NASDAQ Comp.
Geändert am: 14.09.2022 22:13:54
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US-Inflationsdaten wirken nach: ATX und DAX letztlich schwächer -- Wall Street schließt höher -- Asiens Börsen schlussendlich in Rot
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt gab im Mittwochshandel ab.
So eröffnete der ATX minimal tiefer und notierte auch anschließend deutlich in der Verlustzone. Er ging mit einem Verlust von 0,97 Prozent bei 2.966,91 Zählern in den Feierabend.
Damit setzte sich der Trend des Vortages fort. Am Dienstag hatte eine höher als erwartete US-Inflationsrate für August an den weltweiten Aktienmärkten für merkliche Verluste gesorgt.
In der Eurozone war die Industrieproduktion im Juli gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,4 Prozent gesunken. Ökonomen hatten im Vorfeld mit keiner Veränderung gerechnet.
Im August waren die US-Verbraucherpreise zum Vorjahresmonat um 8,3 Prozent gestiegen - ein leichter Rückgang gegenüber der Juli-Rate, aber mehr als von den Marktteilnehmern erwartet. Zudem ist die Kerninflation weiter gestiegen. Die Daten haben die Erwartungen auf eine deutliche Zinsanhebung durch die US-Notenbank Fed genährt. Viele Anleger würden nun für kommende Woche sogar mit einem Zinsschritt von einem vollen Prozent rechnen, schrieb Ricardo Evangelista, Analyst bei ActiveTrades.
Am Mittwoch standen die US-Erzeugerpreise im Fokus der Anleger.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt zeigte sich am Mittwoch mit Abschlägen.
So startete der DAX etwas leichter und baute seine Verluste im weiteren Handelsverlauf noch aus. Zur Schlussglocke stand ein Minus von 1,22 Prozent auf 13.028,00 Punkte an der Tafel.
Nach dem Schock der US-Inflationsdaten am Dienstag war es für den DAX zur Wochenmitte weiter bergab gegangen.
Am Vortag hatte der DAX zunächst an den freundlichen Wochenstart angeknüpft und war bis an die 100-Tage-Linie herangelaufen, die den langfristigen Trend beschreibt, bevor die unerwartet beständige US-Inflation die Anleger kalt erwischte. "Es ist vor allem die weiter steigende Kernrate der Inflation, aus der die volatilen Energiepreise herausgerechnet werden, die den Anlegern Sorge bereitet, weil sie zeigt, dass die Preise quer durch die gesamte Wirtschaft steigen", schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus RoboMarkets. Die hartnäckige Teuerung dürfte die Fed nicht von ihrem Kurs abbringen, die Zinsen schnell und deutlich zu erhöhen.
Zudem war die Stimmung weiter angespannt, "da sich nun nicht mehr nur die Frage nach der weiteren Inflationsdynamik stellt, sondern zusätzlich Fragen zur weiteren Konjunkturentwicklung in den USA und Europa entstehen", ergänzte Börsenbeobachter Andreas Lipkow. Dadurch rückte die Ende September beginnende US-Berichtssaison zunehmend in den Fokus.
WALL STREET
Nach dem Inflations- und Zinsschock und hohen Kursverlusten am Vortag blieben die Anleger an den US-Börsen vorsichtig.
Der Dow Jones präsentierte sich zum Start mit einem kleinen Zuschlag und notierte im Anschluss etwas leichter. Er ging jedoch 0,10 Prozent höher bei 31.135,09 Punkten aus dem Handel. Der NASDAQ Composite eröffnete den Handel derweil stärker bei und zeigte sich im weitern Verlauf stärker. Zu Handelsende zeigte sich ein Plus von 0,74 Prozent auf 11.719,68 Einheiten.
Nach dem heftigen Ausverkauf vom Dienstag blieb eine Erholung an den US-Börsen zur Wochenmitte zunächst aus.
Grund für die Zurückhaltung der Anleger war die hohe Inflation in den USA. Die am Mittwoch veröffentlichten Erzeugerpreise (PPI) für August vermochten das beunruhigende Bild nicht zu korrigieren, das die Verbraucherpreise (CPI) am Dienstag gezeigt hatten. Insgesamt gingen die Erzeugerpreise im August auf Monatssicht zwar wie erwartet um 0,1 Prozent zurück, in der Kernrate stiegen sie jedoch etwas stärker als von Ökonomen prognostiziert.
"Trotz der bisherigen Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft könnte eine Rezession immer noch bevorstehen, da der Straffungszyklus möglicherweise ausufert", warnte denn auch Craig Erlam vom Broker Oanda.
Bei den Einzelwerten standen die Alphabet-Aktien wegen der Entscheidung des Gerichts der EU im Fokus. Dieses hatte die Wettbewerbsstrafe der EU-Kommission für Google im Wesentlichen bestätigt.
ASIEN
Im Mittwochshandel wiesen die Börsen in Asien rote Vorzeichen aus.
In Tokio schloss der Nikkei mit einen Verlust von 2,78 Prozent bei 27.818,62 Punkten.
Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite bis Handelsende 0,80 Prozent auf 3.237,54 Zähler. In Hongkong gab der Hang Seng letztlich 2,48 Prozent auf 18.847,10 Punkte ab.
Der Ausverkauf an der Wall Street am Vorabend hat auch an den asiatischen für zum Teil heftige Abwärtsbewegungen gesorgt. Auslöser der globalen Talfahrt waren höher als befürchtet ausgefallene US-Verbraucherpreise, womit die Hoffnung auf den Inflationshöhepunkt enttäuscht wurde. Zwar glaubt eine Mehrheit der Marktteilnehmer weiterhin an einen erneuten großen Zinsschritt der US-Notenbank um 75 Basispunkte in der kommenden Woche, doch für die Zeit danach gehen die Spekulationen über den künftigen Zinspfad der Fed nun nach oben. Die Fed dürfte ihr aggressives Tempo bei ihren geldpolitischen Straffungen mindestens halten, wenn nicht erhöhen, hieß es im Handel. Nomura sagt nun auch aggressivere Zinsanhebungen in Australien und Neuseeland voraus.
Händler sprachen von wenig rosigen Aussichten für die Aktienmärkte. Steigende Leit- und Marktzinsen in einer Phase des wirtschaftlichen Abschwungs lieferten kaum Kaufargumente. Neben der europäischen Energiekrise mache vor allem der trübe Wirtschaftsausblick für China Sorgen, denn China dürfte anders als bei der Finanzkrise 2008/2009 als Wachstumslokomotive ausfallen, hieß es weiter. Dazu gesellten sich Berichte, wonach die USA Sanktionen gegen China wegen der Sicherheit von Taiwan erwägen. !-- sh_cad_19
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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Unternehmensdaten
Wirtschaftsdaten
Datum | Unternehmen |
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Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 848,77 | -0,18% | |
TecDAX | 3 427,73 | 0,41% | |
Dow Jones | 43 297,03 | 0,91% | |
NASDAQ Comp. | 20 031,13 | 1,35% | |
NASDAQ 100 | 21 797,65 | 1,37% | |
NIKKEI 225 | 39 130,43 | 0,24% | |
Hang Seng | 20 098,29 | 1,08% | |
ATX | 3 607,43 | 0,50% | |
Shanghai Composite | 3 393,53 | 1,26% |