei.

ASIEN

Die Börsen in Fernost gaben am Mittwoch nach.

In Tokio schloss der japanische Leitindex Nikkei mit einem Verlust von 1,46 Prozent auf 31.766,82 Zähler.

Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite bis Handelsende 0,82 Prozent auf 3.150,13 Einheiten. In Hongkong sank der Hang Seng letztlich um 1,36 Prozent auf 18.329,30 Punkte.

Im Sog schwacher US-Vorgaben ist es am Mittwoch an den Börsen in Ostasien nach unten gegangen. Neben weiter schwachen Konjunktursignalen aus China drückten nun auch neue Sorgen um den US-Bankensektor auf die Stimmung. Die Ratingagentur Fitch hat eine mögliche Abstufung der Bonität der US-Banken uns Spiel gebracht angesichts weiter gesehener Probleme insbesondere bei US-Regionalbanken.

Hinzu kam die wieder zunehmende Furcht vor weiter steigenden Zinsen, die zuletzt bereits für deutlich anziehende Renditen an den Anleihemärkten sorgte. Dazu passend sprachen Händler von eher falkenhaften Aussagen der neuseeländischen Notenbank. Sie ließ die Leitzinsen am Mittwoch zwar unverändert, deutete aber zugleich ein länger erhöht bleibendes Zinsniveau an.

Derweil wurden Sorgen um den ohnehin schon stark problembehafteten chinesischen Immobiliensektor davon geschürt, dass die Immobilienpreise zuletzt leicht gesunken sind.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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DAX 22 986,82 1,86%
TecDAX 3 773,35 1,89%
Dow Jones 41 488,19 1,65%
NASDAQ Comp. 17 754,09 2,61%
NASDAQ 100 19 704,64 2,49%
NIKKEI 225 37 053,10 0,72%
Hang Seng 23 959,98 2,12%
ATX 4 297,92 2,59%
Shanghai Composite 3 358,73 -0,39%